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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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begegnet, die Jahrzehnte lang rumspukten, bevor sie ohne Probleme ins Licht gingen.“
    „Sir Thomas sagte, dass das Zeitfenster vermutlich für jeden anders sei …“, warf Elizabeth ein.
    „Das mag ja schon sein“, winkte Riley ab, „aber der Knackpunkt ist der, dass sie alle freiwillig gingen, und nicht gerufen wurden.“
    „Aber Danny wurde gerufen! Bei jedem verdammten Morgengrauen! Und hätte ich ihn nicht gehalten, wäre er schon vor einer Woche fort gewesen. Danny vermutete, dass davor das Amulett den Ruf unterdrückt hatte, dass er aber von Anfang an da gewesen war. Könnte das nicht der Unterschied sein, Riley? Dass er eigentlich gar nicht hier sein sollte und es deshalb ein Zeitlimit für ihn gab?“
    „Ich glaube, kein Geist sollte eigentlich hier sein, Bets. Deshalb suchen sie ja nach Erlösung. Und am Ende gehen sie alle ins Licht. Für manche dauert das nur eben länger als für andere. Ich habe noch nie von Hamiltons schwindenden Schatten gehört, geschweige denn bin ich einem begegnet. Ich persönlich denke, dass dieser Ruf, was immer es auch war, und woher er auch kam, nicht Dannys letzte Chance gewesen wäre, hinüberzuwechseln. So etwas wie ewige Verdammnis gibt es nicht, da bin ich mir ziemlich sicher.“
    „Also denkst du, ich hätte ihn weiterhin halten sollen? Dass uns unbegrenzt Zeit zur Verfügung gestanden hätte?“ Kopfschüttelnd biss Elizabeth auf ihre Unterlippe. „Aber ich konnte es doch nicht riskieren … Was, wenn du unrecht hast? Du sagst doch selbst, dass du noch nie von dem Ruf gehört hast, und doch war er da, das lässt sich nicht leugnen. Und neulich hast du gesagt, dass dir noch nie ein Geist wie Danny begegnet wäre, und du wusstest auch nicht, dass er mich dank des Amuletts überall finden konnte.“ Sie schüttelte erneut den Kopf. „Du weißt vielleicht viel, aber nicht alles, Riley!“
    „Wie dem auch sei“, schaltete sich Wood wieder ein. “Du hättest damit zu uns kommen und keine voreiligen Entscheidungen treffen sollen!“
    „Glaubt ihr etwa, mir sei das leicht gefallen?“ Elizabeth sprang auf und lief, die Fäuste noch immer in den Bauch gepresst, vor der Couch auf und ab. „Ich musste Danny gehen lassen! Meine große Liebe … Alles, wovon ich träumte, war mit Danny zusammen zu sein, und die Opfer, die dazu nötig gewesen wären, hätte ich ohne auch nur mit der Wimper zu zucken gebracht. Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens, und ihr tut so, als hätte ich ihn leichtfertig fortgeschickt, weil er mir nichts bedeutete. Dabei war er alles für mich!“ Abrupt blieb sie stehen als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Hatte sie etwa gerade in der Vergangenheitsform von ihm gesprochen? „Egal wo du auch bist, du wirst immer die Welt für mich sein“, wiederholte sie kaum hörbar die letzten Worte, die sie an ihn gerichtet hatte.
    Dann wirbelte sie auf dem Absatz herum und stürmte in ihr Zimmer.
    Fast erwartete sie, dass ihr jemand folgte, Susan vielleicht, die ein paar unerwünschte tröstende Worte für sie parat hatte, doch zu ihrer Erleichterung kam ihr niemand nach. Eine Weile lehnte sie schwer atmend an der Tür, bevor sie sich abstieß und auf die Dachterrasse lief.
    „Es tut mir so leid, Danny!“ Keuchend klammerte sie sich an die Brüstung und lehnte sich leicht darüber. „Furchtbar leid. Ich war mir sicher, das einzig Richtige zu tun.“ Eine alte Redensart kam ihr in den Sinn: Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten.
    Hatte sie tatsächlich das Richtige getan? Warum war sie wirklich so schnell bereit gewesen, Hamiltons Geschichte vom Ruf der anderen Seite Glauben zu schenken und hatte keine Sekunde lang daran gezweifelt? Auch wenn der alte Herr offenkundig von der Geschichte überzeugt war, so konnte sie trotzdem nicht mehr als eine Theorie sein. Woher sollte er es denn mit Sicherheit wissen?
    Die Wahrheit war, dass Elizabeth tief in ihrem Inneren darauf gewartet hatte. Auf dieses Ultimatum, dieses drohende Unheil, das ihr Daniel wieder wegnehmen würde. Von Anfang an hatte beständig die Sorge an ihr genagt, dass das alles viel zu schön war, um von Dauer zu sein. Dass ihnen keine zweite Chance, sondern nur ein Aufschub geschenkt worden war. Tief in ihrem Herzen hatte sie gewusst, dass der Tag kommen würde, an dem sie ihn erneut verlor. Hamiltons Geschichte war nur der Kiesel gewesen, der die Lawine ins Rollen gebracht hatte.
    Aber die Geschichte war doch auch plausibel, und sie war ihr zum genau

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