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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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„Das ist es, was das Amulett wirklich bewirkt. Es lenkt Seelen, entweder unbewusst wie in unserem Fall, als es uns beide zusammengeführt und dabei geholfen hat, dass du mich sehen kannst, oder ganz gezielt, so wie Hamilton es getan hat. Er hat dessen Macht sofort erkannt, als er es das erste Mal an mir sah. Er hat es benutzt, um mich hierher zurufen. Und er wird es einsetzen, um seine Seele in diesen Körper zu lenken und zu verankern.“ Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. „Dann wird er weitere fünfzig Jahre auf dieser Welt haben, während von mir nichts weiter bleibt, als eine verblassende Erinnerung.“
    Elizabeth starrte nachdenklich auf den jungen Mann. „Vielleicht sollte ich ihn töteten“, überlegte sie laut. „Immerhin ist er doch schon so gut wie tot. Würde das Hamilton nicht aufhalten?“
    „Es würde ihn nicht stoppen“, sagte Daniel kopfschüttelnd und kam zurück an ihre Seite. „Er würde einen neuen unbewohnten Körper finden.“
    „Unbewohnt“, schnaubte Elizabeth und machte sich wieder an die Arbeit. Über diesen jungen Mann haben die beiden Männer im Garten gesprochen , dachte sie, während sie fieberhaft an der schwarzen Linie kratzte und bohrte. Gut aussehend, in bester Verfassung … und keiner mehr zu Hause. Der perfekte Körper für die nächsten fünfzig Jahre. „Ich begreife das nicht“, seufzte sie ein paar Minuten später und wischte sich über die Stirn. „Ich kann sie nicht durchtrennen. Es ist, als wäre das Blut in das Holz eingezogen und hätte es in Stein verwandelt. Vielleicht ist das ja Teil des Zaubers.“
    „Du hast es versucht, Liz“, sagte Daniel leise. „Du hast dein Bestes getan, aber jetzt musst du gehen.“
    „Da ist immer noch Plan B.“ Auch wenn sie ehrlich gehofft hatte, dass es nicht soweit kommen würde.
    „Plan B?“ Argwöhnisch hob Daniel eine Augenbraue.
    „Das wird dir nicht gefallen“, lächelte sie schwach. „Aber Simon meinte, es gäbe noch eine andere Möglichkeit, dich aus dem Bannkreis zu befreien.“ Sie machte eine Pause und blickte auf den Dolch in ihren Händen. „Indem du mit mir zusammen auf die andere Seite gehst.“
    Es dauerte einen Augenblick, bis Daniel den Sinn ihrer Worte verstand. „Nein“, flüsterte er. „Nein. Nein. Nein !“ Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie dazu, ihn anzusehen. Blankes Entsetzen stand in seinen Augen. „Auf gar keinen Fall wirst du dir etwas antun!“
    Als hätte sie gar nicht gehört, was er eben gesagt hatte, fuhr Elizabeth fort: „Wenn ich innerhalb des Bannkreises sterbe, kannst du mit mir zusammen hinüberwechseln und bist vor Hamilton in Sicherheit.“
    „Liz, nein!“
    Elizabeth lächelte ihn beschwichtigend an und strich mit dem Daumen seinen zu einem Strich zusammengepressten Mund entlang. Er reagiert ganz genau so, wie sie erwartet hatte. „Es ist die einzig verbleibende Möglichkeit, dich zu retten. Und was ist schon schlimm daran, wenn wir die Ewigkeit zusammen verbringen werden.“
    „Was schlimm daran ist? Ich will, dass du lebst, Baby!“, sagte er flehentlich. „Ich will, dass du für uns beide lebst. Das Leben ist ein einziges großes Abenteuer, das mir leider nicht mehr vergönnt ist, aber dir schon. Bitte, mir zuliebe. Geh, verschwinde von hier und lebe für uns beide!“
    Elizabeth rückte etwas von ihm ab. „Und wie bitte stellst du dir das vor? Denkst du tatsächlich, ich könnte in dem Wissen weiterleben, dass es dich nicht mehr gibt? Weder in dieser Welt noch sonst wo?“ Beinahe ärgerlich schüttelte sie den Kopf. War er wirklich so dumm, das zu glauben? „Als ich dachte, du seist hinübergegangen und in einer besseren Welt, da habe ich es irgendwie geschafft weiterzumachen, denn ich wusste, es gibt dich noch, du bist zwar nicht bei mir, aber du existierst, und irgendwann sehen wir uns wieder. Dieses Wissen verlieh mir genug Kraft. Aber wenn ich wüsste, dass es dich nicht mehr gibt … keine Chance auf ein Wiedersehen zu haben … allein der Gedanke …“ Ihre Stimme brach, und sie rang nach Luft. „Was würdest du denn tun, wenn es anders herum wäre?“
    Dem konnte Daniel nichts entgegensetzen. „Oh Baby“, flüsterte er und schloss sie in die Arme. „Wenn du wegen mir dein Leben wegwirfst, werde ich mir das niemals verzeihen können.“
    „Das ist schon okay“, sagte Elizabeth. „Solange du länger als bis morgen früh Gelegenheit hast, dir Vorwürfe zu machen, soll es mir recht sein.“
    „Ich kann das nicht zulassen.“

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