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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Lorkin das Amt seiner Mutter nicht übernehmen.«
    Lorkin schnaubte verächtlich. »Als ob sie mir das erlauben würde. Nein, ihr wäre es viel lieber, wenn ich die Leitung der Hospitäler übernähme.«
    »Wäre das so schlimm?«, fragte Orion leise. »Nur weil du Alchemie gewählt hast, bedeutet das nicht, dass du den Heilern nicht helfen könntest.«
    »Um etwas Derartiges zu tun, muss man von einer absoluten, unbeirrbaren Hingabe angetrieben werden«, erwiderte Lorkin. »Diese Hingabe besitze ich nicht. Obwohl ich beinahe wünschte, ich hätte sie.«
    »Warum?«, fragte Jalie.
    Lorkin breitete die Hände aus. »Ich würde gern etwas
Nützliches
mit meinem Leben anfangen.«
    »Pah!«, sagte Dekker. »Wenn du es dir leisten kannst, dein Leben in Müßiggang zu verbringen, warum solltest du es dann nicht tun?«
    »Langeweile?«, meinte Orion.
    »Wer langweilt sich?«, erklang eine neue Frauenstimme.
    Eine ganz andere Art von Erregung durchlief Lorkin. Ihm stockte der Atem, und sein Magen krampfte sich unangenehm zusammen. Alle drehten sich um und sahen eine dunkelhaarige junge Frau eintreten. Sie lächelte, als sie sich im Raum umschaute. Als ihr Blick auf Lorkin fiel, geriet ihr Lächeln ins Wanken, aber nur für einen Moment.
    »Beriya.« Er sprach ihren Namen, beinahe ohne es zu wollen, und sofort hasste er die Art, wie es geklungen hatte, ein schwaches, jämmerliches Ächzen.
    »Setz dich doch zu uns«, lud Dekker sie ein.
    Nein,
hätte Lorkin gern gesagt, aber er war angeblich über Beriya hinweg. Es war zwei Jahre her, seit ihre Familie sie nach Elyne gebracht hatte. Als sie Platz nahm, wandte er den Blick ab, als habe er kein Interesse an ihr, und versuchte, die Muskeln zu entspannen, die sich beim ersten Klang ihrer Stimme versteift hatten. Und es waren die meisten seiner Muskeln betroffen.
    Sie war die erste Frau, in die er sich verliebt hatte - und bisher auch die einzige. Sie hatten sich bei jeder Gelegenheit getroffen, offen und insgeheim. Sie war jeden wachen Augenblick in seinen Gedanken gewesen, und sie hatte behauptet, ihr gehe es umgekehrt genauso. Er hätte alles für sie getan.
    Einige Leute hatten sie ermutigt, andere hatten halbherzige Versuche unternommen, um ihm zu helfen, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben - zumindest soweit es seine magischen Studien betraf. Das Problem war, es gab keinen Grund, warum seine Mutter oder Beriyas Familie etwas gegen die Verbindung hätte haben können. Und es stellte sich heraus, dass er der Typ Mann war, der in der Liebe derart aufging, dass kein noch so großes Maß an Mitgefühl oder strengen Belehrungen, nicht einmal von Lord Rothen, den er wie einen Lieblingsgroßvater respektierte und liebte, ihn in der Realität hatte verankert halten können. Alle hatten beschlossen zu warten, bis er so weit wieder bei Verstand war, dass er sich auf etwas anderes als Beriya konzentrieren konnte, um ihm dann zu helfen, Versäumtes nachzuholen.
    Irgendwann hatte ihre Cousine sie jedoch zusammen im Bett erwischt, und ihre Familie hatte darauf bestanden, dass die beiden jungen Leute so bald wie möglich heiraten sollten. Es spielte keine Rolle, dass er als Magier eine Schwangerschaft verhindern konnte. Wenn sie nicht heirateten, würde jeder künftige Verehrer sie als »besudelt« betrachten.
    Lorkin und seine Mutter waren einverstanden gewesen. Es war Beriya, die nicht mitspielte. Sie hatte sich außerdem geweigert, ihn zu sehen. Als es ihm eines Tages endlich gelungen war, ihr aufzulauern, hatte sie ihm erklärt, dass sie ihn nie geliebt habe. Dass sie ihn ermutigt habe, weil sie gehört hätte, dass Magier Liebe machen könnten, ohne Gefahr zu laufen, ein Kind zu zeugen. Dass es ihr leidtue, ihn belogen zu haben.
    Seine Mutter hatte ihm gesagt, dass die schreckliche Art, wie er sich fühlte, ihm eine winzige Ahnung vermittele, wie es ein Nichtmagier empfinde, krank zu sein. Die beste Kur seien Zeit und die Freundlichkeit von Familie und Freunden. Und dann hatte sie einige Worte benutzt, um Beriyas Verhalten zu beschreiben, die er in der Gesellschaft der meisten Leute, die er kannte, nicht hätte wiederholen können.
    Glücklicherweise hatte Beriyas Familie sie nach Elyne gebracht, so dass sie außer Sichtweite gewesen war, als sein Schmerz so weit abgeklungen war, dass er wütend werden konnte. Er hatte geschworen, sich nicht noch einmal zu verlieben, aber als ein Mädchen in seiner Alchemieklasse Interesse bekundet hatte, war seine Entschlossenheit ins Wanken

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