Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)
Möglichkeit, dass es ihm gelungen ist, dir das anzutun?«
»Vielleicht ist es möglich, dass er mich auf sie fixiert hat – er hätte es mit Sicherheit tun können, als er mich genetisch weiterentwickelt hat –, aber sie war schon lange fort, als er mich in die Finger gekriegt hat. Er kann sie unmöglich auf mich fixiert haben. Was sie empfindet, ist echt, und ich glaube nicht, dass er Gefühle manipulieren kann. Körperliche Anziehungskraft, ja, das schon, aber nicht Gefühle. Und ich empfinde eindeutig etwas für sie.«
Der General nickte. »Dann lad sie zu uns nach Hause ein und stell sie deiner Mutter vor. Und zwar dann, wenn ich auch nach Hause kommen kann.« Die letzten Worte kamen ziemlich ruppig heraus, als fiele es ihm schwer und sei ihm unangenehm zuzugeben, dass auch er sich genug aus ihm machte und daher seine zukünftige Schwiegertochter kennenlernen wollte.
»Wird gemacht, Sir«, versicherte ihm Sam.
General Ranier drückte Sams Schulter fest. Dann wandte er sich ab, ging hinaus und eilte zu seinem Hubschrauber zurück.
Azami wartete im Flur auf Sam. Er ließ sich keine Gelegenheit entgehen, wenn sie allein miteinander waren. Seine Hand legte sich in ihren Nacken, und er beugte sich vor, um sie zu küssen. Sie verschmolz ohne jedes Zögern mit ihm. Sie schmeckte noch besser als in seiner Erinnerung.
»In dir könnte sich ein Mann viel zu schnell verlieren, Honey«, sagte er vorwurfsvoll.
Sie sah ihn mit ihrem sanften, geheimnisvollen Lächeln an. »Sag Ryland, dass ich helfen kann.«
»Er wird dich niemals mitnehmen.«
»Ich will doch gar nicht mitkommen.« Sie runzelte die Stirn. »Also gut, das ist nicht ganz wahr, ich wäre gern an deiner Seite, aber ich glaube, dass ich hier eine größere Hilfe sein kann. Sag ihm einfach nur, wir können uns ein oder zwei Satelliten schnappen und ihm unglaubliche Daten übermitteln, während ihr im Einsatz seid. Wir werden ihm sagen können, wie viele Mitspieler beteiligt sind, wo sie sich jeweils aufhalten und ob ihr in eine Falle geht. Wir sind audiofähig …«
»Sie werden versuchen, uns abzuhören«, sagte Sam.
»Selbstverständlich, aber das Einzige, was sie hören werden, sind Insektengeräusche und vielleicht ein Flügelflattern. Falls es regnet, werden sie es hören.«
»Wie ist das möglich?«
Ihr Lächeln wurde strahlender, und ihre Wimpern flatterten ein klein wenig, gerade genug, um ihm zu sagen, dass sie faszinierende Geheimnisse hatte und er sein Leben damit verbringen würde, sie zu erfahren. »Eiji befasst sich mit der Linse. Daiki liebt Codes. Ich bevorzuge alle akustischen Aspekte.«
Er hätte es wissen müssen. Sie hatte einen enormen IQ, genauso wie ihre Brüder. Sie hatte die besten Schulen besucht und sie mit Auszeichnungen abgeschlossen. Natürlich war sie mehr als nur der Leibwächter.
»Ihr könnt euch in Übertragungen von fünfzehn Sekunden Länge verständigen. Jeder, der euch belauscht, wird genau dieselben Geräusche hören, die er normalerweise in dieser Umgebung hört. Im Grunde genommen werden die Geräusche aufgezeichnet und für jeden abgespielt, der innerhalb dieser fünfzehn Sekunden, die ihr zur Verständigung habt, zuhört. Ich muss menschliche Stimmen aus dieser Tonsequenz rausfiltern, und ihr dürft diese Zeit nicht überschreiten, denn sonst beginnen die natürlichen Geräusche abzuklingen.« Sie zuckte die Achseln. »Ich arbeite noch daran, aber mit der Zeit werde ich es perfektionieren. Für den Moment gibt es uns die Möglichkeit, euch von hier aus zu unterstützen.«
»Rye wird auf einer Vorführung bestehen. Er wird nicht das geringste Risiko eingehen wollen«, sagte Sam.
»Wir sind schließlich hergekommen, um es euch vorzuführen, also steht alles bestens. Ich werde Daiki und Eiji dafür brauchen. Außerdem muss ich alles so schnell wie möglich installieren. Ich weiß, dass sie euch wahrscheinlich mindestens zwei Abholpunkte angegeben haben, aber ich hätte gern für alle Fälle einen Ausweichplan. Ich werde für kurze Zeit fortgehen müssen, um mich zu vergewissern, dass alles an Ort und Stelle ist.«
Sam blickte finster. Sie sagte ihm die Wahrheit, aber nicht die ganze Wahrheit. »Ich brauche dich hier, damit du mithilfst, Lily und Daniel zu beschützen. Sowie unser Team aufbricht, werden sie hier nur noch zwei Männer haben. Team zwei ist in der Nähe und wird kommen, wenn es Ärger gibt, aber mir wäre wohler zumute, wenn ich wüsste, dass ihr hier seid, du und deine Brüder.« Er wusste,
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