Spiegelglas
Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Das nächste Blatt fehlt.
Ja, ich habe das Buch gefunden.
Nein, ich bin mir sicher, dass es vorhin noch nicht da gewesen ist. Der Lederrücken mit der reichen Vergoldung wäre mir sofort aufgefallen.
Nein, einen Zettel habe ich darin nicht gefunden.
Ich muss weiterschreiben.
Alfred klappte das Buch zu; das nächste Blatt war herausgerissen. Er stellte den Band zurück in das Regal und ging nach draußen auf den Flur. Ihm gegenüber befand sich eine Tür mit der Zimmernummer „10“. Ob es das Zimmer mit der Tür ins schwarze Nichts war? Er legte das Ohr an das weiß gestrichene Holz.
Er hörte es.
Er öffnete die Tür.
Und …
Es wurde schon beschrieben – in einer anderen Zeit. Oder?
Ich bin nicht nach draußen auf den Korridor gegangen. Ich weiß, dass das gegenüberliegende Zimmer die Nummer „10“ trägt. Nichts wird mich dazu bringen, diese Tür zu öffnen.
Aber auch das wird mich nicht retten.
Ich habe zum Anfang der Geschichte geblättert. Jetzt weiß ich, warum ich ausgerechnet hierher kommen musste. - - -
„Nach mehr als zwanzig Jahren wollte Alfred L. noch einmal an den Ort zurückkehren, an dem er mit seinen Eltern so oft den Sommerurlaub verbracht hatte. Er war einem plötzlichen Entschluß folgend losgefahren, seine Arbeit erlaubte es im Augenblick, und als er am Abend den Ort seiner frühen Jugend erreicht hatte, war es schon dunkel …“
Nicht mehr da ...
Ende
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