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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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direkt auf uns zu.
    Mit jedem Schritt, den sie näher kam, klopfte mein Herzschneller. Ich umklammerte mein Glas so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Die Melancholie wurde zu einer überwältigenden Trauer, einer dunklen Vorahnung.
    Ich schnappte nach Luft, als mir bewusst wurde, was passierte.
    Nicht schon wieder! Nicht vor Nash Hudson! Er durfte auf keinen Fall dabei sein, wenn ich ausflippte. Mein Zusammenbruch würde am Montag das Gesprächsthema Nummer eins in der Schule sein, und ich müsste mich von dem bisschen sozialem Status verabschieden, das ich mir erarbeitet hatte.
    Nash stellte sein Glas ab und musterte mich prüfend. „Kaylee? Geht es dir gut?“ Ich schüttelte stumm den Kopf, unfähig, ihm zu antworten. Mir ging es gar nicht gut, aber ich konnte das Problem nicht in Worte fassen, geschweige denn in einen sinnvollen Satz. Verglichen mit der Panik, die mich packte, schienen die Gerüchte in der Schule plötzlich nur noch halb so schlimm zu sein.
    Mein Atem ging flach und stoßweise, und in meiner Kehle stieg ein Schrei auf. Um ihn in Schach zu halten, presste ich die Lippen so fest aufeinander, dass es wehtat. Nur ein einziger Gast und dessen Barhocker waren jetzt noch zwischen mir und dem rothaarigen Mädchen. Sie rief dem Barkeeper ihre Bestellung zu. Während sie wartete, lehnte sie sich an die Bar und sah mir direkt in die Augen. Sie lächelte flüchtig und ließ den Blick über die Tanzfläche schweifen.
    Die Vorahnung überrollte mich mit einer Woge des Entsetzens. Ich würgte, als der stumme Schrei mir die Kehle zuschnürte. Das Glas fiel mir aus der Hand und zersprang auf dem Boden, wobei eiskalte Cola auf die Umstehenden spritzte. Das rothaarige Mädchen schrie auf und machte einen Satz nach hinten, doch ich achtete weder auf die klebrige Flüssigkeit noch auf die Blicke der anderen Gäste.
    Ich hatte nur Augen für das Mädchen und den dunklen, wabernden Schatten, der sie umgab.
    „Kaylee?“ Nash legte die Finger unter mein Kinn und zwangmich, ihn anzusehen. Im Schein der zuckenden Lichter wirbelten die Farben in seinen Augen so wild durcheinander, dass mir schwindlig wurde.
    Ich wollte es ihm sagen … zumindest irgendetwas. Doch ich wusste, dass sich der Schrei lösen würde, sobald ich den Mund öffnete. Und spätestens dann würden mich alle anstarren und für völlig durchgeknallt halten.
    Vielleicht hatten sie damit sogar recht.
    „Was ist los?“, fragte Nash eindringlich und trat ganz dicht an mich heran, ohne sich um die Glassplitter auf dem nassen Boden zu kümmern. „Ist dir schlecht?“ Ich konnte nur den Kopf schütteln und den Schrei unterdrücken, der sich mit aller Macht einen Weg aus meiner Brust bahnen wollte. Die Erinnerung an das schmale Bett in einem sterilen weißen Zimmer, war mehr, als ich ertragen konnte.
    Auf einmal war Emma da, Emma mit ihrem perfekten Körper, dem bildschönen Gesicht und dem riesengroßen Herzen. „Es geht ihr gut“, sagte sie und zog mich beiseite, als der Barkeeper Wischlappen und Eimer brachte. „Sie braucht nur ein bisschen frische Luft.“ Sie nickte Traci hinter der Bar beruhigend zu und zog mich am Arm in Richtung Ausgang.
    Ich presste die Hand auf den Mund und schüttelte panisch den Kopf, als Nash nach meiner Hand griff. In dem Moment war mir egal, was er von mir hielt und ob er nach der peinlichen Szene je wieder etwas mit mir zu tun haben wollte. Alles, woran ich denken konnte, war das Mädchen an der Bar. Das Mädchen, das uns durch den dunklen Schleier beobachtete, den außer mir niemand sehen konnte.
    Emma führte mich an den Toiletten vorbei in den hinteren Bereich des Clubs, Nash blieb direkt hinter mir. „Was ist los mit ihr?“, fragte er besorgt.
    „Nichts.“ Emma blieb stehen und lächelte Nash beruhigend an, wofür ich ihr sogar in meinem Zustand noch unendlich dankbar war. „Sie hat eine Panikattacke und braucht frische Luft. Gib ihr ein bisschen Zeit, sie fängt sich schon wieder.“
    Das stimmte nicht ganz. Was ich brauchte, war nicht Zeit, sondern Abstand zwischen mir und dem Auslöser der Panik. Mehr Abstand, als der Club mir bieten konnte. Selbst an der Hintertür war die Panik ungebrochen stark. Der unterdrückte Schrei brannte wie Feuer in meinem Hals. Und wenn ich den Mund öffnete, würde ich über den dröhnenden Bass hinweg im ganzen Club zu hören sein. Nicht nur das. Mein Schrei würde die Lautsprecher bersten lassen und die Scheiben zum Zerspringen bringen.
    Und all das wegen eines

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