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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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wo… ” Felix Jäger legte auf. „Lea, die sind hinter dir her. Deine Bude ist verwanzt und die gucken dir schon seit Tagen beim Pinkeln zu.”
    „Und?” Lea störte das nicht im Geringsten. „Ich habe nichts zu verbergen. Der Jäger kann mich mal!”
    „D u bist und bleibst ein Soldat. Nachrichtendienste suchen keine Wahrheiten, sie schaffen sie nach Bedarf. Du bist fähig, motiviert und verfügbar.”
    Lea schluckte. „Und? Soll ich jetzt etwa abhauen?” Ihr kleiner Ohrbewohner trug bereits eine Sonnenbrille und hatte seine Reisetasche in der Hand. Lea hatte allerdings überhaupt keine Lust mehr, wegzurennen.
    „Nein. Natürlich nicht. Das wäre Blödsinn. Die finden dich so oder so. Die Frage ist nur, für was? Was haben die mit dir vor?”
    „Es gibt nur eine Möglichkeit , das zu erfahren.” Was für ein dämlicher Gedanke, sie musste den Verstand verloren haben, das noch einmal machen zu wollen.
    „Leider.” Hagen legte seinen Finger auf die Lippen, nahm einen Kugelschreiber und schrieb eine Reihe von Zahlen auf eine Zeitung. „Ruf mich später an.” Lea nickte, den Code kannte sie, er stand für eine Telefonnummer. Sie vertraute Hagen, obwohl sie gehofft hatte, nie mehr für diesen Verein arbeiten zu müssen. Der kleine Mann in Leas Ohr schlug sich nur mit der flachen Hand gegen die Stirn, das war der erste Fehler, den Lea zweimal machte.
    „Ok, Jun gs… Lea ist dabei. Wir können mit den Spielchen aufhören”, rief Hagen laut in den Raum. Er schaute sie an und fuhr mit seiner Hand durch ihre Haare. „Ich liebe dich. Lass dich nicht erschießen und vergiss nicht, ich bin für dich da.”
    „Kümmerst du dich um meine Katze ?”
    „Klar.”
    Es klopfte an der Tür. Die hatten keine sechzig Sekunden gebraucht.
     
    ***

Hamburg
    Thomas , Birgit und die Kinder wohnten kaum zehn Minuten Autofahrt von hier entfernt. Ihr Bruder war vier Jahre älter wie sie. Trotzdem war Lea unendlich weit von ihnen weg. Was auch gut so war. Weihnachten mit der Familie war nur noch eine graue Erinnerung. Bei dem Wetter war an Weihnachten sowieso nicht zu denken: fünf Grad über null und Dauerregen. Ihr neues Engagement im Dienste des deutschen Volkes würde genau bis Silvester dauern. Lea gab sich selbst eine Chance von fünf Prozent, diesen Auftrag zu überleben. Sie nahm an, dass der BND sie nur angeheuert hatte, um ihr etwas unterzujubeln und sie anschließend zu beerdigen. „Sie bräuchten ihre besondere Erfahrung als Personenschützerin”, was waren das nur wieder für leere Phrasen.
    Lea saß auf dem Rücksitz eines gepanzerten Geländewagen s, Beschussklasse B7, durch das Panzerglas sah es draußen noch dunkler aus. Es war noch nicht einmal Mittag. Sie machte das Radio in der hinteren Mittelkonsole an.
    Radikale schiit ische Gruppen haben heute in Teheran gegen die Regierung demonstriert. Vielen Gläubigen geht der Annäherungskurs ihrer eigenen Regierung mit dem Westen zu schnell.
    Lea konnte es nicht mehr hören. Diese ganze Welt ging ihr gegen den Strich. Es gab kaum etwas, wogegen die nicht auf die Barrikaden gingen. Sie suchte einen anderen Sender.
    D ie katholische Kirche begrüßt den friedlichen Wandel in der islamischen Welt. Wie aus gut informierten Kreisen zu vernehmen war, plane der Vatikan…
    Die konnte sie noch weniger leiden. Die ganze Welt ging den Bach runter, die wollten es nur noch nicht wahr haben. Gab es denn keinen Sender, der Musik spielte?
    In Teheran und Kuala Lumpur sind in den letzten drei Tagen sieben Spreng- und Brandsätze detoniert. Über 139 Menschen kamen dabei…
    Sie machte das Radio wieder aus. Der BND hatte sie die ganze Nacht verhört, überprüft, untersucht, instruiert und natürlich auf alle Gefahren aufmerksam gemacht. Zudem hatte sie mindestens sechzehn Formulare unterschreiben müssen und sie musste in einen Becher pinkeln. Ihre Laune war miserabel. Und dabei vermieden sie es konsequent, über die Schutzperson zu sprechen. Irgendwie kam sowieso nur eine in Frage, die aktuell im Hamburg lebte und diesen Aufwand rechtfertigen würde. Nur der Grund für dieses Manöver war Lea noch nicht plausibel. Ja, es war denkbar, ihr etwas in die Schuhe schieben zu wollen. Aber, bei aller Fantasie, wirklichen Sinn machte das nicht. Simin Navid war viel zu wichtig und Lea Alexander viel zu austauschbar, als dass sie sich einen mysteriösen Komplott vorstellen wollte. Rationell fand sie keine Begründung dafür, eine Personenschützerin mit ihrer Vorgeschichte die aktuell

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