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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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seinen Palast von Sklaven bewachen zu lassen. Wachen, die sich auf den Boden werfen, wann immer jemand Wichtiges vorbeikommt, werden kaum schnell reagieren, um irgendetwas oder irgendjemanden zu verteidigen.
    Sie gingen durch zwei offene Türen, dann folgten sie einem breiten Flur ohne Nebeneingänge. Am Ende dieses Flurs befand sich ein großer Raum voller Säulen, dessen Boden und Wände aus poliertem Stein waren und in dem ihre Schritte widerhallten. Am Ende des Raums stand ein großer, steinerner Stuhl, und darauf saß ein alter Mann, der die kunstvollsten Kleider trug, die Dannyl seit seiner Ankunft bei irgendeinem Sachakaner gesehen hatte.
    Und es sieht nicht so aus, als fühle er sich wohl,
bemerkte er. Es
wirkt, als würde er gern bei der ersten sich bietenden Gelegenheit von diesem Thron aufstehen.
    Einige Männer standen im Raum, allein oder in Gruppen von zwei oder drei Personen. Schweigend beobachteten sie, wie Dannyl und Ashaki Achati näher kamen. Etwa zwanzig Schritte vom König entfernt blieb Achati stehen und sah Dannyl an.
    Der Blick war ein Signal. Achati machte eine tiefe Verbeugung. Dannyl ließ sich auf ein Knie fallen.
    Lord Maron hatte erklärt, dass die traditionelle kyralische und elynische Geste des Gehorsams einem König gegenüber am passendsten sei, trotz der Tatsache, dass Sachakaner vor ihrem eigenen König nicht niederknieten.
    »Erhebt Euch, Botschafter Dannyl«, erklang eine alte Stimme. »Seid mir gegrüßt, Ihr und mein guter Freund, Ashaki Achati.«
    Dannyl war dankbar dafür, dass die Berührung mit dem Boden kurz ausgefallen war. Der Stein war kalt. Er blickte zum König auf und stellte zu seiner Überraschung fest, dass der Mann vom Thron aufgestanden war und auf sie zukam.
    »Es ist mir eine Ehre, Euch kennenlernen zu dürfen, König Amakira«, erwiderte er.
    »Und mir ist es eine Freude, endlich den neuen Gildebotschafter kennenzulernen.« Die Augen des alten Mannes waren dunkel und undeutbar, aber die Runzeln darum herum vertieften sich zu einem echten Lächeln. »Würdet Ihr gern mehr vom Palast sehen?«
    »Ja, Euer Majestät«, antwortete Dannyl.
    »Kommt. Folgt mir, und ich werde Euch herumführen.«
    Ashaki Achati machte eine Handbewegung, um Dannyl zu bedeuten, dass er neben dem König hergehen solle, dann bildete er selbst die Nachhut, während der Herrscher sie durch einen Nebeneingang aus der Halle führte. Ein breiter Flur verlief entlang der Halle und zweigte dann in eine andere Richtung ab. Während der König wiederholte, was Achati Dannyl über das Alter des Palastes erzählt hatte, führte er sie durch mehrere gewundene Flure und seltsam geformte Räume. Schon bald hatte Dannyl jede Orientierung verloren.
Ich frage mich, ob das der Sinn all der gewundenen Mauern ist. Und ob der Eingangsflur und die Empfangshalle die einzigen eckigen Räume im Gebäude sind.
    »Ich höre, Ihr interessiert Euch für Geschichte«, sagte der König und sah Dannyl mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Ja. Ich schreibe eine Geschichte der Magie, Euer Majestät.«
    »Ein Buch! Ich würde auch gern eines Tages ein Buch schreiben. Wie nahe seid Ihr der Fertigstellung?«
    Dannyl zuckte die Achseln. »Das weiß ich nicht. Es gibt einige Lücken in der kyralischen Geschichte, die ich gern füllen würde, bevor ich das Buch drucken lasse.«
    »Was sind das für Lücken?«
    »Gemäß der Geschichte, die an der Universität der Gilde gelehrt wird, wurde Imardin während des Sachakanischen Krieges dem Erdboden gleichgemacht, aber ich habe keine Beweise dafür gefunden. Tatsächlich habe ich in Ashaki Itokis Sammlung einige Beweise für das Gegenteil gefunden.«
    »Natürlich wurde die Stadt nicht dem Erdboden gleichgemacht!«, rief der König lächelnd. »Wir haben die letzte Schlacht verloren!«
    Dannyl breitete die Hände aus. »Sie könnte vor dieser Schlacht zerstört worden sein.«
    »Nicht nach unseren Unterlagen. Obwohl... nur wenige Sachakaner überlebten die letzte Schlacht, und noch weniger kehrten nach Hause zurück, daher haben wir die meisten Informationen von den Kyraliern, die uns erobert haben. Ich schätze, sie hätten ein besseres Bild zeichnen können, als es die Wirklichkeit gewesen war.« Der König zuckte die Achseln. »Also, was glaubt Ihr, woher diese Idee stammt, die Stadt sei dem Erdboden gleichgemacht worden?«
    »Von Karten und dem Alter der Gebäude«, antwortete Dannyl. »Es gibt keine Gebäude, die älter sind als vierhundert Jahre, und die wenigen Karten, die

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