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Sophies größte Sehnsucht

Sophies größte Sehnsucht

Titel: Sophies größte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soraya Lane
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zum Teufel sollte er sich da rausreden?
    Früher wäre er vielleicht einfach in seinen Wagen gesprungen und hätte sich aus dem Staub gemacht. Aber die Zeiten waren vorbei. Er war jetzt nicht mehr nur für sich verantwortlich.
    Gerade, als er die Ausreißerin verladen und die Rampe hochgefahren hatte, hörte er hinter sich eine Stimme.
    „Sir?“
    Lark atmete tief durch und drehte sich langsam zu dem Mann um, den er nicht kannte.
    „Sophie hat mir gerade erzählt, dass die Situation bereits wieder unter Kontrolle ist.“
    Sophie hieß sie also. Er warf der Frau, die jetzt neben dem Polizisten stand, einen Blick zu. Wäre er vorher nur höflicher zu ihr gewesen! Aber es war wirklich ein furchtbarer Tag gewesen – einer von vielen in einem furchtbaren Jahr.
    Bisher war ihm entgangen, wie hübsch sie war. Jetzt stand sie im Scheinwerferlicht des Polizeiwagens und lächelte strahlend, obwohl sie klatschnass war und bestimmt ebenfalls fror. Erstaunlich.
    Und er hatte bis jetzt noch nicht mal nach ihrem Namen gefragt.
    „Ich habe sie gerade wieder in den Transporter geladen“, antwortete er, und deutete mit dem Daumen hinter sich. „Tut mir leid, wenn ich Ihnen Umstände gemacht haben sollte.“
    Der Polizeibeamte knipste seine Taschenlampe an und leuchtete in Richtung des Transporters. Leider sah der Mann nicht so aus, als würde er einfach an seine Mütze tippen und wieder verschwinden.
    „Als Tierhalter sind Sie dazu verpflichtet, Ihre Pferde stets unter Kontrolle zu haben und sicherzustellen, dass sie niemanden gefährden.“
    Bei dem herablassenden Ton des Polizisten stellten sich Lark die Nackenhaare auf. Diese verfluchten Pferde gehörten ihm nicht einmal.
    Er hätte einfach weiterfahren und sie ignorieren sollen. Wann lernte er endlich, dass er nicht jedes vernachlässigte Tier auf dieser Welt retten konnte? Aber er hätte es ja doch nicht über sich gebracht, sie bei diesem Wetter schutzlos draußen stehen zu lassen, selbst wenn er vorher gewusst hätte, dass er dafür Ärger bekam.
    „Ihren Führerschein bitte. Ich brauche Ihre Personalien für den Bericht.“
    „Ach komm, Tim, das ist jetzt aber wirklich nicht nötig.“
    Überrascht schaute Lark zu Sophie hinüber. Erst wäre sie beinah mit dem Pferd zusammengestoßen, dann war er mehr als unfreundlich zu ihr gewesen, und jetzt ergriff sie Partei für ihn? Nicht zu fassen.
    „Jemand hat wohl den Zaun demoliert, und eins der Pferde ist darin hängen geblieben. Dieser Mann hat nur sein Bestes getan, um noch größeren Schaden zu verhindern. Oder?“
    Lark nickte instinktiv. „Ja, so kann man es beschreiben.“
    Der Polizeibeamte schien nicht wirklich überzeugt. „Ihren Führerschein, bitte.“
    Lark angelte nach seiner Brieftasche und reichte ihm den Führerschein. „Bitte sehr.“
    „Ein internationaler Führerschein, Mr Anderson?“
    Lark verkniff sich eine Bemerkung. „So ist es.“
    „Komm, Tim, wir regeln das morgen, ja? Es ist einfach zu kalt“, bat Sophie und schlang die Arme um den Oberkörper. Fror sie in ihrer dicken Jacke wirklich oder übertrieb sie ein bisschen, um ihm zu helfen? „Ich werde einfach morgen früh nach den Pferden sehen und dir dann berichten. Aber jetzt sollten wir alle möglichst schnell ins Warme und Trockene.“
    Lark schwieg einfach und ließ sie machen, das war wahrscheinlich seine einzige Chance, aus dieser Situation mit einem blauen Auge herauszukommen.
    „Bist du sicher?“, hakte der Polizist nach.
    „Absolut“, antwortete Sophie ohne Zögern.
    „Also gut, Mr Anderson, Sie hören morgen von uns.“
    Noch immer wusste Lark nicht so recht, was gerade passiert war oder warum Sophie ihm geholfen hatte. Aber ihm sollte es recht sein. Hauptsache, er kam endlich aus seinen klatschnassen Sachen raus und konnte sich wieder aufwärmen. Seinetwegen konnte sie auch gerne morgen nach den Pferden sehen.
    Hauptsache, sie machte ihm dann keine Vorschriften.
    Der Polizeibeamte war schon wieder zu seinem Wagen unterwegs, mit gebeugtem Rücken stemmte er sich gegen den Wind.
    Lark wandte sich an Sophie: „Sie finden mich …“
    Sophie unterbrach ihn, bevor er seine Adresse nennen konnte. „Ich glaube, jeder in der Stadt kennt die Farm, die der berühmte Rodeoreiter gekauft hat.“
    Lark lachte leise. „Wie das in Kleinstädten so ist.“
    „Ich komme also morgen vorbei, und dann können Sie mir die ganze Geschichte erzählen.“
    „Danke für Ihre Hilfe“, sagte er.
    „Gern geschehen.“
    Lark schaute ihr nach,

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