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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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„Besser?“
    „Viel besser.“
    Daniel atmete durch und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. Die Geste war vertraut und dennoch ungewohnt, schließlich spürte sie auf ihrer Haut starke, warme Hände und nicht eine hauchzarte, von kühlem Prickeln begleitete Berührung. „Bist du bereit?“
    „Nein“, antwortete sie leise. „Aber ich will endlich nach Hause.“
    „Du vertraust mir doch, nicht wahr? Du weißt, dass alles, was ich da draußen sagen und tun werde, nur Show ist.“
    „Natürlich.“ Sie legte ihre Hände flach auf seine Brust und spürte den beschleunigten Herzschlag. „Keine Sorge. Und ich werde einen sehr glaubhaften Zombie abgeben“, Sie lächelte schwach. „Darin habe ich nämlich Übung.“
    „Sehr gut. Es muss so aussehen, als stündest unter meinem Bann.“ Er drückte seine Lippen auf ihre Stirn und schloss sie noch mal fest in die Arme. „Dann kann es ja losgehen.“
    Wie an jenem grauenvollen Morgen, nachdem Daniel von Hamilton erfolgreich beschworen worden war, entspannte Elizabeth bewusst alle Muskeln, bis ihr Gesicht einer leeren Leinwand glich. So fror sie sich ein. Sie durfte keinerlei Emotionen zeigen, weder positive noch negative. Aus ihr musste eine seelenlose Schaufensterpuppe werden. Um den abwesenden Ausdruck noch zu verstärken, bemühte sie sich, langsam, beinahe in Zeitlupe, zu blinzeln.
    Doch als sie hinaus traten und bereits im nächsten Korridor Thuggees begegneten, die sofort ehrfurchtsvoll die Köpfe neigten und Daniel zum gelungenen Ritual gratulierten, merkte Elizabeth, dass die Schwierigkeit weniger darin bestand, eine ausdruckslose Miene zu bewahren, als darin, den Blick ins Leere gehen zu lassen und nichts und niemanden direkt anzusehen.
    Daniel spielte seinen Part indes mit Perfektion. Er nahm die Respektbekundungen gutgelaunt entgegen, sprach die drei Männer mit Namen an und wechselte mit ihnen ein paar unverbindliche Worte. Hin und wieder zögerte er zwar kurz, wenn er nach den richtigen Informationen in den fremden Erinnerungen suchte, doch das fiel allein Elizabeth auf. Souverän bediente er sich erneut Hamiltons geschliffener und manchmal etwas altmodischer Ausdrucksweise, und Elizabeth fragte sich, ob ihm das dank Hamiltons Erinnerungen oder dank seines erstaunlichen Talents, Leute zu imitieren, gelang.
    Die ganze Zeit über behielt er eine Hand auf ihrem Rücken. Nach außen hin sollte es den Anschein erwecken, als würde er sie lenken, gleichzeitig war sie aber auch dankbar dafür, denn mit seiner Hand zwischen ihren Schulterblättern fühlte sie sich beschützt und sicher.
    Schließlich setzten sie ihren Weg fort.
    „Hast du Hunger?“, flüsterte Daniel, sobald die Luft rein war.
    „Wie ein Bär.“
    „Ich auch! Lass uns zunächst einen Happen essen.“
    Also schlugen sie den Weg zur Küche ein, den Daniel so problemlos fand, als wäre er hier zuhause. Vereinzelt begegneten ihnen Thugs, und sie mussten immer wieder kurz anhalten, um Gratulationen entgegenzunehmen. Keiner der Männer schien sich über die apathische Frau an der Seite ihres Meisters zu wundern, offenbar wusste jeder über Hamiltons kleine Trophäe Bescheid. Und sie alle fieberten den Feierlichkeiten am Abend entgegen, auf denen sich Hamilton innerhalb einer pompösen Zeremonie in seiner neuen Hülle präsentieren sollte. Elizabeth schloss aus den Gesprächen, dass zu der Party etwa zweihundert höher stehende Thuggees erscheinen würden. Nur die verdienstvollsten Anhänger waren bereits seit gestern Abend zu Gast und durften ihren Meister schon vorher sehen. Und sie alle fühlten sich hochgeehrt zu diesem erlauchten Kreis zu gehören. Mit Genugtuung erfuhr sie, dass ursprünglich auch Dr. Mortimer dieser Gruppe von Thugs angehörte, aber sein Versagen hatte ihn in Ungnade fallen lassen. Man rechnete jedoch damit, dass er am Abend auf der Party erscheinen würde, um bei seinem Meister Abbitte zu leisten.
    „Nun, ehrlich gesagt“, meinte Daniel dazu, „hat Charles mich doch sehr enttäuscht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm sein Unvermögen einfach nachsehen soll. Ich denke vielmehr daran, ihm nahezulegen eine neue Karriere in Betracht zu ziehen. Mir schwebt da eine Laufbahn in der städtischen Abfallverwertung oder dem Kanalbauamt vor.“ Nachdem einer der Thuggees zugesichert hatte, sich unverzüglich um die Angelegenheit zu kümmern, verabschiedete sich Daniel, ein zufriedenes Lächeln im Gesicht.
    Endlich erreichten sie die Küche, wo Sam Jeffreys gerade dabei war,

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