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Spanien: Jakobsweg Camino Francés

Spanien: Jakobsweg Camino Francés

Titel: Spanien: Jakobsweg Camino Francés Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Joos
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über Jahrhunderte nicht nur religiöse Pilger beeindruckt. Der Vorläufer der Kathedrale geht auf das Jahr 830 zurück, wo nach der vermeintlichen Wiederentdeckung des Jakobusgrabes an dieser Stelle ein schlichtes Gebäude erbaut wurde. Im Jahr 1075 begann schließlich der Bau der heute sichtbaren Kathedrale, der im Laufe der Jahrhunderte mehrfach in den verschiedensten Stilen erweitert und ausgeschmückt wurde. Die Kathedrale gilt heute als eine der schönsten und größten Spaniens und der Welt.
    Die Fassade (
Obradoiro
) stammt aus der Barockzeit und dominiert den vor ihr liegenden Praza do Obradoiro. Die Harmonie ihres „Orgelwerks aus Stein“, wie sie ein alter Pilgerführer einmal umschrieb, beeindruckt nicht nur am Tage und bei sonnigem Wetter, sondern auch dann, wenn Wolkenfetzen über deren Türme hinweg ziehen oder sie beim Sonnenuntergang erstrahlt und dann manchmal in ein hypnotisches gelbes Licht getaucht wird ( > spirituelle Tipps ab Seite 251 ).
    Das Palaterías-Tor (
Pórtico de las Platerías
) finden Sie im Süden der Kathedrale. Es ist der älteste, authentische Eingang, stammt aus dem Jahre 1103 und ist im romanischen Stil errichtet.
    Die Heilige Pforte (
Puerta Santa
) befindet sich auf der Rückseite der Kathedrale und wird nur zum Anlass des Heiligen Jahres geöffnet. Ihr heute sichtbares Erscheinungsbild geht auf das Jahr 1611 zurück und erscheint somit im Renaissance-Stil.
    Das Glorientor (
Porta de la Gloria
) stellt wohl das größte Meisterwerk im Innenraum der Kathedrale dar. Eigentlich handelt es sich hier um das ursprüngliche romanische Portal, das 200 Figuren zeigt und vom berühmten Meister Mateo nach 20 Jahren Arbeit im Jahr 1188 vollendet wurde. Der frommen Tradition folgend, legen viele Pilger hier am Ende ihres Weges die rechte Hand an die bereits abgegriffene Säule zu Füßen des Apostels, um sich noch einmal symbolisch auf das Ziel auszurichten. Dann berühren sie mit dem Kopf die darunter befindliche Figur des Baumeisters, damit etwas von dessen Geist auf sie übergeht ( > spirituelle Tipps ab Seite 251 ).
    Der Weg durch die Kathedrale führt durch das Querschiff, wo zu bestimmten Anlässen ein 54 kg schwerer Weihrauchkessel, der Botafumeiro , in einem Bogen von 65 m Länge geschwenkt wird. Die Tradition geht angeblich auf das Mittelalter zurück, wo der markante Geruch Hunderter neu angekommener Pilger derart drastische Maßnahmen notwendig machte, um den festlichen Rahmen der Pilgermesse zu ermöglichen. Gewöhnlich schwingt das Botafumeiro zu besonderen Anlässen. Da es sich bei der Kathedrale von Santiago in gewisser Weise auch um ein kommerzielles Unternehmen handelt, kann das Weihrauchfass auch durch eine Spende von € 300 in Bewegung versetzt werden. Während der Saison geschieht dies zur Freuden von Arm und Reich häufig nach der Pilgermesse, also ab ca. 12:30.
    Die Krypta , in der angeblich die Gebeine des Apostels Jakobus liegen, befindet sich unter dem Hauptaltar. Man erreicht Sie über eine Treppe, die hinter diesem hinab führt. Ob der heilige Apostel Jakobus hier tatsächlich begraben liegt und welche Bedeutung dies für das persönliche Lebensglück des einzelnen Pilgers hat, kann letztlich nur eine persönliche Glaubensfrage bleiben. Auch kritische Historiker räumen jedoch ein, dass die Existenz eines solchen Grabes durchaus im Rahmen des Möglichen liegt. Die fromme Pilgertradition führt den Pilger über eine weitere Treppe hinter dem Hauptalter hinauf direkt hinter eine große Santiago-Figur . Mancher folgt hier dem Brauch, seine Arme von hinten über die Schultern des Apostels zu legen und angelehnt einen kurzen Moment der Andacht oder des Gebetes zu suchen.

    Der Botafumeiro (ik)
                       7 täglich 7:00 bis 21:00, während der Pilgermesse Zugang über das Palaterías-Tor
    o                  Spirituelle Tipps :
                     Leider ist an dem Glorientor die Säule mit dem Handabdruck, in welche die ankommenden Pilger traditionsgemäß ihre Hand legen, immer noch durch Bauarbeiten blockiert. Evtl. soll sie auch für immer geschlossen bleiben. Viele Pilger erleben es aber auch als ein beeindruckendes Erlebnis,dort ihre Augen zu schließen, die Hand in Richtung der Säule auszustrecken und so den Handabdruck in Gedanken zu berühren. Probieren Sie es einfach ...
                     Noch ein Tipp, der bei vielen Pilgern gut ankommt: Legen Sie sich auf dem Rücken mit dem

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