Soulbound (Ghostbound) (German Edition)
komme ich hier her?“
„Na, du bist natürlich Teil meines Himmels. Ohne dich wäre es ja wohl kaum das Paradies.“
„Deine Logik ist bestechend, Baby.“ Erst küsste er ihre Stirn, dann strich er sachte an ihrem Hals entlang, und ein Stirnrunzeln störte die Makellosigkeit seines Gesichts. „Tut das sehr weh?“
„Was?“, fragte sie verwirrt. Im Moment tat ihr rein gar nichts weh. Im Gegenteil, sie hatte das Gefühl, auf Wolken gebettet dahin zu schweben.
„Diese Blutergüsse.“
Sie betastete ihren Hals. „Ich habe Blutergüsse? Schon wieder?“ Wenn sie darauf achtete, schmerzte er tatsächlich, und das Schlucken fiel ihr schwer. Außerdem klang sie noch immer wie eine kettenrauchende Barfrau.
„Das war wirklich knapp“, sagte Daniel leise. „Ein paar Sekunden länger und es wäre zu spät gewesen.“
„Dennoch war es gut, dass mich der Kerl aufgehalten hat. Immerhin war ich gerade dabei, dich zu erstechen.“ Bei dem Gedanken daran schmiegte sie sich noch enger an ihn.
„Ja, schon wieder ein Messer in der Brust stecken zu haben, wäre in der Tat ärgerlich gewesen“, meinte Daniel trocken.
„Habe ich eigentlich noch immer diesen blutigen Punkt auf der Stirn?“ Nicht der Gedanke, etwas von ihrem Blut könnte sich zwischen ihren Augenbrauen befinden, störte sie, sondern dass es sich bei dem Punkt um Hamiltons Daumenabdruck handelte.
„Nein. Ich habe ihn abgewaschen, während du bewusstlos warst.“ Daniel nahm ihre Hand und betrachtete die roten Flecken, wo das Öl sie verbrannt hatte. An einigen Stellen hatten sich kleine Brandblasen gebildet. „Ich wünschte, die hier ließen sich auch einfach abwaschen.“
Sie entzog ihm die Hand und legte sie auf seinen flachen Bauch. „Mach dir keine Gedanken.“ Und nach einer kurzen Pause: „Zumindest nicht darüber.“
„Und worüber sollte ich mir Gedanken machen?“, wollte er wissen.
„Zum Beispiel darüber“, sagte sie ernst, „dass blonde Männer so gar nicht mein Typ sind und Männer, die jünger sind als ich, noch viel weniger.“
Völlig perplex blinzelte Daniel sie an. Als sie den verunsicherten Ausdruck in seinem Gesicht sah, hätte Elizabeth beinahe laut losgelacht. Unglaublich, dass ihm nicht sofort klar war, dass sie nur scherzte. Sie hatte ihn geliebt, als er körperlos gewesen war und sie würde ihn lieben, selbst wenn er jetzt nicht in diesem Prachtkerl, sondern in Quasimodos Körper stecken würde. Wie konnte er das nicht wissen?
Endlich durchschaute er sie. „Oh, komm her, du!“, lachte er und kitzelte sie, bis sie vor Kichern und Quietschen keine Luft mehr bekam und um Gnade flehte.
Unvermittelt klopfte es an der Tür. „Alles in Ordnung, Sir?“, fragte Georges gedämpfte Stimme.
Sie sahen sich alarmiert an. „Danke, alles bestens“, rief Daniel. „Ich kümmere mich um die reizende Elizabeth, und du kümmerst dich bitte um unsere Gäste.“
„Natürlich, Acharya.“
„Ach, und George. Bitte vergiss nicht, Mr Wood und dem jungen Mr O´Shea etwas zu Essen zu bringen.“
Einen Moment herrschte Stille. „Natürlich.“ Dann entfernten sich leise Schritte.
„Das ist unheimlich“, flüsterte Elizabeth. „Wenn du willst, klingst du tatsächlich wie Hamilton.“
„Ist das so?“, sagte er noch immer in Hamiltons Tonfall. „Tja, meine Liebe, vielleicht ist es ja gerade umgekehrt. Vielleicht klinge ich genau wie Mr Mason, wenn ich es will.“
Elizabeth versteinerte.
Nein! Das konnte unmöglich wahr sein!
Ihr entsetzter Gesichtsausdruck schien ihn zu erschrecken. „Gott, Liz. Das war doch nur ein Scherz!“, rief er und hörte sich dabei wieder wie Daniel an. Er zog sie zurück an seine Brust, hielt ihren Kopf und küsste ihren Scheitel. „Ein wirklich dummer Scherz. Entschuldige.“
Elizabeth stieß die Luft aus, die sie unbewusst angehalten hatte, und entspannte sich. „Tu das, nie, nie wieder!“, keuchte sie und boxte ihm gegen den Arm.
„Es tut mir wirklich leid, Baby.“ Er lächelte wieder. „Aber wenigstens sind wir jetzt quitt.“
„Hamilton ist doch wirklich weg, oder?“, fragte sie, noch immer leicht verunsichert.
„Ja“, bestätigte Daniel grimmig. „Kalis Gunst war wohl nicht grenzenlos.“
„Und seine Lebensenergie ist jetzt ein Teil von dir?“
Er nickte und sah aus, als behagte ihm der Gedanke ganz und gar nicht. „Ich spüre, wie diese Kraft mich durchströmt, aber ich weiß genau, es ist nicht meine, sondern seine.“
„Hast du auch Zugriff auf seine
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