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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Dannyl.
    Mutter wird das nicht gefallen.
    Aber dies war eine Entscheidung, die er selbst treffen musste. Trotzdem, bei dem Gedanken an sie verspürte er Sehnsucht und Schuldgefühle. Ihm gefiel die Vorstellung nicht, sie nie wiederzusehen. Oder nie wieder mit ihr zu sprechen. Er hatte noch immer keine Gelegenheit gehabt, ihren Blutring zu benutzen, ohne seine Existenz preiszugeben. Würde man ihn durchsuchen, wenn er das Sanktuarium betrat? Würden die Verräterinnen ihm den Ring abnehmen, wenn sie ihn fanden? Wenn sie ihm mit solchem Argwohn begegneten, würden sie gewiss nicht wollen, dass er eine magische Vorrichtung benutzte, die es ihm gestattete, all seine Erkenntnisse der Gilde zu übermitteln.
    Er begann zu denken, dass er den Ring bald benutzen sollte, und sei es auch nur, um seine Mutter zu beruhigen. Und er sollte einen Platz suchen, an dem er ihn verstecken konnte.
    Ich will den Ring behalten, und damit ist das ein Grund, nicht in das Sanktuarium zu gehen. Aber es ist nur ein kleiner Grund. Und einer, den ich ausräumen kann.
    Es gab jedoch viel mehr Gründe, die für ein Betreten des Sanktuariums sprachen. Zunächst einmal war da Tyvara. Er konnte nicht einmal darüber nachdenken, sie im Stich zu lassen. Wenn er bei der Verhandlung nicht zu ihren Gunsten sprach, würde man sie vielleicht hinrichten. Sie hatte ihm das Leben gerettet und würde dafür womöglich sterben. Und das wäre dann ganz und gar seine Schuld.
    Selbst wenn ich wüsste, dass ihr nichts passieren wird, der Gedanke, sie nie wiederzusehen...
Ihm wurde eng um die Brust, und sein Herz begann schneller zu schlagen. Er runzelte die Stirn.
Dahinter steckt mehr als die Verpflichtung, ihr zu helfen. Ich mag sie wirklich. Sehr sogar. Aber ich weiß nicht, ob sie meine Gefühle erwidert.
    Er dachte an die Andeutung, die Chari gemacht hatte. Die Frau glaubte, dass Tyvara tatsächlich Gefallen an ihm gefunden hatte. Aber Tyvara benahm sich nicht so. Sie schien entschlossen, ihn zurückzuweisen, sie setzte stets eine finstere Miene auf, wenn er mit ihr sprach, und sie versuchte, ihn dazu zu überreden, nach Hause zurückzukehren. Wann immer sie das tat, versicherte ihm Chari, dass Tyvara ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie ihm nicht schon früher von dem Preis für das Betreten des Sanktuariums erzählt hatte, und dass sie nicht wollte, dass er um ihretwillen seine Freiheit opferte.
    Aber wenn ich mich von ihr dazu überreden lasse, nach Hause zurückzukehren, hätte sie mich nicht nur gerettet, sondern möglicherweise auch ihr Leben für meines geopfert. Das kann ich nicht zulassen.
    Tyvara war nicht der einzige Grund, warum er ins Sanktuarium gehen sollte. Da war auch die Möglichkeit von Handel und Bündnissen. So weit gekommen zu sein, diesen Verräterinnen so nahe gekommen zu sein und nicht zu versuchen, irgendeine Art von Übereinkunft mit ihnen auszuhandeln, wäre eine große Verschwendung gewesen. Er bezweifelte, dass Fremde häufig die Chance hatten, die Stadt der Verräterinnen zu betreten und solche Vorschläge zu machen. Selbst wenn die Verräterinnen keinen Gefallen an der Idee fanden, hätte er sie zumindest darauf aufmerksam gemacht.
    Aber wie realistisch war es zu hoffen, dass Leute, die in solcher Heimlichkeit lebten, eines Tages beschließen würden, mit der Gilde Handel zu treiben?
    Nun, wenn sie Kenntnisse über die Heilkunst erlangen wollen, wird ihnen nichts anderes übrig bleiben.
    Es war möglich, dass die Verräterinnen entscheiden würden, es sei sicherer, auf die Heilkunst zu verzichten und weiter verborgen vor der Welt zu leben. Aber das Risiko war es wert. Er musste zugeben, dass er sich irgendwie verpflichtet fühlte, den Verrat seines Vaters wiedergutzumachen. Obwohl er ihnen Kenntnisse der Heilkunst niemals ohne Erlaubnis der Gilde geben würde, konnte er darauf hinwirken, diese Erlaubnis zu erhalten. Er hatte das Gefühl, es den Verräterinnen schuldig zu sein.
    Und wenn alles plangemäß verläuft, werden wir als Gegenleistung auch etwas bekommen. Vielleicht nur diese Fähigkeit, den Geist gegen das Lesen von Gedanken zu beschirmen, aber ich habe das Gefühl, dass sie noch mehr zu bieten haben. Ich bin davon überzeugt, dass diese Blockade mit irgendeinem Stein - ähnlich einem Blutstein - bewerkstelligt wird. Das könnte ein ganzes neues Gebiet von Magie sein, das erkundet werden müsste.
    Auf keinen Fall würde die Gilde einem Handel mit den Verräterinnen zustimmen, solange diese Lorkin gefangen hielten. Wenn

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