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Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt

Titel: Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Blinda
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Essex zu Hilfe eilen, denn der Kapitän der zehn Meter langen Motoryacht »Myra Two« blieb auf dem Grund der Themse hängen. Er und sein Passagier hatten auf ihrem Weg zur Nordsee weder Karten noch Leuchtraketen oder Funk dabei – und sie nutzten für ihr 24000 Euro teures Schiff ein Navigationsgerät für Autos. Wasserstraßen waren im Programm jedoch nicht vorgesehen, was der sparsamen Crew in den tückischen Gewässern der Flussmündung zum Verhängnis wurde.
    Hubschrauberrettung für Kleinbus: Wie das fliegende Auto in dem Kinderfilm »Tschitti Tschitti Bäng Bäng« endete das Gefährt eines Schweizers, der sich von seinem Navi auf eine Route schicken ließ, auf der normalerweise nur Bergwanderer unterwegs sind. Der Fahrer folgte erst einem Wald-, dann einem Wanderweg bis in die Nähe eines Berggipfels. Auf dem schmalen, mit einem Holzgeländer gesicherten Pfad konnte er zwar nicht mehr umdrehen, ließ sich aber letztendlich erst durch ein Bachbett stoppen. Der Weg rutschte unter der Last ab, im nächsten Moment ragte ein Hinterrad über den Abgrund. Die Rettung kam aus der Luft: Ein Schwerlasthubschrauber nahm den Van ans Seil und flog ihn über Wald und Berge bis zur sicheren Straße. Er sei immer weitergefahren, in der Hoffnung, doch noch auf eine Hauptstraße zu gelangen, sagte der Mann später.
    Auf Tauchfahrt: Eine Umleitung, eine ungenaue Navi-Programmierung und verschlafene Fahrer haben den Bewohnern des Örtchens Luckington in Südengland ein zusätzliches Einkommen verschafft. Solange die B4040 wegen Bauarbeiten gesperrt war, blieben Dutzende Autos in einer Furt des Flusses Avon (bekannt als The Splash) stecken. Manche der Farmer, die tagtäglich ein bis drei gewasserte Fahrzeuge mit ihren Traktoren aus dem Flussbett zogen, kassierten dafür je 25 Pfund (30 Euro). Ihr Navi sei schuld, sagten die verblüfften Fahrer, wenn ihr Wagen wegen des Wassereinbruchs den Geist aufgab – sie hatten Warnschilder einfach ignoriert. Eine vertrauensselige Britin aus Oxfordshire und ihre 70-jährige Mutter mussten ihren kleinen Rover 220 in der Mitte des Flusses zurücklassen, »als wir dieses gurgelnde Geräusch hörten und das Wasser über unsere Füße strömte«. In anderen Fällen half eine Anwohnerin mit ihrem Wäschetrockner aus. »Als eines Tages mein Ehemann nach Hause kam, musste ich ihm erklären, warum die Hose eines Van-Fahrers in meiner Maschine trocknete«, sagte sie, »der Mann saß in Boxershorts in seinem Auto und fror.«
    Über Stock und Stein in den Sumpf: Blindlings haben südkoreanische Touristen in Australien dem Navi ihres Mietwagens vertraut. Mit unerbittlicher Konsequenz folgten die drei Männer den Anweisungen, derweil sie sich immer weiter von der Autobahn an der Ostküste entfernten, mitten hinein in das Waldgebiet von Cordalba: Sie ignorierten Warnschilder, mussten mehrere Gitter öffnen, sogar Felsbrocken aus dem Weg räumen und blieben schließlich im weichen Untergrund stecken. Dann erst verließen die Südkoreaner den Wagen und schlugen sich zu Fuß durch den Wald, bis sie ein Arbeiter entdeckte und zurück in die Zivilisation führte. Der Polizeichef von Childers nutzte den Vorfall für eine Lektion: Er riet Autofahrern, den gesunden Menschenverstand nicht auszuschalten, wenn sie mit Navigationsgerät unterwegs sind.
    Per GPS in den Kugelhagel: Eigentlich wollten die norwegischen Touristen nur ihren Mietwagen am Flughafen Rio de Janeiro abgeben – doch das Navigationssystem führte sie auf Abwege: Es ließ die drei Männer eine Autobahnabfahrt nehmen, woraufhin sie sich unversehens in einem der schlimmsten Slums der brasilianischen Großstadt verirrten. Dort wurden die nichtsahnenden Urlauber auch noch in eine Schießerei mit einem Drogenhändler verstrickt, eine Kugel traf einen 24-jährigen Norweger in die Schulter. Ihre Brasilien-Reise brachen die Pechvögel daraufhin geschockt ab.
    Rein in den Rhein : Nur knapp ist ein Autofahrer in Nordrhein-Westfalen dem Tod durch Ertrinken entkommen, schuld war: das Navi. »Fahren Sie geradeaus«, hatte die freundliche Computerstimme befohlen, der Mann fuhr brav geradeaus und stürzte plötzlich in die Tiefe. Sein Opel Vectra schlug auf der Wasseroberfläche des Rheins auf und versank langsam. Nach Ansage seines Navigationsgeräts hätte dort eine Fähre sein sollen, doch weder Schiff noch Straße bewahrten den Fahrer vor den eisigen Fluten. Mit letzter Kraft kämpfte sich der Nichtschwimmer durch das Fenster und ans Ufer. Heute überlegt

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