Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt
er, ob er die Navigationsfirma verklagen soll, schließlich habe die ihn in den Fluss gelotst. Als Arbeiter seinen Wagen bergen wollten, machten sie einen überraschenden Fund: Sie zogen auch noch einen VW Golf aus dem Wasser, am Steuer saß eine Leiche, ein 53-jähriger Mann, der seit vier Jahren verschwunden war.
Aufgespießter Kleinwagen: Ihren Renault Clio hat eine 20-jährige Britin auf den Schienen geopfert. Die Frau aus Redditch in Worcester ließ sich den Weg zu ihrem Freund von ihrem Navigationsgerät ausrechnen – das sie bei Einbruch der Dämmerung auf einen Feldweg in West-Wales führte. »Ich bin bis zu einem großen Metallgatter gefahren«, erzählte sie später, »da aber das Navi darauf bestand, dass ich auf dem richtigen Weg war, öffnete ich es und fuhr durch.« Dann ging alles ganz schnell: Als die junge Autofahrerin das Tor wieder schloss, hörte sie ein Zugsignal. Sie bemerkte, dass sie auf Bahnschienen stand, und konnte im letzten Moment beiseitespringen. Dann erfasste der Zug ihren Kleinwagen und schob ihn 800 Meter weit über die Trasse. Später gab sie zu, dass ihr GPS-Gerät nicht allein für den Unfall verantwortlich gewesen sei. Ein Navi wolle sie aber nie wieder benutzen.
Fünf Tipps für die sichere Fahrt
mit Navi
Die herkömmliche Landkarte ist out, Navis sind in: Fast jeder Zweite in Deutschland plant seine Autofahrt in den Urlaub mit den GPS-Geräten, bei den unter 30-Jährigen sind es sogar schon zwei Drittel. Sicher fährt, wer folgende Tipps beachtet:
Du fährst, nicht das Navi: Du kannst nicht dem GPS-Gerät die Schuld geben, wenn du einen Verkehrsverstoß begehst oder einen Unfall verursachst. Es ist dein Fehler. Wenn eine Straße falsch aussieht, nimm sie nicht. Bei schlechtem Satellitenkontakt können Computer auch »verwirrt« sein, die Position falsch orten und falsche Anweisungen geben.
Du weißt, was du fährst – das Navi eventuell nicht : Wenn du einen (Miet-)Lkw, ein Wohnmobil oder mit einem Anhänger fährst, verlass dich nicht auf das Navi. Pkw-Software kennt in der Regel keine Gewichts-und Höhenbeschränkungen. Achte auf Schilder.
Bringe das Navi sinnvoll an: Das GPS-Gerät sollte in deiner Blickrichtung befestigt sein – damit du weder nach unten gucken noch den Kopf drehen musst. Es sollte aber auch keinen blinden Fleck verursachen oder den Blick auf die Fahrbahn versperren. Achte darauf, dass es im Falle eines Unfalls niemanden verletzen kann.
Programmiere das Navi nicht während der Fahrt: Zum Fahren braucht man (mindestens) eine Hand am Lenkrad, zwei Augen auf der Straße und ein Gehirn, das nicht mit anderen Dingen beschäftigt ist. Stelle das Programm vor dem Abfahren ein und überprüfe Ziel und Route. Halte an, wenn du die Einstellungen ändern willst.
Setze alle Möglichkeiten des Navis ein: An komplizierten Kreuzungen solltest du nicht auf das Display sehen müssen. Besser ist es, gesprochenen Anweisungen zu folgen. Überprüfe regelmäßig, ob du die neuste Software verwendest, und führe gegebenenfalls ein Update durch – es gibt ständig neue Autobahnen, neue Einbahnstraßen, neue Orte.
Quelle: The Automobile Association
Kapitel 14
Interview über Reisepannen
»Von Deutschen kommen die lächerlichsten Beschwerden«
Karl Born, Jahrgang 1943, arbeitete für die Fluggesellschaft Condor und für den Touristikkonzern TUI, wo er es bis in den Vorstand schaffte. Er ist Honorarprofessor an der Fachhochschule Harz in den Fächern Tourismusmanagement und Betriebswirtschaft. Seine satirischen E-Mail-Kolumnen »Borns bissige Bemerkungen« sind inzwischen wöchentliche Pflichtlektüre für alle Touristikprofis.
Frage: Herr Born, in einem Vortrag haben Sie mal gesagt: »Die Beschwerde gehört zum Urlaub wie der Eiffelturm zu Paris und das Hofbräuhaus zu München.« Sind die Deutschen nicht nur Reise-, sondern auch Beschwerdeweltmeister?
Karl Born: Die Beschwerdekultur ist in anderen Ländern offensichtlich nicht so extrem ausgeprägt wie bei uns, vor allem wenn man sieht, worüber die Leute sich beklagen. Da gibt es eine enorme Bandbreite von berechtigten Klagen bis hin zu Lächerlichkeiten. Der Anteil der lächerlichen Beschwerden ist bei den Deutschen überproportional.
Frage: Haben Sie diese Erfahrung auch als TUI-Chef gemacht?
Born: Eine Hoteldirektorin aus Teneriffa hat mir erzählt, dass es Urlauber aus anderen Ländern oft eleganter anstellen, wenn sie an ein besseres Zimmer kommen wollen. Sie sagte, dass Italiener der Mitarbeiterin
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