Sonea 3 -
Erleichterung gewesen, festzustellen, dass sie miteinander auskamen. Dass ihr seine Gesellschaft nichts ausmachte und ihm ihre auch nichts auszumachen schien. Aber was war es, das andere sahen und das sie auf die Idee brachte, dass da mehr im Spiel war? Ich tue nichts, überlegte sie. Ist es dann Regin? Gewiss …
Sie schüttelte den Kopf. Nein. Er ist nicht in mich verliebt. Mach dich nicht lächerlich.
Aber was, wenn er doch in sie verliebt war? Sie überlegte. Versuchte, sich an alles zu erinnern, was er gesagt hatte. Versuchte, sich daran zu erinnern, wie er mit ihr gesprochen, wie er sich in ihrer Gesellschaft benommen, wie er sie angesehen hatte. Sie erinnerte sich daran, dass sie begonnen hatte, sich zuvor dieselbe Frage zu stellen, in der Kutsche, nachdem sie das Fort verlassen hatten. Was hatte er gesagt, das ihre Gedanken in diese Richtung gelenkt hatte? Dass er sie schon seit Jahren bewundere.
Hat er versucht, mir mehr zu sagen? Sie schüttelte abermals den Kopf. Kommt es mir jetzt nur so vor, nachdem ich darüber nachgedacht habe?
Sie konnte ihn nicht fragen, weil die Verräter sie hören würden. Aber wenn sich eine Gelegenheit bot, unter vier Augen mit Regin zu sprechen … Bei dem Gedanken daran schnürte sich ihr die Kehle zu. Das kann ich nicht. Was, wenn ich mich irre? Es wäre peinlich für uns beide. Oder wäre es schlimmer, wenn ich recht hätte? Zumindest bin ich mir sicher, dass ich nicht in ihn verliebt bin.
Ein Gewirr widersprüchlicher Gefühle und Gedanken folgte. Es kostete sie ihre gesamte Selbstbeherrschung, ihre Schritte regelmäßig und ihr Gesicht ruhig zu halten. Dann, so schnell er aufgekommen war, endete der Konflikt, und sie war überrascht und entsetzt.
Also. Ich bin in ihn verliebt. Nein, ich könnte es sein. Das ist etwas anderes. Das Potenzial ist da, aber es ist nicht so. Noch nicht, ging es ihr durch den Kopf. Aber sie würde Regin nichts davon sagen. Und wenn er Gefühle für sie andeutete, würde sie ihn entmutigen müssen. Es war nicht so, als hätte sie ihm nicht verziehen. Er war zu einem so viel besseren Menschen geworden, als es der Novize gewesen war, den sie gehasst hatte. Es war nicht so, dass sie nicht über Akkarin hinweggekommen war – nun, vielleicht nicht genug, um einen anderen Mann zu lieben. Es war nicht einmal das Problem, dass es Regin verletzbar machte, sollte jemand versuchen, sie zu erpressen. Es lag daran, dass …
Ein Stich des Ärgers durchzuckte sie. Woran lag es, dass die einzigen Männer, die ein romantisches Interesse an ihr zeigten, kein Recht dazu hatten? Nicht, dass sie einen konkreten Beweis für Regins Interesse gehabt hätte. Was nur gut war, denn obwohl Regin sich von seiner Frau getrennt hatte, war er vor dem Gesetz noch immer verheiratet.
23 Das Ultimatum
D annyl ging in seinen Räumen auf und ab.
Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, wie ich Achati warnen kann, ohne zu offenbaren, woher wir wissen, dass die Verräterinnen kommen. Es würden noch einige Tage bis zu ihrer Ankunft vergehen, und sie mussten sich benehmen, als sei nichts Ungewöhnliches im Gange, daher hatte Tayend das Gildehaus verlassen, um einen Kaufmann, einen Ashaki, zu treffen, und Merria machte einen Nachmittagsbesuch auf dem Markt, zusammen mit einer Freundin, die die Stadt noch nicht verlassen hatte. Auf diese Weise war Dannyl allein zurückgeblieben, um über sein Dilemma nachzugrübeln. Ich könnte so tun, als hätte mir einer der Sklaven verraten, dass die Verräterinnen kommen. Oder als hätte man mir eine Nachricht geschickt. Aber was, wenn das dazu führt, dass die Ashaki weitere Sklaven foltern?
Eine Bewegung in der Tür erregte seine Aufmerksamkeit. Als er sich umdrehte, sah er Kai, der sich zu Boden warf.
»Ashaki Achati ist hier, um Euch zu sprechen.«
Er ist hier! Dannyl wurde leichter ums Herz, dann machte sich erneut Mutlosigkeit in ihm breit. Und ich habe noch immer keine Lösung. Er schüttelte den Kopf. Nun, es ist erst ein halber Tag vergangen. Selbst wenn mir etwas eingefallen wäre, hätte ich es zuvor mit Tayend besprechen müssen, daher würde ich mich ohnehin so benehmen müssen, als wüsste ich von nichts.
»Lass etwas zu essen und Wein bringen.«
Der Sklave erhob sich und eilte davon. Dannyl trat in den Flur und machte sich auf den Weg zum Herrenzimmer. Eine Woge der Zuneigung stieg in ihm auf, als Achati sich umdrehte und ihn anlächelte.
»Botschafter Dannyl.«
»Ashaki Achati.« Dannyl neigte den Kopf. »Es ist
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