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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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Daniel barg sein Gesicht an ihrem Hals. „Liz, bitte. Mir zu liebe, tu es nicht.“
    „Hey“, sagte sie sanft. „Ich kürze doch nur den Weg etwas ab. Aber das Ziel ist noch immer das gleiche: Wir gehen gemeinsam hinüber und sind für immer zusammen.“
    Er seufzte ergeben. „Ich liebe dich. Es ist schon fast lächerlich, wie sehr ich dich liebe.“ Der darauf folgende Kuss war innig und hatte dennoch den Beigeschmack von Verzweiflung. „Auch wenn du der größte Sturkopf bist, den ich je gesehen habe.“
    „Hast du in letzter Zeit mal in einen Spiegel geschaut?“, erwiderte sie mit rasendem Herzen.
    Sie zog ihr Handy aus der Hosentasche, um Wood darüber zu informieren, auf welche Art sie Daniel aus dem Bannkreis befreien würde und dass es daher für ihn keinen Grund mehr gab, als Verstärkung anzurücken. Es amüsierte sie zu sehen, dass er zwischenzeitlich elf Mal versucht hatte, sie zu erreichen. Doch das Lächeln erstarb, denn aus irgendeinem Grund hatte das Handy im Moment keinen Empfang. Fluchend tippte sie trotzdem die Nachricht und schickte sie ab, im Stillen betend, dass das Telefon wieder ein Signal finden und die SMS Wood noch rechtzeitig erreichen würde.
    Nachdem sie das Handy weggesteckt hatte, schloss Elizabeth die Augen, atmete tief durch und versuchte in sich den Mut zu finden, den sie gleich brauchen würde.
    Jennifer muss nun jemand anderen bitten, ihre Trauzeugin zu sein , schoss es ihr durch den Kopf. Sie dachte auch an ihre Eltern, die wohl nie die Wahrheit über ihr Schicksal erfahren würden, sondern glaubten, dass sie der Großstadt zum Opfer gefallen war.
    Wood, Riley und Susan hingegen … nun, sie verstanden es hoffentlich. Vermutlich würden sie sich schuldig fühlen, weil sie Elizabeth nicht aufgehalten hatten, aber sie alle wussten genug, um zu begreifen, dass es nicht das Ende für Daniel und sie bedeutete. Sie würden zusammen sein, auf ewig.
    Kein Grund, zu trauern.
    Kein Grund, sich zu fürchten.
    Dennoch zitterte Elizabeth, als sie den Dolch an ihre Brust setzte. Ihre Atmung kam unregelmäßig. Schweiß trat auf ihre Stirn.
    Daniel rutschte um sie herum, kniete sich hinter sie und umschloss mit beiden Armen ihren Brustkorb. Seine rechte Hand umgriff die ihre.
    „Was tust du da?“, keuchte Elizabeth. „Du kannst mich nicht aufhalten.“
    „Ich weiß, mein Engel.“ Unendliche Trauer schwang in seiner Stimme. „Als ob ich das jemals gekonnt hätte. Aber ich kann dich halten, bis es vorüber ist.“ Einem kühlen Hauch gleich, streiften seine Lippen über ihre Schläfe und ihr Ohr. „So wie du mich während der letzten Minuten meines Lebens gehalten hast.“
    „Danke“, wisperte sie, während Daniel ihre Hände ein kleines Stück nach unten dirigierte, dorthin, wo ihr Herz saß. Bebend holte sie Luft.
    Elizabeth nahm den Körper, den sie gleich zurücklassen würde, überdeutlich wahr. In ihren Ohren dröhnte das wilde Pochen ihres Herzens, dessen Schläge nun gezählt waren. In ihrer Nase lag Daniels Duft nach Sommergewitter, vermischt mit dem aromatischen Geruch der Pflanzen um sie herum. Auf ihrer Haut sorgten Daniels kribbelnde Berührung und kalter Schweiß für eine Gänsehaut. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, und auf ihrer Zunge lag der bittere Geschmack von Galle.
    Sie holte tief Luft, hob den Dolch an und spannte die Muskeln. „Also dann“, flüsterte sie. „Mach dich bereit herauszufinden, was sich hinter dem Vorhang verbirgt.“

11
     
     
    Verblüfft sah Elizabeth den Dolch aus ihren Händen fliegen und spürte erst danach den Schmerz, den der Tritt gegen ihr Handgelenk hervorrief.
    George zerrte sie auf die Beine, weg von Daniel, raus aus dem Bannkreis. Wie eiserne Handschellen hielten seine Hände ihre Arme hinter dem Rücken zusammen. Sie hörte Daniel ihren Namen rufen, während sie selbst einen wilden Schrei ausstieß.
    Wieso hatten sie George nicht kommen hören? Hatten sie sich zu sehr auf sich selbst konzentriert, um zu bemerken, dass jemand das Glashaus betreten hatte?
    Verdammt, warum habe ich so lange gezögert?, dachte sie. Warum habe ich nicht einfach zugestoßen?
    „Elizabeth, meine Liebe. Wie immer eine Augenweide.“ Hamilton trat lächelnd in die mondbeschienene Fläche unter der Kuppel. Auch er war mit einer indischen Seidenkurta bekleidet. Ein goldbestickter Schal lag als Schärpe quer über seiner Brust und seine Taille drapiert. Sein dichtes Haar glänzte wie poliertes Silber. Er trug keinen Gehstock bei sich. So wie er

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