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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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einfach nur im Erdboden versinken oder meinen Namen ändern und nach Peru auswandern.
    Und plötzlich wollte ich doch darüber reden. Es musste an dem zärtlichen Klang seiner Stimme liegen, dass ich das Bedürfnis mit einem Mal verspürte. Denn anders war es nicht zu erklären. Emma und ich waren mittlerweile seit acht Jahren befreundet, und sie hatte mir schon öfter in solchen Situationen beigestanden. Nicht einmal sie kannte den genauen Grund für meine Panikattacken. Die Wahrheit würde ihr nur Angst machen oder – schlimmer noch – sie davon überzeugen, dass ich tatsächlich verrückt war.
    Warum wollte ich es Nash dann erzählen? Ich verstand es selbst nicht, aber der Wunsch war unbestreitbar da.
    „Das rothaarige Mädchen …“ Jetzt gab es kein Zurück mehr,ich musste es ihm sagen.
    Nash runzelte die Stirn. „Kennst du sie?“
    „Nein.“ Gott sei Dank nicht. Allein ihr Anblick hatte mich fast um den Verstand gebracht. „Irgendetwas stimmt nicht mit ihr, Nash. Sie hat irgendetwas … Dunkles an sich.“
    Kaylee, sei still! Spätestens jetzt hielt er mich sicher für unzurechnungsfähig.
    „Wie bitte?“ Die Falte auf seiner Stirn vertiefte sich, doch er wirkte eher überrascht als irritiert. Dann weiteten sich seine Augen, und ich erkannte einen neuen Ausdruck darin: Furcht. Ich war mir nicht sicher, ob er wusste, wovon ich sprach. Allerdings schien er zumindest eine vage Vorstellung davon zu haben. „Was meinst du mit dunkel?“, fragte er vorsichtig.
    Im letzten Moment bekam ich Muffensausen und schloss die Augen. Was, wenn ich mich getäuscht hatte und er mich doch für verrückt hielt?
    Oder noch schlimmer: Was, wenn er damit richtig lag?
    Das Risiko musste ich eingehen. Ich senkte den Blick, bevor ich Nash fest ansah. Er wartete auf eine Antwort, und viel schlechter konnte sein Eindruck von mir sowieso nicht mehr werden.
    „Also, das klingt bestimmt seltsam“, sagte ich zögernd, „aber irgendetwas stimmt nicht mit dem Mädchen an der Bar. Als ich sie gesehen habe, war da ein … Schatten um sie herum.“ Ich nahm all meinen Mut zusammen und fuhr fort: „Sie wird sterben, Nash. Dieses Mädchen wird sehr, sehr bald sterben!“

2. KAPITEL
    „Wie bitte?“ Nash zog zwar überrascht die Augenbrauen hoch, aber er verdrehte weder die Augen noch lachte er oder strich mir mitleidig über den Kopf. Er machte auch keine Anstalten, die Männer in den weißen Kitteln zu rufen. Genau genommen sah er fast so aus, als glaube er mir. „Woher weißt du, dass sie sterben wird?“
    Ich rieb mir die Schläfen und versuchte, keine Enttäuschung aufkommen zu lassen. Selbst wenn Nash nach außen hin ernst wirkte, kugelte er sich innerlich wahrscheinlich vor Lachen. Und ich konnte es ihm nicht verdenken. Was zur Hölle hatte ich mir nur dabei gedacht, es ihm zu erzählen?
    „Ich habe keine Ahnung, woher ich das weiß. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich recht habe! Aber wenn ich sie ansehe, dann … ist sie irgendwie dunkler als alle anderen um sie herum. Als ob sie im Schatten von etwas steht, das ich nicht sehen kann. Und ich weiß, dass sie sterben wird!“
    Nash runzelte besorgt die Stirn, und mir wurde eiskalt. Ich kannte den Gesichtsausdruck nur zu gut. Es war derselbe, mit dem Mütter ihre Kinder ansahen, wenn die Fantasie mit den Kleinen durchging und sie von rosa Elefanten erzählten. Nur am Rande nahm ich wahr, dass die Musik aus dem Club für einen Moment wieder anschwoll.
    „Ich weiß, es klingt …“ Verrückt wäre das richtige Wort. „… seltsam, aber …“
    Nash nahm meine Hände in seine und setzte sich so hin, dass wir uns direkt in die Augen sehen konnten. Die Farben seiner Iris pulsierten im Rhythmus mit meinem Herzschlag. Er öffnete den Mund, und ich hielt gespannt den Atem an. Hatte ich ihn mit meinem Gerede von den unheimlichen schwarzen Schatten verprellt? Oder war die verschüttete Cola schon der erste Fehler gewesen?
    „Für mich klingt das alles reichlich seltsam!“
    Überrascht blickte ich auf und sah Emma, eine Flasche Wasserin der Hand, über uns stehen. Von der Flasche tropfte Kondenswasser auf den Asphalt. Ich stöhnte innerlich. Was auch immer Nash hatte sagen wollen, war jetzt weg. Das wurde mir klar, als ich sein verhaltenes Lächeln auffing. Dann konzentrierte er sich auf Emma.
    Emma schraubte den Deckel von der Wasserflasche und reichte sie mir. „Aber du wärst auch nicht Kaylee, wenn du nicht ab und zu mal das Spinnen anfangen würdest“, sagte sie achselzuckend

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