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Spektrum

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Titel: Spektrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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halbkluge Götter ihr Unwesen … Indem sie als Erstes das Transportnetz zerstörten, ließen sie keine Konkurrenz aufkommen. Hunderte von Welten gab es, mit kleinen Olympen und sehr kleinen Göttern … Die durchschnittlichen Schließer kehrten zu ihrem Heimatplaneten zurück und vereinten das Bewusstsein jedes Einzelnen zu einem gemeinsamen Verstand, damit sie von der neuen Kraft wenigstens irgendwie profitieren konnten. Das waren diejenigen, die nicht bereit waren für eine weitere Evolution, sich aber nicht nur mit den Instinkten bescheiden wollten. Und erst als sich die kleinen Götter beruhigt hatten – der eine reifte so weit heran, dass er die Leiter hinaufsteigen konnte, der andere verlor den Sinn seiner Existenz und verschwand –, erst da wiederholten die Schließer ihren Versuch. Sie kehrten in die Welten zurück, die bereits einmal unter dem Versuch mit der Allmacht gelitten hatten. In die Welten, in denen sich die Legenden vom Turm von Babel herausgebildet hatten, von den Strafen, die auf den Versuch folgten, ein Gott zu werden. In die Welten, von denen einige allein bei dem Gedanken an Entwicklung in Panik geraten.«
    »Und wenn sich das wiederholt?«, fragte Irina. »Ist es nicht einerlei, von wem man eins übergezogen bekommt – von einem echten Gott oder von einem durchgedrehten Halbgott?«
    »Das ist so einfach nicht, Irina.« Martin ergriff ihre Hand. »Glaubst du wirklich, ich sei der Erste gewesen, der in all den Jahren hinter das Geheimnis von Talisman gekommen ist? Die Schließer haben ihre Konsequenz gezogen. Talisman bearbeitet jetzt jeden, der etwas will, individuell. Diejenigen, die noch nicht so weit sind, erhalten keinen Zünder. Wenn du es willst, verdien es dir. Entscheide, wofür dir dein Verstand gegeben ist. Mach dir klar, was in dir überwiegt, das Tier oder der Mensch. Und akzeptiere das Ergebnis. Ich hätte nicht mit den Arankern zu kämpfen brauchen … Passen Sie doch bitte auf, da vorn wohne ich ja schon! … Die Aranker hätten ohnehin nichts im Safe vorgefunden.«
    »Aber du … du hast den Zünder doch erhalten? Du hast ihn bekommen, obwohl du ihn abgelehnt hast?«
    »Vermutlich verteilen sie ihn manchmal ebendeshalb, damit du ihn ablehnen kannst«, erwiderte Martin achselzuckend. »Kommst du mit zu mir, Irinka?«
    »Zuhause bringen sie mich um«, lehnte Irina entschuldigend ab.
    »Bist du daran noch nicht gewöhnt?«, fragte Martin grinsend. »Ruf an, dann sind sie beruhigt. Sag ihnen, dass du schon auf der Erde bist.«
    »Und wo ›auf der Erde‹?«
    »Bei deinem Bräutigam«, platzte Martin heraus. Sofort biss er sich auf die Zunge.
    »Darüber muss ich erst nachdenken«, antwortete Irina finster. »Das kommt zu unerwartet.«
    »Wirklich?«
    »Irina Ernestowna«, mischte sich Juri Sergejewitsch ein, ohne sich umzudrehen. »Lassen Sie mich Sie nach Hause bringen. Ihr potenzieller Bräutigam muss sich sowieso erst hinsetzen und seinen Bericht schreiben.«
    »Ist denn der mündliche Rapport, den er so zwanglos gegeben hat, nicht aufgezeichnet worden?«, erkundigte sich Irina spöttisch. »Martin, ich fahre nach Hause. Wenn meine Eltern ein Fass aufmachen, komm ich zu dir. Oder ich gehe nach Talisman, um groß und schrecklich zu werden …«
    »Das brauchst du noch nicht«, konnte Martin sich nicht verkneifen zu sagen, als er aus dem Auto stieg. »Damit kannst du noch mindestens vierzig Jahre warten.«
     
    Jeder wohlerzogene Mensch empfindet den Besuch bei seinen alten Verwandten nicht nur als ermüdende Pflicht, sondern teilweise auch als angenehmes Vergnügen. Vor allem, wenn diese alten Verwandten sich die Freude am Leben bewahrt haben und die Klagen über die schlechte Gesundheit sich mit munteren Erinnerungen an einstige Siege ablösen.
    »Da kannst du dir aber was drauf einbilden«, höhnte der Onkel, als er mit der Bratpfanne aus der Küche kam. »In einer anderen Welt ist er gewesen, das muss man sich mal vorstellen …«
    Martin inhalierte den Duft von beschwipstem Schweinefleisch, das genau die richtige Zeit lang in Rotweinsoße gebraten worden war. Dabei sollte man nicht vergessen, frischen Wein für den verdampften aufzugießen, bevor man es vom Feuer nimmt. »Aber ich bilde mir doch gar nichts darauf ein …«, hielt Martin dagegen.
    »Das solltest du auch nicht!«, befahl der Onkel. »Ein Tourist … sicher, heute ist das kein Problem mehr. Aber du hättest mal zu Sowjetzeiten versuchen sollen, nach Bulgarien zu fahren! Was du da an Unterlagen

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