Spanischer Wein
verspürt hatte, war ein eindeutiger Beweis dafür gewesen, dass sie Antonio immer noch begehrte.
Zum Glück hatten sie es geschafft, sich während des Essens einigermaßen höflich zu begegnen. Das hatten sie hauptsächlich Harold zu verdanken, der so getan hatte, als wäre Antonio nur geschäftlich in Spanien gewesen.
„Du wirst deinen Manager gehen lassen und das Geld abschreiben müssen. Ja, ich weiß, so etwas macht einen wütend", sagte Antonio nun und lächelte kühl, bevor er ein Stück Käse aß und einen Schluck Wein trank. „Aber du musst den Ruf der Fir ma wahren - und dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert."
„Ja ... ja, das ist wohl am sinnvollsten", erwiderte sie leise und versuchte, sich auf das, was er sagte, zu konzentrieren. „Aber ich bin nicht ganz sicher, wie ich mich verhalten soll. MUSS
ich ihm ein Zeugnis geben? Oder sollte ich ...?"
„Ich bleibe ein paar Tage hier, damit ich die Angelegenheit für dich regeln kann", fiel er ihr ins Wort, und der herablassende Unterton in seiner Stimme brachte sie erneut auf die Palme. „Du musst natürlich jemanden zu seinem Nachfolger ernennen. Und du musst deinen Anwalt konsultieren und die Bank informieren."
Am liebsten hätte sie Antonio gesagt, er solle sich zum Teufel scheren, doch sie wusste, dass sie in den sauren Apfel beißen musste. Wenn sie die Firma retten wollte, blieb ihr nichts anderes übrig,' als sich mit ihm abzugeben.
Wahrscheinlich muss ich ihm dankbar dafür sein, dass er mir die Vorwürfe, die ich ihm gemacht habe, nicht wieder vorgehalten hat, überlegte Gina eine Weile später, nachdem Harold ihnen Kaffee serviert und sie sich unter einem Vorwand in ihr Zimmer zurückgezogen hatte.
Als sie sich ins Bett legte und das Licht ausschaltete, dachte sie daran, dass Antonio ihr sogar - wenn auch ein bisschen herablassend - gratuliert hatte, weil sie bereits so viel erreicht hatte. Deswegen war sie wahrscheinlich auch so schwach gewesen und hatte sich die ganze Zeit bemüht, ihre Differenzen nicht anzusprechen.
Als Gina die Augen schloss und gerade im Begriff war einzuschlafen, passierte etwas, worauf sie überhaupt nicht vorbereitet war.
Sie hatte Antonio in einem der großen Gästezimmer untergebracht und erschrak, als er sich plötzlich zu ihr ins Bett legte.
Sie schrie auf, doch er brachte sie zum Schweigen, indem er die Lippen auf ihre presste.
Verführerisch langsam ließ er die Hände über ihre Brüste und Hüften gleiten, so dass ihre anfängliche Angst sich legte, und das erotische Spiel seiner Zunge erregte sie so, dass sie sich weder dagegen wehren noch es verbergen konnte.
Verräterische Hitzewellen durchfluteten ihren Körper, und sie war völlig verwirrt. Antonio setzte seine Verführungskünste als Waffe ein, und dagegen war sie machtlos.
„Es scheint so, als würdest du dich doch noch gern von mir anfassen lassen", flüsterte er ihr ins Ohr. „Habe ich Recht? Möchtest du meine Hände überall spüren?" fügte er hinzu, als er ihre Knospen liebkoste und sie lustvoll aufstöhnte.
„Und?" fragte er dann schroff. „Willst du mich?"
Gina erschauerte hilflos. „Ja ... ja, ich will dich", brachte sie hervor, denn sie konnte an nichts anderes mehr denken als daran, sich mit ihm zu vereinigen. Ihr Verlangen war so stark, dass es beinah körperlich schmerzte.
„Bueno!" sagte er. Doch sie nahm den triumphierenden Unterton in seiner Stimme kaum wahr, weil Antonio sie nun auch mit den Lippen zu liebkosen begann und sie in Flammen zu stehen glaubte.
Bildete sie es sich nur ein, oder stöhnte er tatsächlich erregt auf, als er ungeduldig ihre Beine auseinander schob und mit einem kräftigen Stoß in sie eindrang? Er verfiel in einen drängen den Rhythmus, und bereits nach kurzer Zeit erreichten sie einen ekstatischen Höhepunkt.
Als sie danach schweigend dalagen, zwang Gina sich zu fragen: „Warum?"
„Weil du immer noch meine Frau bist, Gina. Weil ich nicht zu den Männern gehöre, die fremdgehen. Und weil... weil ich selbst beim Essen gemerkt habe, dass du dich körperlich nach mir sehnst." Antonio lachte spöttisch, bevor er leise in sein Zimmer zurückkehrte.
7. KAPITEL
Gina fröstelte, als sie den Taxifahrer bezahlte. Dann eilte sie den nassen Bürgersteig entlang und die Treppe hoch zu ihrem Haus in der Fall Mall.
An einem nasskalten Novembertag ist London alles andere als schön, dachte sie, während sie in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel suchte.
„Sie sind spät dran, Madam",
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