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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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um die beiden davon zu überzeugen, dass du du bist und nicht Hamilton“, überlegte Elizabeth.
    „Das wird schwierig genug werden. Die Thugs müssen weiterhin glauben, ich sei Hamilton, während Tony und Riley die Wahrheit erfahren müssen.“
    Elizabeth seufzte und schmiegte sich an ihn. Schleichend meldete sich ihr schlechtes Gewissen darüber, dass sie sich die Zeit genommen hatten, Daniels Rettung und sein neues Leben, oder vielmehr, seinen neuen Körper zu zelebrieren, obwohl sie alle noch in großer Gefahr schwebten. „Dann sollten wir jetzt wohl los und sie holen.“ Das klang zwar furchtbar einfach, aber ihr war natürlich bewusst, dass es alles andere als leicht werden würde. Sie konnten wohl kaum ihre Freunde befreien und dann gemeinsam an den Thuggees vorbei zur Vordertür hinaus marschieren.
    Daniel dachte das Gleiche. „Wir brauchen dringend einen Plan“, seufzte er. „Mal wieder.“
     

15
     
     
    „Das wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mich an diesen Körper und vor allem an dieses Gesicht gewöhnt habe.“ Daniel stand vor dem Spiegel und strich sich über die Wangen.
    Elizabeth trat neben ihn. „Das wird schnell gehen.“ Sie legte den Kopf an seine Schulter und betrachtete ihr beider Spiegelbild. Den Altersunterschied sah man nicht, stellte sie erleichtert fest. Und sie gaben durchaus ein hübsches Paar ab, auch wenn sie sich eingestehen musste, nicht mit Daniels neuem Level an Attraktivität mithalten zu können.
    Dennoch sah die Elizabeth, die ihr da entgegenblickte, so blendend aus, wie lange nicht mehr. Sie schien förmlich von innen heraus zu strahlen. Zudem waren ihre Haare gewaschen und gerichtet, und die dunkelgrüne, knielange Seidentunika mit passender Hose stand ihr hervorragend, auch wenn sie sich zunächst gesträubt hatte, die von Hamilton vorbereiteten Sachen zu tragen. Doch der Schnitt schmeichelte ihrer Figur und die Farbe ihrem olivfarbenen Teint und den dunklen Haaren. Außerdem verschwanden ihre neuerlichen Blutergüsse unter einem hellgrünen Schal, der um ihren Hals und ihre Schultern drapiert lag und dessen weichfließende Enden über ihren Rücken fielen.
    „Du kommst damit richtig gut zurecht, oder?“ Daniel umfasste ihre Taille und sah ihrem Spiegelbild in die Augen. „Aber warum wundert mich das überhaupt? Schließlich hattest du auch kaum Probleme, dich an einen Geist zu gewöhnen. Du bist wirklich unerschütterlich.“
    „Stimmt“, lächelte sie. „Dich nehme ich in jeder Form und Beschaffenheit.“
    „Sogar in blond“, zwinkerte er, seine Haare zerzausend.
    „Naja, es ist ja eher dunkelblond. Das macht es einfacher.“ Sie wandte sich ihm zu und tippte an seine Brust. „Mir fällt es zwar tatsächlich leicht, dich da drin zu erkennen, aber dein altes Gesicht werde ich trotzdem vermissen. Vor allem deine Lachfältchen und die Sommersprossen.“
    „Ich hatte Sommersprossen?“, fragte Daniel erstaunt.
    „Vereinzelt. Hier und hier …“, Elizabeth zeigte auf die entsprechenden Stellen, „und hier. Aber wenigstens die Lachfältchen werden früher oder später zurückkommen.“
    „Mit dir wahrscheinlich sogar früher als mir lieb ist.“
    „Solange ich nicht für deine ersten grauen Haare verantwortlich bin ...“ Elizabeth löste das schwarze Lederband von ihrem Handgelenk und reichte es ihm. „Hier, vielleicht hilft dir das beim Eingewöhnen.“
    Schmunzelnd nahm er es entgegen. „Danke fürs Aufbewahren“, sagte er, strich darüber und legte es an. Dann sah er seufzend an sich hinunter. „Das ist doch einfach lächerlich.“ Passend zu Elizabeths Outfit trug er eine eindrucksvolle dunkelgrüne Kurta mit goldenem Gürtel. „Ich meine, du siehst atemberaubend aus. Wie eine echte Bollywood-Prinzessin. Aber ich sehe aus wie Sergeant Pepper.“
    „Du warst es, der sagte, wir müssen den Schein waren und uns so präsentieren, wie Hamilton es geplant hat“, erinnerte sie ihn. Außerdem fand sie gar nicht, dass er lächerlich aussah. Eher wie der Prinz, der er für sie schon immer gewesen war. Kritisch betrachtete sie seine Frisur. „Du solltest die Haare nach hinten kämmen. Hamilton würde sie bestimmt nicht so ungebändigt tragen. Und was ist mit deinen Augen? Werden sie ihnen nicht auffallen?“
    „Ich schätze nicht“, sagte er und holte einen Kamm. „Sie werden vermutlich annehmen, dass das die Augenfarbe des Jungen ist.“ Nachdem er sein Haar nach hinten frisiert hatte, präsentierte er Elizabeth sein Werk.

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