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Spiegelschatten (German Edition)

Spiegelschatten (German Edition)

Titel: Spiegelschatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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vielen Dank. Wir lassen von uns hören.«
    Gespannt hob Bert den Kopf.
    » Unauffällige Kindheit, gute Noten, intakter Freundeskreis«, gab Rick das Resultat des Gesprächs weiter. » Für Bonn hat er sich entschieden, weil es Schulfreunde dorthin verschlagen hatte. Alles in allem nichts Aufsehenerregendes. Außer einer Sache.«
    Hier machte Rick eine dramatische Pause und sah Bert bedeutungsvoll an.
    » Nämlich?«
    » Erik Sammer war schwul.«
    Bert zuckte zusammen.
    » Wie bitte?«
    » Homosexuell«, sagte Rick, als müsste er das Wort für Bert übersetzen. » Erik Sammer war homosexuell.«
    » Wie Leonard Blum.«
    » Exakt.« Ricks Augen leuchteten. Sein Jagdfieber war erwacht. » Das ist doch endlich mal ein Anhaltspunkt. Wir sollten herausfinden, ob Leonard Blum und Erik Sammer einander kannten.«
    Er strahlte jetzt Zuversicht aus und schien voller Elan zu sein. Die Nachricht hatte ihn beflügelt.
    Bei jedem Tötungsdelikt hoffte man auf rasche Fortschritte, denn je länger sich die Ermittlungen hinzogen, desto geringer wurde die Wahrscheinlichkeit, einen Mordfall aufklären zu können.
    » Und wenn die Homosexualität der Opfer nicht nur verbindendes Element ist, sondern eine Schlüsselrolle spielt?«, murmelte Bert.
    » Du denkst an einen Täter, der gezielt Schwule umbringt?«
    Bert machte den Schrank auf und holte seinen Mantel heraus. Rick, der sich ein bisschen erkältet fühlte und seine Jacke gar nicht ausgezogen hatte, stand auf. Gegen siebzehn Uhr konnten sie wieder in Bonn sein, um mit Björn Berner zu reden.
    Auf dem Weg zum Parkhaus zog Rick sein Handy aus der Tasche. » Ich sag Titus kurz Bescheid.«
    » Tu das.«
    In aller Eile war eine Sonderkommission gebildet worden, was bedeutete, dass sie ab jetzt noch enger mit Titus Rosenbaum zusammenarbeiten würden. Bert bedauerte das nicht. Titus hatte einen guten Eindruck auf ihn gemacht. Sie hatten sich, weil Rick mit ihnen beiden befreundet war, gleich geduzt, und es war vom ersten Moment an kein Gefühl von Fremdheit zwischen ihnen gewesen.
    Nun musste die weitere Vorgehensweise abgestimmt werden, damit sich die Ermittlungen nicht überschnitten.
    Streng genommen war es nicht nötig, erneut nach Bonn zu fahren. Titus Rosenbaum war vor Ort und hätte mit einem Minimum an Aufwand die Antwort auf die Frage, ob die beiden Opfer einander gekannt hatten, klären können. Das wäre sogar telefonisch möglich gewesen.
    Aber es ging um mehr als die Antwort selbst.
    Es ging um all das, was sich daraus ergeben konnte.
    Sie sprachen wenig. Rick saß am Steuer, während Bert sich der wohligen Wärme, dem einschläfernden Ruckeln und den Fahrgeräuschen überließ und für einen Moment einnickte.
    Als Rick den Motor ausschaltete, wurde er wieder wach.
    » Entschuldige. Ich bin hundemüde.«
    » Schon okay.«
    Bert löste den Gurt und rieb sich das Gesicht. Er fühlte die neuen Bartstoppeln unter den Händen.
    » Können wir?«, fragte Rick.
    Bert nickte und öffnete die Beifahrertür. Ein kalter Wind fuhr herein und kroch ihm unter die Kleidung. Entschlossen streckte er sich, stieg aus und schlug die Tür zu.
    » Wir können«, antwortete er und folgte Rick, der schon auf dem Weg zu dem Haus war, in dem Björn Berner wohnte.
    *
    Björn wischte sich die Hände an der Hose ab und ging zur Tür. Vielleicht hatte Romy früher in der Redaktion Schluss gemacht, um ihnen noch ein bisschen bei den Vorbereitungen zu helfen. Doch dann sah er die beiden Polizisten die Treppe heraufkommen.
    » Wir würden uns gern noch einmal mit Ihnen unterhalten«, sagte Bert Melzig nach einer knappen Begrüßung.
    Björn hielt ihnen die Tür auf. Der Besuch passte ihm gerade nicht, andrerseits war er zu jeder Mitarbeit bereit, wenn sie bloß half, Leonards Mörder zu überführen.
    » Hi«, sagte Maxim, der damit beschäftigt war, ein Baguette zu schneiden. Auf dem Küchentisch standen Teller und Gläser bereit, Besteck lag neben einem Stapel bunter Papierservietten. Die vorbereiteten Speisen befanden sich noch im Kühlschrank.
    » Party?«, fragte Rick Holterbach.
    Maxim nickte bloß. Er schien keine Lust zu haben, ihr Privatleben vor den Bullen auszubreiten.
    Björn bot ihnen einen Platz an und setzte sich ebenfalls. Er streckte die Beine aus und verschränkte die Arme vor der Brust. Es gab noch eine Menge zu tun. Sie sollten sich gefälligst kurzfassen.
    » Kennen Sie einen Erik Sammer?«, fragte Bert Melzig.
    Björn setzte sich gerade hin. Was sollte die Frage? Verdächtigten sie

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