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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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in helles Licht tauchten.
    Außerdem hatte er einige Leute ausgeschickt, den Hintereingang des Hauses der wilden Magierin zu beobachten. Sie wohnte im Keller, den man durch den Laden darüber und durch eine eingefallene Hintertür erreichte. Regelmäßige Berichte versicherten ihm, dass sie nicht weggegangen war.
    Doch Gol brauchte länger, als er hätte brauchen dürfen.
Habe ich Soneas Nachricht missverstanden? Sie sagte, sie werde sich um »die Angelegenheit« kümmern und dass ich Informationen ins Hospital schicken solle. Nun, das habe ich getan.
    Im unteren Stockwerk wurde eine Tür geöffnet, und Cery straffte sich. Die Schritte von zwei oder drei Leuten waren zu hören, die die Treppe heraufgestapft kamen. Waren es seine Leute, oder kehrten der Ladenbesitzer und seine Familie zurück? Er versteckte sich schnell hinter der offenen Tür, wo er hoffentlich unbemerkt aus dem Raum schlüpfen konnte, wenn es sein musste. Für den Fall, dass sie doch etwas bemerkten, schob er eine Hand in seinen Mantel, wo er sein beeindruckendstes Messer aufbewahrte.
    »Cery?«, erklang eine vertraute Stimme.
    Gol. Cery stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und trat hinter der Tür hervor. Sein Leibwächter und zwei Personen in langen Umhängen, die ihr Züge verbargen, näherten sich dem oberen Ende der Treppe. Er erkannte Sonea. Mit schmalen Augen betrachtete Cery den anderen Mann. Irgendwie kam er ihm vertraut vor. Als die drei ins Licht traten, stieg eine alte Erinnerung in Cerys Gedächtnis an die Oberfläche.
    »Regin«, sagte er. »Oder heißt es jetzt Lord Regin?«
    »So ist es«, erwiderte der Mann.
    »So hieß er übrigens immer, Cery«, rief Sonea ihm ins Gedächtnis. »Aber es kommt einem immer ein wenig verfrüht vor, Novizen >Lord< oder >Lady< zu nennen. Lord Regin und Lord Rothen haben sich erboten, mir zu helfen, die wilde Magierin einzufangen, was sich als überaus wichtig erweisen könnte, sollte ich mich irgendwann einmal nicht unbemerkt aus dem Hospital fortschleichen können.«
    »Wenn das Glück auf unserer Seite ist, wirst du dich nicht noch einmal davonstehlen müssen«, erwiderte Cery. »Kommt Lord Rothen ebenfalls?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hielt es für überflüssig, wenn ich hingehe.«
    Cery beobachtete Regin, der Sonea in den Raum folgte.
Sonea hatte früher einmal nicht viel für ihn übrig. Er hat ihr das Leben als Novizin schwer gemacht.
Aber als Cery Regin während der Ichani-Invasion kennengelernt hatte, hatte der junge Mann sich freiwillig erboten, als Köder zu dienen, der einen sachakanischen Magier in Soneas und Akkarins Falle gelockt hatte. Es war ein mutiger Schritt gewesen. Wäre der Zeitpunkt falsch gewesen, hätte der Sachakaner Regin alle Magie und alles Leben ausgesaugt - und soweit Cery sich erinnerte, wäre es tatsächlich beinahe dazu gekommen.
    Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte Cery niemals geglaubt, dass dieser Mann der Novize war, über dessen Streiche Sonea sich so bitter beklagt hatte. Lord Regins Gesicht schien zu einem permanenten Ausdruck der Ernsthaftigkeit verzogen zu sein. Obwohl sein Körperbau das gesunde Gewicht eines Menschen hatte, der ein privilegiertes Leben führte, sprachen die Linien um seine Brauen und seinen Mund von Sorge und Resignation.
Aber in diesen Augen liegt unbestreitbar Intelligenz,
bemerkte er.
Ich würde wetten, dass er heute nicht weniger gefährlich ist als während seiner Novizenzeit. Trotzdem, Sonea vertraut ihm genug, um ihn in dieser Angelegenheit hinzuzuziehen.
Dann blickte er sie an und sah die Wachsamkeit in ihrer Haltung, während sie ihren magischen Helfer betrachtete.
Oder vielleicht hat sie keine andere Wahl. Ich sollte sie besser nach ihm fragen, sobald ich die Möglichkeit habe, allein mit ihr zu reden.
    »Also, wo ist unsere wilde Magierin?«, fragte Sonea.
    Cery trat ans Fenster. »Im Keller des Schuhmachers auf der anderen Seite der Straße.«
    Sie spähte nach draußen. »Wie viele Eingänge?«
    »Zwei. Beide werden beobachtet.«
    »Dann sollten wir uns in zwei Gruppen aufteilen. Mit einem Magier in jeder Gruppe.«
    Cery nickte zustimmend. »Ich werde mit dir durch die Vordertür gehen. Gol kann Regin durch die Hintertür hineinbringen. Wir werden uns im Keller treffen, wo ihr tun werdet, was immer ihr tun müsst.« Er sah die anderen an. Die beiden Männer nickten. »Irgendwelche Fragen?« Sie tauschten Blicke, dann schüttelten alle den Kopf. »Also schön, gehen wir.«
    Am Fuß der Treppe angekommen,

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