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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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die Verräterinnen Kenntnisse der Heilkunst wollten, würden sie ihn irgendwann gehen lassen müssen. In der Zwischenzeit... Chari hatte Dokumente erwähnt? Da sie mehrere Jahrhunderte lang im Verborgenen gelebt hatten, mussten die Verräterinnen über historische Informationen verfügen, auf die Dannyl noch nie zuvor gestoßen war. Dokumente, die zur Wiederentdeckung alter Magie führen könnten. Magie, die die Gilde zu ihrer Verteidigung benutzen konnte.
    Angenommen, es gibt diese Magie tatsächlich und sie kann zur Verteidigung benutzt werden, und es gelingt mir, die Information der Gilde zukommen zu lassen...
    Lorkin seufzte. Vielleicht war er zu optimistisch zu denken, dass die Verräterinnen eines Tages ein Bündnis mit der Gilde und den Verbündeten Ländern eingehen würden und er seine Freiheit zurückgewinnen würde. Vielleicht war es reines Wunschdenken.
    Und doch waren die Verräterinnen viel bessere Menschen als jene, die den Rest von Sachaka regierten. Zum einen hassten sie Sklaverei. Für sie waren alle gleich, Männer und Frauen, Magier und Nichtmagier.
    Außerdem hatten sie durch ihre Spione ein unglaubliches Maß an Einfluss auf das Land. Er musste zugeben, dass die Möglichkeit, sie könnten eines Tages Sachaka übernehmen, reizvoll war. Das Erste, was sie tun würden, wäre zweifellos die Abschaffung der Sklaverei. Aber er glaubte nicht, dass sie die schwarze Magie aufgeben würden. Trotzdem, es wäre ein großer Schritt hin zu dem Ziel, dass Sachaka eins der Verbündeten Länder wurde.
    Wie kann ich nach Arvice zurückkehren, nach allem, was ich dort gesehen habe? Die Sklaven, die furchtbare, auf Erbe und schwarzer Magie beruhende Hierarchie. Schlimmer kann die Gesellschaft der Verräterinnen nicht sein.
    So viele Gründe, um ins Sanktuarium zu gehen. So wenige, um nach Arvice zurückzukehren.
    Erst als er auf den Füßen stand, wurde ihm klar, dass er sich erhoben hatte. Das Gefühl der Entschlossenheit war berauschend. Er ging vorbei an den schlafenden Frauen zu Savara, die mit geschlossenen Augen an der Felswand lehnte.
    »Ich werde ins Sanktuarium mitkommen«, eröffnete er ihr, denn er vermutete, dass sie nicht schlief.
    Sie riss die Augen auf und starrte ihn an; ihr Blick war beunruhigend intelligent. Er ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie in ihrer Jugend eine bemerkenswerte Schönheit gewesen sein musste.
    »Gut«, sagte sie.
    »Aber du wirst mir erlauben müssen, mit Botschafter Dannyl zu reden«, fügte er hinzu. »Er wird nicht aufgeben. Wenn du meine Mutter kennen würdest, dann würdest du verstehen, warum. Irgendwann wird er entweder das Sanktuarium finden, oder ihr werdet ihn töten müssen. Ich mag ihn recht gern und wüsste es zu schätzen, wenn ihr ihn nicht töten würdet. Und wenn ihr es tätet, würde es wahrscheinlich Konsequenzen geben, die nicht gut für die Verräterinnen wären.«
    »Wie willst du ihm ausreden, dir weiter zu folgen?«
    Er lächelte grimmig. »Ich weiß, was ich ihm sagen werde. Aber ich werde allein mit ihm sprechen müssen.«
    »Ich bezweifle, dass die Ashaki dich gehen lassen werden, wenn sie dich sehen.«
    »Wir werden ihn von ihnen weglocken müssen.« Stirnrunzelnd dachte sie darüber nach. »Ich nehme an, das lässt sich arrangieren.« »Danke.«
    »Jetzt schlaf weiter. Wir werden ihnen erlauben müssen, uns wieder einzuholen, daher können wir uns in der Zwischenzeit genauso gut ein wenig ausruhen.«
    Er kehrte zu seiner Matratze zurück und stellte fest, dass Tyvara sich hingesetzt hatte. Sie funkelte ihn an.
    »Was?«, fragte er.
    »Du solltest besser nicht auf die Idee kommen, zwischen dir und mir sei mehr, als tatsächlich da ist, Kyralier«, sagte sie mit leiser Stimme.
    Er musterte sie, und Zweifel beschlichen ihn. Sie wandte sich ab und legte sich, mit dem Rücken zu ihm, wieder nieder. Er ließ sich ebenfalls auf seine Matratze sinken, obwohl Sorgen an ihm nagten.
    Vielleicht ist es tatsächlich einseitig...
    »Zerbrich dir nicht den Kopf darüber«, flüsterte Chari. »Das tut sie immer. Je mehr sie jemanden mag, umso energischer stößt sie ihn weg.«
    »Halt den Mund, Chari«, zischte Tyvara.
    Lorkin, der auf dem harten Boden lag, wusste, dass an Schlaf nicht zu denken war. Es würde ein sehr langer Tag werden. Und er fragte sich langsam, ob es nicht vielleicht einen beträchtlichen Nachteil hatte, in einer Stadt voller Frauen wie dieser zu leben.
     
    Während Regin über die letzten Stadien der Ichani-Invasion berichtete,

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