Spaghetti in flagranti
hatte ich mich noch nie gefühlt. Es war einfach nur … perfekt.
»Ich glaube nicht, dass Vale so böse ist, wie du es annimmst«, sagte Otto und riss mich aus meiner Seligkeit. »Vermutlich sind ihr die Dinge irgendwann entglitten. Sicher, sie wollte dir eins auswischen und mich loswerden, aber sie wollte deinen Schwestern ganz bestimmt nicht ernsthaft schaden.«
»Du bist und bleibst zu gut für diese Welt«, rief ich.
»Das mag sein.« Otto lachte. »Gianmarco hat mir erzählt, dass die Sache mit den K.-o.-Tropfen so nicht geplant war. Der Typ sollte deine Schwestern in das Haus bringen, aber dass er sie völlig außer Gefecht setzt, das war wohl nicht vorgesehen. Die Situation ist allen Beteiligten über den Kopf gewachsen, da bin ich mir sicher.«
Ich machte mich los und funkelte ihn an. »Willst du diese Person jetzt etwa auch noch in Schutz nehmen? Immerhin hat sie mich schwer getäuscht und mir ihre Freundschaft nur vorgespielt. Überleg doch mal, so was ist hundsgemein und hinterhältig.«
Er schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, ich bin genauso wie du dafür, dass sie ihre gerechte Strafe bekommt. Ich versuche nur, ihre Motive zu verstehen.«
»Wozu?«
Wir waren inzwischen unten am Strand angelangt, und ich ersparte Otto die Antwort auf meine Frage, als ich die Picknickdecke mit den Teelichten und die Flasche Champagner in dem mit Eiswürfeln gefüllten Sektkühler entdeckte.
»Ottooooooooo!«, rief ich. »Du bist ein echter Schatz. Grazie , das ist wunderschön.«
Er strahlte übers ganze Gesicht. »Soll das heißen, die Überraschung ist mir gelungen?«
Ich nickte nur und öffnete neugierig die kleine Plastikdose, die neben der Flasche in dem Edelstahlgefäß lag.
»Erdbeeren«, sagte ich und schob mir eine der Früchte in den Mund. »Die haben doch sicher ein Vermögen gekostet, jetzt im Hochsommer.«
»Für eine schöne Frau wie dich ist mir nichts zu teuer«, antwortete er.
»He, hast du mit Gianmarco auch heimlich Romantik und Komplimentemachen geübt?«, neckte ich ihn.
»Nein, das kommt von ganz tief hier drinnen«, sagte er und deutete auf sein Herz.
Ich legte ihm die Hand auf die Brust und spürte, wie es im Takt mit meinem Herzen schlug. Da war sie wieder, die Sicherheit, dass dieser Mann der Richtige für mich war. Egal, was das Leben noch für mich bereithalten mochte, an seiner Seite würde ich alles durchstehen.
»Ti amo« , sagte ich und schob ihm eine Erdbeere in den Mund. »Für immer.«
Grazie
Ich danke Julia Jerosch, Diane Zilliges, Sandra Mack, Gabriele Weber-Jari´c und Rita Lübbecke, die alle ihren Teil dazu beigetragen haben, dass dieses Buch so ist, wie es ist.
Ob durch Ottivation, Konstanthaltung meines Serotoninspiegels mit Hilfe von zuckerhaltigem Backwerk, spätabendliches Brainstorming, Telefonseelsorge oder den Einsatz eurer Adleraugen – ihr alle habt mich gerettet, eine jede auf ihre Weise.
Un grazie anche a Laura Monti, cui mi potevo rivolgere con qualunque domanda, pure con quelle più stupide.
Ein herzliches Dankeschön geht auch an meine Agentin und Ottos Geburtshelferin Andrea Wildgruber von der Agence Hoffman.
Über das wahre Ausmaß des Schokoladenkonsums während des Schreibprozesses möchte ich hingegen ein Tuch des Schweigens breiten. In Größe XXL …
Rezepte
In der Emilia Romagna wird nicht nur in meiner Familie nach wie vor großen Wert darauf gelegt, dass die Pasta fatta in casa ist. Natürlich haben auch in die romagnolischen Küchen längst Fertiggerichte und Convenience Food Einzug gehalten, aber wer etwas auf sich hält, der macht die Nudeln noch selbst. Vor allem an Weihnachten oder Ostern sowie zu anderen wichtigen Festen wird im Hause Troni das Nudelholz samt Teigbrett aus dem Küchenschrank geholt und pasta fresca all’uovo gemacht. Im Alltag kommen natürlich auch bei uns Nudeln aus Hartweizengrieß auf den Tisch, bei besonderen Anlässen jedoch gibt es ausschließlich frische Nudeln, die ebenso schnell wie leicht zuzubereiten sind.
Viel Freude damit, Sie werden den Unterschied schmecken!
Grundrezept Nudelteig
– für 4 Personen –
Zutaten
300 g Mehl
3 frische Eier
3 TL Olivenöl
Salz
Zubereitung
Das Mehl auf dem Teigbrett zu einem Haufen aufschichten und in die Mitte eine größere Mulde drücken. Die zimmerwarmen Zutaten hineingeben, mit einer Gabel von innen nach außen vermischen. Dabei immer mehr Mehl unterrühren, bis der Teig so fest ist, dass man ihn mit den Händen weiterkneten kann. Den Teig immer
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