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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilyane Barley
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Seelenschmerz durchbohrte ihr Herz. Sie fühlte sich gedemütigt und einsam. »Wenigstens ist Tante Betty nett zu mir, sonst könnte ich es hier wohl kaum auf Dauer aushalten!« Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und räumte nachdenklich und traurig ihre Sachen in Schrank und Kommode ein. Als sie damit fertig war, ging bereits die Sonne unter.
    Ein paar Minuten später war Tante Bettys Rufen zu hören: »Ihr beiden könnt jetzt zum Abendessen herunterkommen.«
    Sarah wartete, bis Tamara nach unten ging und folgte ihr dann mit gewissem Widerwillen in die Küche. Viel gesprochen wurde nicht. Hätte Tante Betty nicht geplaudert, so hätten sie wohl alle drei stumm bei Tisch gesessen. Sie schien Tamaras ablehnende Haltung Sarah gegenüber bemerkt zu haben, denn sie bedachte ihre missgelaunte Tochter mit einem strengen Blick. Eine unangenehme Spannung lag in der Luft, und es war unverkennbar, dass Tante Bettys Geduld am seidenen Faden hing. »Tamara«, sagte sie schließlich, »ich erwarte von dir, dass du deine Cousine freundlich behandelst und nicht ein Gesicht ziehst, als wäre sie hier unerwünscht. Gib dir Mühe, und benimm dich so, wie es sich gehört!«
    »Die komische Ziege kann mich doch mal!«, kam es fauchend zurück. Tamara schmiss wutentbrannt ihre Serviette hin, stieß beim Aufstehen den Stuhl um und rannte polternd in ihr Zimmer hinauf. Von oben hörte man das Knallen ihrer Tür.
    »Was soll ich nur mit ihr machen?« Tante Betty schüttelte ratlos den Kopf und legte appetitlos ihr Besteck beiseite. »Sie hat doch alle Liebe von mir erhalten, die ein Kind benötigt, und ich war immer für sie da. Und doch wird sie immer schwieriger und eigenwilliger. Glaube mir, es ist selbst für mich nicht leicht, mit Tamara auszukommen.«
    Sarah hatte Mitleid mit ihrer Tante, denn eigentlich war sie doch eine gutmütige und liebenswürdige Frau. Gemeinsam räumten sie den Tisch ab, und Tante Betty erledigte anschließend den Geschirrabwasch. Ohne mit einem weiteren Wort Tamara zu erwähnen, erzählte sie nebenbei von ihrem Geschenkeladen und den treuen Stammkunden.
    Sarah hörte ihr, während sie abtrocknete, wortlos zu.
    Am nächsten Tag wurde Sarah von ihrer Cousine kaum beachtet. Da ohnehin Sommerferien waren, schlüpfte Tamara in ihre Rollschuhe und verschwand für ein paar Stunden einige Straßen weiter zu einer Schulfreundin.
    Sarah dagegen blieb in ihrem Zimmer. Um nicht an ihre Eltern denken zu müssen, kuschelte sie sich in ihren gemütlichen Schalensessel, setzte ihre Kopfhörer auf und hörte Musik.
    Als sie beim Abendbrot blass und appetitlos am Tisch saß, läutete das Telefon.
    »Das ist für dich«, rief Tante Betty und reichte Sarah den Hörer. Es waren Anna und Elisabeth und Sarahs Stimmung begann sich für eine Weile aufzuhellen. Doch als sich das Telefonat in die Länge zog, passte das Tamara mit einem Mal überhaupt nicht. »Was glaubst du eigentlich, wie lange du hier telefonieren kannst? Ich brauche jetzt dringend das Telefon.« Im nächsten Augenblick stand sie auf, riss Sarah den Hörer aus der Hand und lief damit die Treppe hoch zu ihrem Zimmer.
    Sarah und Tante Betty sahen sich einen Moment sprachlos an.
    »Ist die noch zu retten?«, fragte Sarah dann, »warum ist sie überhaupt so gemein zu mir? Ich hab ihr doch gar nichts getan!«
    »Ich weiß ja, dass sie dir das Leben schwermacht, aber wenn ich mit ihr schimpfe, wird es nur noch schlimmer«, erklärte ihr die Tante.
    So ging es von nun an jeden Tag und schien kein Ende zu nehmen. Die Mädchen vertrugen sich in keiner Weise, denn Tamara wollte mit ihren Sticheleien einfach nicht aufhören. Sarah zog sich immer mehr in die Einsamkeit zurück, aß kaum noch etwas und Tante Betty war offensichtlich mit ihren Nerven am Ende. Dann wollte Tamara überraschend für eine Woche bei ihrem Vater bleiben, der am anderen Ende der Stadt wohnte. Tante Betty gab ihre Einwilligung ohne zu zögern.
    Während Tamaras Abwesenheit war alles schön und harmonisch. Sarah fiel ein Felsbrocken von der Seele, und nicht nur ihr, sondern auch Tante Betty schien die Ruhe gut zu tun.
    »Wenn du Lust hast,« schlug ihr Tante Betty eines Morgens vor, »darfst du mir gerne hin und wieder im Laden Gesellschaft leisten, das wäre sicher eine kleine Ablenkung für dich! Wer weiß, vielleicht ergibt sich dabei auch die Gelegenheit, neue Bekanntschaften mit Gleichaltrigen anzuknüpfen!«
    »Na gut, warum nicht!« Eine Stunde später ging Sarah über den Flur in den

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