Sonnentaucher
Orion-Transporter, modifiziert und vereinfacht für menschliche Crews?«
»Wie wollen Sie die denn dazu überreden? Sie sind verpflichtet, uns für Bubbacubs Betrug zu entschädigen, aber das werden sie so tun wollen, daß es ihren Zielen dient. Sie wollen, daß wir von der galaktischen Technologie völlig abhängig werden. Darin dürften sie die Unterstützung beinahe jeder anderen Rasse haben. Was sollte sie dazu veranlassen, die Form ihrer Reparationen zu ändern?«
Jacob spreizte die Hände. »Sie vergessen, wir haben jetzt etwas, das sie gern haben wollen, etwas sehr Kostbares, auf das die Bibliothek nicht verzichten kann: Wissen!«
Jacob griff in die Tasche und zog ein Blatt Papier hervor. »Das hier ist eine chiffrierte Botschaft, die ich kürzlich von Millie Martine auf dem Merkur erhielt. Sie ist immer noch an den Rollstuhl gefesselt, aber sie brauchten sie dort so dringend, daß man sie schon vor einem Monat fliegen ließ. Sie schreibt mir, man habe die Tauchfahrten in den aktiven Regionen wieder in vollem Umfang aufgenommen. Einmal sei sie schon unten gewesen. Sie habe den Auftrag gehabt, den Kontakt mit den Solariern wieder aufzunehmen. Bis jetzt hat sie es vermeiden können, den Föderatoren viel über das, was sie herausgefunden hat, zu erzählen. Sie wollte sich vorher mit Fagin und mir beraten.
Der Kontakt wurde hergestellt. Die Solarier haben mit ihr gesprochen. Sie sind vernunftbegabt und haben ein sehr langes Gedächtnis.«
»Unglaublich«, seufzte Nielsen. »Aber allmählich habe ich den Eindruck, daß Sie sich vorstellen, dies könnte politische Implikationen für die Probleme haben, über die wir hier sprechen?«
»Na, denken Sie mal nach. Die, Bibliothek wird glauben, sie könne uns zwingen, Reparationen nach ihren Konditionen anzunehmen. Aber wenn man es richtig handhabt, können wir sie erpressen, und sie müssen uns geben, was wir haben wollen.
Die Tatsache, daß die Solarier gesprächig sind und sich an die ferne Vergangenheit erinnern können – Millie deutet an, daß sie sich an Tauchfahrten erinnern, die vor so langer Zeit Sophonten in die Sonne geführt haben, daß es sich bei denen durchaus um die Progenitoren selbst gehandelt haben kann –, bedeutet, daß wir einen Schatz von beispiellosem Ausmaß gefunden haben. Es bedeutet, daß die Bibliothek alles über sie herausfinden muß. Und es bedeutet, daß diese Entdeckung sehr viel Publizität auf sich ziehen wird.« Jacob grinste. »Es wird kompliziert werden. Zuerst müssen wir den Eindruck kultivieren, den sie schon haben – daß nämlich Sundiver ein großes Fiasko ist. Sie sollen uns mit einem Forschungspatent der Bibliothek für die Sonne ausstatten. Sie werden sich einbilden, daß wir damit am Ende noch dümmer aussehen werden. Und wenn sie endlich begreifen, was wir zu bieten haben, werden sie es zu unserem Preis erwerben müssen!
Wir brauchen Fagins Hilfe für die Feinheiten und dazu den ganzen Erfindungsreichtum des Alvarez-Clans und die Kooperation von euch Terragenen, aber wir können es schaffen. Vor allem Onkel Jeremy wird sich freuen, wenn er hört, daß ich meine lange verschütteten Fähigkeiten wieder ausgraben und mich für ein Weilchen mit ›schmutziger Politik‹ befassen werde, um zu helfen.«
James lachte. »Warte nur, bis deine Vettern das hören! Ich sehe schon, wie sie zittern!«
»Na, du kannst ihnen sagen, sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Nein – ich sag’s ihnen selber, wenn Onkel Jeremy den Familienrat einberuft. Ich werde dafür sorgen, daß dieser ganze Hickhack in drei Jahren beendet ist. Und dann werde ich mich aus der Politik zurückziehen. Für immer.
Wissen Sie, dann gehe ich nämlich auf eine lange Reise.«
Helene jauchzte leise und bohrte ihre Fingernägel in seinen Oberschenkel. Ihr Gesichtsausdruck war unbeschreiblich.
»Aber auf einem Punkt werde ich bestehen«, sagte er zu ihr, und er fragte sich, ob er den Drang zu lachen oder das Tosen in seinen Ohren unterdrücken konnte oder wollte. »Wir werden einen Weg finden müssen, mindestens eine Delphin-Frau mitzunehmen. Ihre Limericks sind furchtbar unanständig, aber vielleicht können wir uns dafür unterwegs in dem einen oder anderen Hafen etwas kaufen.«
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