Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition)
Käfer unter einem Mikroskop. Seine Schultern sackten in sich zusammen. Anstatt dass er besser mit der Situation klarkam, schien sie nur noch hoffnungsloser geworden zu sein. »Was passiert, wenn man es doch ignoriert?«
Für eine Minute schloss Chay die Augen und stieß die Luft aus. Als er sie wieder öffnete, war sein Blick gequält. »Du meinst, falls du das kannst? Dann musst du lernen, mit nur einer Hälfte deiner Seele zu leben.«
***
Jake bedeutete dem Barkeeper, ihm noch mal nachzuschenken. Wie hatte er das Ganze so schlimm vermasseln können? Er hätte Remi davon abhalten müssen, ihm einen zu blasen.
»Du siehst scheiße aus.« Rhys setzte sich auf den Barhocker neben ihm und winkte den Barkeeper mit einer Handbewegung heran.
»Danke.« Jake grunzte. So viel also dazu, sich alleine zu betrinken, um den Kopf freizubekommen. »Was machst du hier?«
Der Barkeeper kam zurück, goss Jake einen weiteren Scotch ein und wischte den Tresen vor Rhys sauber. »Was darf's sein?«
» Bud Light. « Rhys drehte sich Jake zu. »Ich treffe mich mit Dago und Gadget für ein paar Runden Poolbillard und ein paar Bier. Was machst du hier? Ich dachte, du bist bei Remi.«
Schnaubend nahm Jake einen Schluck von seinem Scotch. »Beschissen gelaufen. Ich hab's versaut.«
Rhys hob eine Augenbraue an.
»Er ist durchgedreht, nachdem er mir einen Blowjob gegeben hat.«
»Das nennst du beschissen? Scheiße, wenn dich das so runterzieht, schick ihn mal rüber zu mir.«
Jake knurrte. Er wusste, dass Rhys ihn aufzog, aber der Gedanke, Remi aufzugeben, gefiel ihm nicht. »Der Blowjob war nicht das Beschissene daran. Sondern dass er anschließend durchgedreht ist. Du bist gerade keine große Hilfe.«
»Schön, ich bin ganz Ohr, erzähl, was passiert ist.«
»Ich hab die Sache überstürzt. Mir ist sogar rausgerutscht, dass wir Gefährten sind.« Jake war immer noch schockiert, dass ihm das passiert war. Es war ihm so gut gelungen, das vor Remi geheimzuhalten, weil er ihn nicht hatte verschrecken wollen.
Scheiße, vielleicht war genau das das Problem. Vielleicht hätte er es Remi direkt auf den Kopf zusagen sollen. Remi hätte sich an den Gedanken gewöhnen können. Oh, zum Teufel. Jake wusste gar nichts mehr. Die ständigen Was wäre, wenn s und Hätte ich doch s, wenn es um Remi ging, fingen allmählich an, zusammenzulaufen.
»Tja, dann halt dich im Hintergrund. Lass ihn zu dir kommen. Arbeite weiter an dem Fall, aber bleib auf einer professionellen Ebene.« Rhys nahm sein Bier vom Barkeeper entgegen. »Danke.«
»Gesprochen wie ein Mann ohne Gefährte.«
»Ich versuche nur, zu helfen, Arschloch. Wenn du weiter so angefressen bist, werde ich woanders auf die Jungs warten.«
»Entschuldige. Du hast wahrscheinlich recht. Was soll ich auch sonst tun? Aber das ist trotzdem scheiße. Die ganze Situation ist scheiße.«
»Hey, Jake. Rhys.«
Jake drehte sich um, als Dago ihm auf die Schulter schlug und auf den Barhocker neben ihn rutschte.
»Hey, Kumpel. Wie geht's?« Jake erwiderte die Begrüßung.
Diego – oder Dago, wie ihn seine Freunde nannten – war zur einen Hälfte Italiener und zur anderen Latino. Er gehörte ebenfalls zum Rudel. Seit der Schulzeit waren Dago und Jake befreundet und sie gingen gemeinsam jagen, seit sie beide sich das erste Mal verwandelt hatten. Für gewöhnlich war Dago ein fröhlicher, kontaktfreudiger Kerl, zumindest solange, bis man sein südländisches Temperament provozierte.
Dagos braune Augen blitzten und ein Lächeln huschte über sein Gesicht, bei dem ein Grübchen in seiner rechten Wange erschien. »Geht schon. Also, schieß los, wann werden wir ihn kennenlernen? Er ist wichtig genug, um uns dafür zu versetzen, also sollten wir ihn kennenlernen, hm, Rhys?« Er schaute um Jake herum und begegnete Rhys' Blick.
Jake stöhnte. »Keine Ahnung. Im Moment redet er nicht mit mir.«
Dago atmete zischend aus. »Scheiße. Sorry, Mann.«
Jake zuckte mit den Schultern. »Was ist mit dir? Was ist bei dir so los? Triffst du dich immer noch mit diesem Kerl?« Er war so beschäftigt damit gewesen, Zeit mit Remi zu verbringen, dass er seine Freunde über eine Woche lang nicht gesehen hatte. Was für ihn ziemlich ungewöhnlich war. In Vollmondnächten gingen sie nicht nur zusammen jagen, sie gingen am Wochenende auch gemeinsam auf die Piste. Er fragte sich, was Remi wohl von seinen Freunden halten würde.
Rhys' Telefon klingelte und zog damit ihrer alle Aufmerksamkeit auf sich. Er zog es von seinem
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