�Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt�
regennassen Landebahn – und nach einer Notlandung auf Java musste sie den Stoff der Tragflächen, die durch einen Sturm beschädigt worden waren, mit Klebestreifen ausbessern.
Abenteuergeist, Wagemut und Improvisationstalent halfen den beiden Frauen auf ihren Rekordflügen – Eigenschaften, die bald 80 Jahre nach ihren Heldentaten in der Luftfahrt selten gefragt sind. Dank Autopilot, Wetterradar und der Unterstützung von Bodenstationen lassen sich heutige Piloten nicht mehr »verwehen« wie Earhart. Und sie finden ihren Weg mittels Funknavigation und sind nicht mehr wie Amy Johnson auf zusammengesuchte Landkarten angewiesen. »Ich musste nehmen, was ich kriegen konnte – manche waren gut, manche schlecht«, schrieb sie nach ihrem Rekordflug. Das Papier wurde in Streifen geschnitten und aufgerollt, »so dass ich sie nach und nach entrollen konnte«.
Dennoch: Trotz aller technischen Hilfen bringen extreme Wetterlagen auch heute noch ausgeklügelte Flugpläne durcheinander. Während Blitz und Donner vorwiegend im Hochsommer für Verspätungen sorgen, stürzen Schnee und Eis Flughäfen regelmäßig ins Chaos – auch im durchaus Kälte gewohnten Deutschland.
In diesem Kapitel:
Gewittergefahren, Nebelnöte und endlose Enteisungen
UnserAbendflug von Berlin nach München hatte sich wegen extrem starken Schneefalls erheblich verzögert. Als wir endlich in der Maschine saßen, mussten wir zur Enteisungsanlage rollen, vor der wir wiederum eine Weile warten mussten. Die Besatzung teilte uns mit, dass der Räumdienst alle Hände voll zu tun habe und dass es in München noch schlechter aussehe. Wir müssten hier zunächst auf ein Startfenster warten, was noch dauern könne.
Nach der Enteisung teilte uns der Pilot dann trocken mit, dass er zwar immer noch auf eine Freigabe warte, aber auch kein ausdrückliches Startverbot bekommen habe. »Wir mogeln uns jetzt einfach mal raus, und wenn wir erst mal in München sind, müssen sie uns auch runterlassen.« Gesagt – getan! Und wir landeten sicher im verschneiten München.
Siegfried Heiland, München
Während des Orkans »Kyrill« waren wir auf dem Weg von Berlin nach Düsseldorf, die Maschine war voll mit Vielfliegern. Kurz vor dem Landeanflug kam dann die Durchsage: »Wir müssen hier ein bisschen kreisen, Düsseldorf meldet extreme Windböen, momentan ist der Flughafen geschlossen. Wir haben noch Sprit für 15 Minuten.« Wie auf Kommando schaute jeder auf seine Uhr. Kurz vor Ablauf der 15 Minuten ist der Pilot halsbrecherisch, aber gekonnt gelandet. Für die fliegerische Leistung ein Kompliment, aus psychologischer Sicht wäre aber eine Nachschulung empfehlenswert.
Gerd Steinrücke, Düsseldorf
ImLandeanflug auf Mallorca flogen wir in dunkler Nacht und vollständigem Nebel, als die Maschine einen kurzen Ruck machte. Sofort fingen fast alle Passagiere an zu klatschen, weil sie dachten, wir seien gelandet. Dann kam aber die Durchsage des Kapitäns: »Vielen Dank für Ihren Beifall. Aber es ist relativ normal, dass wir vor der Landung das Fahrgestell ausfahren.«
Dirk Jung, Berlin
Am ersten Weihnachtstag 2006 wollte ich mit Air Canada von Boston nach Halifax fliegen. Alle anderen Flüge nach Halifax waren gestrichen worden – nur dieser nicht. Zunächst sah es wie Glück aus. Doch dann stellte sich heraus, dass der besonders wagemutige Pilot einfach nur zu Weihnachten zu Hause sein wollte. Direkt nach dem Start gab er bekannt, dass Halifax in dichtem Nebel liege, er jedoch zuversichtlich sei, dass sich der Nebel bis zu unserer Ankunft aufgelöst haben würde.
Nach zwei Stunden Flug meldete sich der Pilot wieder: »Wir sind nun über Halifax, und ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht: Die schlechte ist, dass der Nebel sich noch nicht aufgelöst hat. Die gute ist, dass wir noch reichlich Sprit haben, um ein bisschen zu kreisen.« Nach einer Stunde meldete er sich erneut: »Diesmal habe ich zwei schlechte Nachrichten. Erstens: Der Nebel ist noch immer da. Zweitens: Wir haben nun auch keinen Sprit mehr und müssen sehen, wie wir runterkommen.« Zum Glück hat alles gut geklappt.
Holger Bauer, Hamburg
Mein Lieblingsspruch auf einem sehr turbulenten Flug um ein Gewitter herum war folgender: »Hier spricht der Kapitän. Ich wurdegerade gefragt, wie weit unsere Tragflächen ausschlagen. Im Moment sind es 2,50 Meter. Bei 2,70 Meter reißt die erste Niete. Und wir haben 10 000 Nieten an Bord.«
Volker Rapp, Erkrath
Bevor wir unsere Maschine der Edelweiss Air am
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