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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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Oder vielmehr auf tragische Weise verwitwet. „Gibt es für Banshees denn nie ein Happy End?“
    „Doch, natürlich!“ Mein Vater legte mir wieder den Arm um die Schultern. „Genauso oft wie für jeden anderen auch, zumindest.“ Er schien tatsächlich daran zu glauben, sogar nach allem, was er durchgemacht hatte. „Ich weiß, dass dir das im Moment unmöglich vorkommt, wenn man bedenkt, was du heute gesehen und gehört hast. Aber du darfst die Fehler anderer nicht auf deine Zukunft beziehen. Valeries nicht, und meine auch nicht. Du bekommst das Happy End, das du verdienst. Und soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, arbeitest du fleißig daran.“
    Ich nickte stumm, weil ich nicht genau wusste, was ich dazu sagen sollte.
    „Außerdem ist es gar nicht so schlecht, ein Banshee zu sein, Kaylee.“
    Ich warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Freut mich zu hören. Denn aus meiner Sicht hat man viel mit Sterben und Geschrei zu tun.“
    „Ja, davon gibt es reichlich, aber …“ Mein Dad stellte sichvor mich und sah mich eindringlich an. In seinen Augen wirbelten die Farben durcheinander, Schokobraun, Kupfer und Karamell. „Wir haben eine Gabe. Und wenn du bereit bist, dich den Herausforderungen zu stellen, die damit einhergehen, dann hält das Leben ein kleines Wunder für dich bereit.“ Die Wirbel drehten sich schneller, als mein Vater meine Schultern noch fester umfasste.
    „Du bist mein Wunder, Kaylee, und das deiner Mutter! Sie hat genau gewusst, was sie in dieser Nacht auf der Straße getan hat. Sie wollte unser Wunder retten, genau wie ich! Und sosehr ich sie auch vermisse, ich habe unsere Entscheidung nie bereut. Keine Sekunde lang!“ Er hatte Tränen in den Augen. „Ich möchte, dass du es auch nicht bereust!“
    „Das tue ich nicht.“ Ich erwiderte seinen Blick so aufrichtig ich konnte. In Wahrheit war ich mir da gar nicht so sicher. Womit hatte ich ein Leben verdient, das das Schicksal mir nicht zugebilligt hatte?
    Dad runzelte die Stirn. Wahrscheinlich erkannte er die Wahrheit in meinen Augen. Diese dämlichen Wirbel verrieten ihm mehr, als mir lieb war. Doch bevor er etwas sagen konnte, hörte ich ein mir bekanntes Motorengeräusch.
    Nash!
    Ich sah Dad erwartungsvoll an, und er setzte eine finstere Miene auf. „Kommt er immer so spät noch vorbei?“
    Ich verdrehte die Augen. „Es ist erst halb zehn.“ Obwohl ich zugeben musste, dass es sich eher wie zwei Uhr morgens anfühlte.
    „Na gut. Geh und rede mit ihm, bevor er reinkommt und ich so tun muss, als wäre ich damit einverstanden.“
    „Magst du ihn nicht?“
    Mein Vater seufzte. „Wie könnte ich ihn nicht mögen, nach allem, was er für dich getan hat? Aber ich sehe doch, wie er dich ansieht. Wie ihr euch anseht!“
    Ich lächelte. Draußen schlug eine Autotür zu. „Du musst ja wirklich schon uralt sein. Erinnerst du dich nicht mehr daran,wie es gewesen ist, als du so alt warst wie ich?“
    „Ich bin hundertzweiunddreißig Jahre alt, und ich erinnere mich nur zu gut daran. Genau deshalb mache ich mir ja auch Sorgen!“ Ein flüchtiger Schatten glitt über sein Gesicht, dann scheuchte er mich mit einer Handbewegung zur Tür. „Du hast eine halbe Stunde!“
    Ich schluckte meinen Ärger hinunter. Dad war gerade seit drei Stunden zurück und stellte bereits Regeln auf. Doch sogar die unsinnige Ausgangssperre war besser, als für immer Gast im Haus meiner Cousine zu sein. So war es doch, oder?
    Nash war gerade auf dem Weg zur Tür, als ich die Haustür öffnete.
    Er blieb auf der untersten Stufe stehen und legte die Hand aufs Geländer. „Hi.“
    „Hi.“ Ich zog die Tür hinter mir zu und lehnte mich dagegen. „Hast du was vergessen?“
    Er zuckte mit den Schultern, und die grünen Ärmel seiner Jacke schimmerten im Licht der Verandabeleuchtung. „Ich wollte nur Gute Nacht sagen, ohne dass meine Mom mir dabei über die Schulter schaut. Oder dein Dad.“
    „Oder dein Bruder.“ Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, doch Nash wirkte nicht sonderlich amüsiert.
    „Ich möchte nicht über Todd sprechen!“
    „Das verstehe ich.“ Ich stieg bis zur Treppenmitte hinunter und blieb stehen, als wir auf Augenhöhe waren. Nash stand eine Stufe unter mir. Es war eine seltsam intime Pose; obwohl sein Körper nur Zentimeter von meinem entfernt war, berührten wir uns nicht. „Worüber möchtest du dann reden?“
    Er zog die Augenbrauen hoch und fragte mit heiserer Stimme: „Wer sagt, dass ich reden will?“
    Wir küssten uns –

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