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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Teams abzog. Durch die Emotionen und Energien, die Menschen umgaben, schien er stets zu wissen, wo der Feind war.
    Kaden Montague war ein breitschultriger Mann mit starken Armen, sehr muskulös und dunkelblauen Augen. Eine schmale weiße Narbe zog sich über sein Gesicht. Er war für seine Gelassenheit unter Beschuss bekannt, fühlte sich in jeder Umgebung zu Hause, blieb in jeder Krisensituation auffallend ruhig und war Rylands Stellvertreter. Er konnte tun, was nur wenige andere Schattengänger tun konnten: Er verstärkte die übersinnlichen Gaben anderer, er konnte in Klängen Bilder sehen, er konnte nahezu unsichtbar sein, und er war in der Lage, ein komplettes Team gegen eine Entdeckung abzuschirmen. Kaden konnte sich wie eine Eidechse an jeder Oberfläche festklammern und seine Hautfarbe so verändern, dass sie sich seinem Hintergrund anpasste. Ryland wusste, dass er sich immer auf Kadens Urteil verlassen konnte.
    Jonas Harper führte seine Arbeit mit einem Minimum an Getue aus. Er war blond, von mittlerer Statur, hatte harte, sehnige Muskeln, die es ihm erlaubten, sich in kleine Nischen zu zwängen, und seine hellbraunen Augen konnten geradewegs durch ein Gebäude hindurchsehen. Er war ein Experte im Umgang mit Messern, da er im Zirkus aufgewachsen war, und Spezialist im Hochseilakt, er sprach zahlreiche Sprachen, er war Tarnkünstler, ein meisterlicher Dieb und Taschendieb, und er konnte im Nebel, in Schatten oder in dem, was ihm eben zur Verfügung stand, verschwinden. Wie Nico war auch er ein stiller Mann, aber auf ihn war immer Verlass.
    Sam Johnson war ein unbestrittenes Genie, hatte dunkle Augen und lockiges Haar und ein angenehm sonores Lachen. Auch er sprach zahlreiche Fremdsprachen und konnte außergewöhnliche Dinge tun, sich zum Beispiel mittels Teleportation bewegen. Außerdem war er ein Präzisionsschütze und unglaublich gut im Nahkampf.
    Ryland sah die vier Männer an, die er zu seiner Familie zählte. Er schickte sie ohne Rückendeckung in die Hölle.
    »Team eins wird in sechs Stunden abfliegen.«
    Sam wartete, bis die anderen der Reihe nach die Einsatzzentrale verlassen hatten. »Rye, ich möchte, dass du mit Azami redest. Ich glaube, sie kann helfen.«
    Ryland sah ihn finster an. »Erwartest du von mir, dass ich einer Zivilistin erzähle, was wir vorhaben?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Sie ist Schattengänger. Eine von uns. Und sie kann dafür sorgen, dass wir eine Chance haben, lebend dort rauszukommen.«

17.
    Sheila Benet lächelte den Oberkellner an und murmelte ihren Namen, wobei sie dem Drang widerstand, sich in dem beliebten Restaurant umzusehen. Sie war, wie immer, makellos gekleidet. Ihr roter Hosenanzug gab ihr jedes Mal wieder Zuversicht, und die brauchte sie heute Abend mehr denn je. Sie umklammerte ihre Gucci-Handtasche, während sie dem Oberkellner an den kleinen Tisch in einer sehr intimen Ecke folgte, genau das, worum sie gebeten hatte. Melanie Freesha erwartete sie mit diesem belustigten und überheblichen Gesichtsausdruck, den sie schon gehabt hatte, als sie einander im Kindergarten das erste Mal begegnet waren. Sheila hatte es immer Spaß gemacht, sie zu beobachten, wenn Melanie nicht bewusst war, dass sie beobachtet wurde.
    Sowie Melanie Sheila entdeckte, hellte sich ihre Miene auf. »Da bist du ja.« Sie beugte sich vor und küsste Sheila flüchtig auf die Wange. »Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, wie wir uns öfter treffen können.«
    Melanie war einer der wenigen Menschen, in deren Gegenwart sich Sheila wirklich wohlfühlte. Sie waren schon seit langer Zeit befreundet, schon lange bevor aus Sheila Sheila Benet geworden war, zu Zeiten, als sie immerzu hungrig gewesen war und sich ständig gefürchtet hatte. Melanie wusste alles, was es über sie zu wissen gab.
    »Ich wünschte auch, das ließe sich machen«, sagte Sheila und meinte es aufrichtig. »Du fehlst mir, aber Dr. Whitney hält es für riskant, wenn wir zu viel Zeit miteinander verbringen.«
    Melanie verdrehte die Augen und schenkte Sheila von ihrem liebsten Rotwein ein. Melanie erinnerte sich immer an solche Kleinigkeiten. »Er macht gern Vorschriften und würde am liebsten über alle bestimmen. Wie geht es dir?« Sie zog die Stirn in Falten, während sie ihre Freundin im flackernden Kerzenschein musterte. »Du siehst müde aus, Sheila. Zermürbt er dich?«
    Ein Teil der schrecklichen Anspannung fiel von ihr ab. Es war schön, eine echte Freundin zu haben.

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