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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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glauben.«
    Jacob runzelte die Stirn. Leider war es die Wahrheit. Und von jetzt an würde die Arbeit hier im Uplift-Center noch weiter zur Routine verflachen.
    Hundert Experten, und einige davon in der Fin-Psychologie besser qualifiziert als er, warteten nur darauf, seinen Platz einzunehmen. Das Center würde ihn wahrscheinlich, teils aus Dankbarkeit, behalten, aber wollte er überhaupt bleiben? So sehr er die Delphine und das Meer liebte – seit einer Weile verspürte er eine wachsende Ruhelosigkeit.
    »Fagin, es tut mir leid, daß ich anfangs so grob zu Ihnen war. Ich würde gern hören, weshalb Sie mich angerufen haben... vorausgesetzt, Ihnen ist klar, daß die Antwort wahrscheinlich immer noch nein lautet.«
    Fagins Verästelungen raschelten.
    »Ich hatte die Absicht, Sie zu einer kleinen, freundschaftlichen Zusammenkunft einiger ehrenwerten Persönlichkeiten diverser Herkunft einzuladen. Es soll dort über ein wichtiges Problem von rein intellektueller Natur diskutiert werden. Die Zusammenkunft wird am kommenden Donnerstag im Besucherzentrum von Ensenada stattfinden, um elf Uhr. Durch Ihre Teilnahme würden Sie keinerlei Verbindlichkeiten eingehen.«
    Jacob ließ sich dieses Ansinnen einen Moment lang auf der Zunge zergehen. »ETs, sagen Sie? Wer denn? Worum geht es bei dieser Zusammenkunft?«
    »Leider, Jacob, steht es mir nicht zu, Ihnen das zu sagen, zumindest nicht am Teli. Was die Einzelheiten angeht, so werden Sie sich bis Donnerstag gedulden müssen – falls Sie kommen.«
    Augenblicklich wurde Jacob mißtrauisch. »Sagen Sie, es ist doch wohl kein politisches ›Problem‹, oder? Sie sind schrecklich verschlossen.«
    Das Bild des Alien war beinahe regungslos. Seine grünen Massen kräuselten sich langsam und wie sinnend.
    »Ich habe nie begriffen, Jacob«, begann die flötende Stimme schließlich, »wie es kommt, daß ein Mann Ihrer Herkunft ein so geringes Interesse für das Zusammenwirken von Emotionen und Bedürfnissen aufbringt, welches Sie ›Politik‹ nennen. Wäre die Metapher angemessen, würde ich sagen, ich habe ›Politik im Blut‹. Bei Ihnen hingegen trifft es buchstäblich zu.«
    »Lassen Sie meine Familie aus dem Spiel. Ich will nur wissen, wieso es nötig ist, bis Donnerstag zu warten, bevor ich erfahren kann, um was es geht.«
    Wieder zögerte der Canten. »Es gibt... Aspekte dieser Angelegenheit, die man über den Äther besser nicht bespricht. Einige der hellsichtigeren unter den widerstreitenden Fraktionen in Ihrer Kultur könnten das Wissen darüber mißbrauchen, wenn sie es... zufällig hörten. Aber ich kann Ihnen versichern, daß Ihr Beitrag ein rein technischer sein würde. Es sind Ihre Kenntnisse, an denen wir Anteil haben möchten, die Fertigkeiten, die Sie im Center zur Anwendung bringen.«
    Quatsch! dachte Jacob. Du willst mehr als das.
    Er kannte Fagin. Wenn er an dieser Zusammenkunft teilnahm, würde der Canten dies zweifellos als Hebel benutzen, um ihn in ein lächerlich kompliziertes und gefährliches Abenteuer zu verwickeln. Dreimal hatte der Alien so etwas in der Vergangenheit schon getan.
    Bei den ersten beiden Malen hatte Jacob nichts dagegen gehabt. Aber damals war er auch ein anderer Mensch gewesen – einer, der solche Dinge liebte.
    Dann war ›die Nadel‹ gekommen. Das Trauma in Ecuador hatte sein Leben von Grund auf verändert. Er hatte kein Verlangen danach, dergleichen noch einmal durchzumachen.
    Und dennoch verspürte Jacob einen machtvollen Widerwillen dagegen, den alten Canten zu enttäuschen. Fagin hatte ihn niemals wirklich belogen, und er war der einzige ET in seinem Bekanntenkreis, der die Geschichte und die Kultur der Menschheit so unverhohlen bewunderte. In physischer Hinsicht war er die fremdartigste Kreatur, die er kannte, aber Fagin war zugleich auch derjenige Außerirdische, der sich am heftigsten bemühte, die Erdenmenschen zu verstehen.
    Eigentlich dürfte mir nichts passieren, wenn ich Fagin einfach die Wahrheit sage, dachte Jacob. Wenn er anfängt, mich zu sehr unter Druck zu setzen, werde ich ihn über meinen Geisteszustand aufklären – ich werde ihm von den Selbsthypnose-Experimenten erzählen und von den unheimlichen Resultaten, die ich damit erzielt habe. Er wird mich nicht allzu sehr bedrängen, wenn ich an seine Fairness appelliere.
    »Also gut«, seufzte er. »Sie haben gewonnen, Fagin. Ich werde kommen. Aber erwarten Sie nicht, daß ich der Star der Show sein werde.«
    Fagin lachte; es klang wie ein Orchester von

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