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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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schlimmste Schlag für mich aber war meine Armeeuntauglichkeit. Und das mit vierundzwanzig! Offenbar war ich körperlich ein Wrack in den Jahren, wo man vor Kraft strotzen sollte.
    Ich war am Ende. Ich konnte nicht den kleinsten Hoffnungsschimmer entdecken. In meiner Verzweiflung versuchte ich zu ergründen, wie ich mich in diese entsetzliche Situation gebracht hatte. Langsam dämmerte mir die Wahrheit. Noch vor zwei Jahren war ich glücklich und gesund gewesen. Mein Beruf als Vertreter hatte mir Spaß gemacht. Aber wegen der Produktionsschwierigkeiten hatte ich meinen Job aufgeben müssen. Jetzt arbeitete ich in einer Fabrik. Ich hasste die Arbeit, und, was noch schlimmer war, ich hatte mich zu meinem Pech mit Leuten eingelassen, die alles nur negativ sahen und immer das Schlechteste dachten. Nichts passte ihnen, ständig schimpften sie über die Arbeit und meckerten über den Lohn, die Arbeitszeit, den Chef und so weiter. Mir wurde klar, dass ich unbewusst ihre hasserfüllte Einstellung allen Dingen gegenüber angenommen hatte.
    Langsam erkannte ich, dass meine negativen Gedanken und bitteren Gefühle schuld an dem Magengeschwür waren. Da beschloss ich, in den Beruf zurückzukehren, der mir gefiel – den des Vertreters –, und mir Freunde zu suchen, die positiv dachten, fröhlich und zuversichtlich waren. Dieser Entschluss rettete mir wahrscheinlich das Leben. Gezielt suchte ich mir jetzt privat und beruflich Menschen aus, die glücklich und optimistisch waren und keine Sorgen hatten – und keine Magengeschwüre. Sobald sich meine Gefühle änderten, benahm sich auch mein Magen anders.
    Innerhalb kurzer Zeit vergaß ich, dass ich je ein Magengeschwür gehabt hatte. Bald begriff ich, dass man von anderen Menschen ebenso leicht Gesundheit, Fröhlichkeit und Erfolg annehmen kann wie Sorgen, Verbitterung und Misserfolge. Dies ist die wichtigste Lektion, die ich je gelernt habe. Das liegt nun schon lange zurück. Natürlich hatte ich viel darüber gehört und auch gelesen, doch erst bittere Erfahrungen brachten mich dazu, es auch zu glauben. Heute weiß ich, was Jesus meinte, als er sagte: «Wie ein Mensch denkt in seinem Herzen, so ist er.»

Von Joseph M. Cotter
Heute warte ich auf das grüne Signal
    Schon als kleines Kind, später als Junge und auch als Erwachsener machte ich mir Sorgen. Ich betrieb es so eifrig, als sei es mein Beruf. Es waren viele Probleme und Schwierigkeiten, über die ich nachgrübelte, manche waren echt, doch die meisten bildete ich mir nur ein. Ganz selten passierte es auch, dass es nichts gab, weswegen ich mir Sorgen hätte machen müssen – und dann überlegte ich ängstlich, ob ich nicht irgendetwas übersehen hätte.
    Dann, vor zwei Jahren, begann ich mein Leben zu ändern. Dazu musste ich meine Fehler – und einige wenige Tugenden – analysieren, eine genaue und furchtlose moralische Inventur von mir selbst machen. Dabei kam die Ursache all meiner Probleme klar zum Vorschein.
    Tatsache war, dass ich nicht im Heute leben konnte. Ich grübelte über die Fehler von gestern nach und hatte Angst vor der Zukunft.
    Man sagte mir wieder und wieder, dass «heute das Morgen sei, über das ich mir gestern Sorgen gemacht hatte», doch bei mir funktionierte es nicht. Man riet mir, mein Leben einzuteilen in einen Zeitplan von jeweils 24 Stunden. Man sagte mir, dass der heutige Tag der einzige sei, auf den ich Einfluss habe, und ich ihn so gut wie irgend möglich nützen müsse. Dann sei ich auch so beschäftigt, dass ich keine Zeit habe, mir über einen anderen Tag Sorgen zu machen – ob in Vergangenheit oder Zukunft. Das alles klang logisch, doch irgendwie fiel es mir schwer, diese verdammten Ratschläge in die Tat umzusetzen.
    Dann fand ich plötzlich die Lösung – sie kam wie ein Schuss aus dem Dunkeln. Und wo, glauben Sie, entdeckte ich sie? Auf einem Bahnsteig an einem Abend um sieben Uhr. Es war ein großes Erlebnis für mich. Deshalb erinnere ich mich noch genau an die Zeit.
    Wir brachten ein paar Freunde zum Zug. Sie hatten Urlaub gemacht und wollten mit dem «City of Los Angeles»-Express nach Hause fahren. Es war ein ziemliches Gedränge, und deshalb kamen meine Frau und ich nicht mit ins Abteil. Wir wanderten den Bahnsteig entlang bis zum Anfang des Zuges. Ein paar Augenblicke stand ich da und bewunderte die stromlinienförmige Lokomotive. Dann blickte ich die Schienen entlang und sah ein großes Signal. Sein gelbes Licht blinkte. Kurze Zeit später wechselte es auf ein helles

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