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»Sorry, wir haben uns verfahren«

»Sorry, wir haben uns verfahren«

Titel: »Sorry, wir haben uns verfahren« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Antje; Orth Blinda
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bei der Bahn nicht verkneifen. »Also habe ich doch richtig gehört«, sagte die Schaffnerin und ergänzte: »Ich möchte Sie dann aber bitten, in die erste Klasse zu wechseln, dort haben wir mehr Personal. Ich schaffe das hier nicht allein. Gern kann ich Ihnen dazu ein Upgrade verkaufen.« Das war richtig schlagfertig.
    Thomas Seidel, Hamburg
    Sehr nett war eine Durchsage im Intercity aus Amsterdam bei der Ankunft am Abend in Hannover: »Wir verabschieden uns von allen Vorwürfen – ähhh – von allen Fahrgästen, die in Hannover aussteigen.«
    Eduard Interwies, Berlin

    Sehr häufig waren auf der Strecke von Bonn nach Düsseldorf, die ich jahrzehntelang regelmäßig fuhr, Ansagen über An schlusszüge zu hören, die in »Liege« – deutsch ausgesprochen – halten. Hat eine Zeit gedauert, bis ich kapiert habe, dass das französische »Liège« (Lüttich) gemeint war.
    Urs von Freydorf, Bonn
    Im Sommer 2010 saß ich im Regionalexpress von Gifhorn nach Wolfsburg. Der Schaffner kündigte an, dass wir in wenigen Minuten Wolfsburg Hauptbahnhof erreichen. »Dort haben Sie Anschluss an einen Intercity nach … [Pause]Tschetsche­nien.« Ich staunte zunächst nicht schlecht über diesen Ausbau der Streckenverbindungen – tatsächlich gemeint war aber der polnische Name von Stettin, Szczecin.
    Frank Muschalle, Berlin
    Durchsage an einem Sonntagabend im Frühjahr 2011 im ­Intercity von Münster nach Frankfurt, kurz vor der Einfahrt in Köln: »Verehrte Fahrgäste, wir erreichen in Kürze den Hauptbahnhof Köln mit einer Verspätung von fünf Minuten. Sie ­erreichen jedoch alle Ihre Anschlusszüge. Wir bitten, dies zu entschuldigen.«
    Karl-Dietrich Leonhard, Rheine
    Eine Bahnfahrt von Köln nach Bremen mit dem Intercity am Donnerstag vor Ostern. Der Zug war sehr voll, und viele Reisende standen in den Gängen. Ansage des Schaffners: »Meine Damen und Herren, der nächste Halt ist Duisburg. Dort haben Sie Anschluss [ihm fällt auf, dass er seine Brille nicht aufhat] – und das Ganze ohne Brille – an den RE nach … [Pause] ich glaube, Bochum.« Lautes Gelächter im Zug, das merklich zur Auflockerung der Stimmung führte! Den Rest der Ansage hat er dann fehlerfrei über die Bühne gebracht.
    Friederike Kunkel, Bamberg
    Im Nachtzug von München nach Berlin: »Wir verabschieden uns von den Fahrgästen, die in Potsdam von uns gehen.«
    Matthias Beutter, München
    Vor etwa einem Jahr war ich mit drei Freunden unterwegs von Paris nach Mannheim. Während der Fahrt gab es wie so häufig einige außerplanmäßige Stopps, weshalb wir in Mannheim ­einige Minuten später als geplant ankamen. Kurz bevor wir unser Ziel erreichten, ertönte folgende Durchsage: »Sehr geehrte Damen und Herren, wir bedanken uns für die Verspätung und entschuldigen uns für Ihre Reise mit der Deutschen Bahn.«
    Jasmin Fußer, Mannheim

Allerhöchste Eisenbahn
    Manche unserer alltäglich benutzten Redewendungen nehmen Bezug auf die Welt der Bahn. Was wirklich dahintersteckt:
    Â»Ich verstehe nur Bahnhof«
    Diese Redewendung für absolutes Unverständnis stammt vermutlich aus dem Ersten Weltkrieg. Gegen Ende waren die deutschen Soldaten an der Westfront derartig zermürbt, dass sie nur wieder in die Heimat wollten – egal, was ihnen angewiesen wurde, sie wollten zum Bahnhof und nach Hause.
    Â»Dasselbe in Grün«
    Zwei Berliner stehen vor einem Fahrkartenschalter, sagt der erste: »Ein Billett dritter Klasse nach Frankfurt.« Dann kommt der nächste, etwas vornehmer gekleidete Fahrgast, der ebenfalls nach Frankfurt will, aber zweiter Klasse: »Dasselbe in Jrün.« Diese Szene druckte die humoristische deutsche Wochenschrift »Fliegende Blätter« 1903 ab. Und sie gilt als eine der Erklärungen für den Ausdruck, dass zwei Dinge fast gleich sind. Zu der Zeit hatten die steifen Pappkärtchen-Tickets je nach Wagenklasse unterschiedliche Farben: gelb für die erste, grün für die zweite, braun für die dritte und grau für die vierte Klasse.
    Â»Ich stehe unter Dampf«
    Wer gestresst ist oder begierig, loszulegen, der steht unter Druck – wie der Kessel einer Dampflokomotive. Mit Kohle oder Öl angeheizt, entsteht dort Wasserdampf, der Treibstangen, Räder und damit die Lok in Bewegung setzt. Bei zu hohem Druck

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