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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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demonstrierte Cery einige Signale, die er und Gol als Warnungen benutzen würden oder um einen Rückzug zu veranlassen, dann traten sie ins Freie. Es war jetzt vollkommen dunkel. Die Lampen warfen Kreise aus Licht auf den Boden. Gol führte Regin in Richtung des Hintereingangs. Cery und Sonea gaben ihnen Zeit, ins Haus zu gelangen, dann überquerten sie die Straße zur Schuhmacherwerkstatt.
    Sie gingen die Treppe hinauf und näherten sich der Tür. Cery förderte ein Ölkännchen zutage und schmierte die Türangeln hastig ein. Dann zog er einige Einbruchwerkzeuge aus seinem Mantel. Sonea, deren Gesicht im Schatten lag, sagte nichts, während er das Schloss öffnete.
Ich schätze, sie könnte das mit Magie erledigen - wahrscheinlich schneller, als ich es kann. Warum schlage ich es dann nicht vor? Gehe ich hier etwa an?
    Das Schloss klickte leise. Cery drehte langsam den Knauf, gewappnet für den Moment, in dem der Bügel aufsprang. Er zog die Tür auf, erleichtert, als sie nur ein leises Knarren von sich gab. Sonea trat hindurch, dann wartete sie auf ihn, während er die Tür hinter ihnen schloss.
    Es war dunkel in der Werkstatt, und als seine Augen sich daran gewöhnt hatten, konnte er Reihen von Schuhen auf Regalen und einen Arbeitstisch erkennen. Der Tür gegenüber führte eine schmale Treppe nach unten und eine weitere nach oben. Seinen Spionen zufolge lag der Schuhmacher im oberen Stockwerk und schlief.
    Sonea ging zur Treppe und betrachtete die Stufen, die nach unten führten. Sie schüttelte den Kopf, dann winkte sie Cery heran. Als er näher kam, fasste sie ihn am Arm und zog ihn an sich. Er starrte sie überrascht an, als ihm klar wurde, dass sie in dem fahlen Licht aussah wie das junge Mädchen, dem er vor so vielen Jahren geholfen hatte, sich vor der Gilde zu verstecken. Ihr Gesicht zeigte den gleichen eindringlichen, besorgten Ausdruck.
    Dann spürte er, wie er in die Luft gehoben wurde, und alle Gedanken an die Vergangenheit waren vergessen. Er blickte hinab. Obwohl er etwas unter seinen Füßen fühlen konnte, konnte er es nicht sehen. Was immer es war, es trug ihn und Sonea die Treppe hinunter.
    Ich schätze, das bedeutet, dass wir nicht Gefahr laufen, von knarrenden Stufen verraten zu werden.
    Ein spärlich möblierter Raum wurde sichtbar, als sie sich dem Boden des Kellers näherten. Blendendes Licht erfüllte den Keller, als eine leuchtende Kugel über Soneas Kopf erschien. Cery suchte nach dem Bett, fand es und wurde dann von Enttäuschung übermannt. Es war leer.
    Eine Tür öffnete sich, und sie fuhren beide herum, seufzten dann jedoch, als sie Regin und Gol den Raum betreten sahen. Beide runzelten die Stirn, als sie feststellen mussten, dass die wilde Magierin nirgends zu sehen war.
    »Sucht«, sagte Sonea. »Aber vorsichtig.«
    Sie entschieden sich jeder für eine Wand, beäugten die Möbel, schauten unter dem Bett nach und öffneten Schränke.
    »Dieser Raum wird nicht benutzt«, bemerkte Regin. »Die Kleider in diesem Schrank sind staubig.«
    Cery nickte und stieß gegen eine Schale mit schmutzigen Bechern, Tellern und Besteck darin. »Und diese Sachen sind schon so lange schmutzig, dass sie modrig werden.«
    »Aha!«, rief Gol leise aus. Sie drehten sich um und sahen, dass er auf die Wand deutete. In einem Bereich waren die Ziegelsteine anders angeordnet als im übrigen Teil der Wand und ließen sich beiseitedrehen, als er gegen ein Ende drückte. Dahinter befand sich ein dunkler Raum. Cery ging hinein und schnupperte.
    »Die Straße der Diebe«, erklärte er. »Oder ein Tunnel, der dort hinführt.«
    Sonea lachte leise. »Also doch nicht zwei Eingänge. Es überrascht mich, dass du nicht nach unterirdischen Eingängen gesucht hast.«
    Cery zuckte die Achseln. »Es ist eine neue Straße. Wenn der König die alten abreißt, sorgt er dafür, dass auch die Straße der Diebe verschwindet.«
    »Diesmal war er nicht gründlich genug«, erwiderte sie. Sie trat näher und strich mit der Hand über das Mauerwerk. »Oder vielleicht war er es doch. Dies hier ist neu - kaum Staub oder Spinnweben darauf. Sollen wir feststellen, wo sie hinführt?«
    »Wenn du die Gegend erkunden willst, nur zu«, entgegnete Cery. »Aber dies ist nicht mein Territorium. Ich darf nicht ohne Genehmigung eintreten. Wenn ich es doch tue, wird der Jäger einen Dieb weniger haben, den er um die Ecke bringen muss.«
    »Ist dieser Tunnel ein Hinweis darauf, dass unsere wilde Magierin mit dem ansässigen Dieb zusammenarbeitet?«,

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