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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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warnend auf die Bremse.
    » Also«, sagte sie. Direkt. » Ich nehme an, das erklärt alles.« Aber es machte ihr nichts mehr aus. Es war nicht Charles’ Erklärung, die sie beruhigte. Es war die Tatsache, dass sie Bruder Wolfs direkte Zustimmung zu Charles’ Gefühl von Freude darüber, wie sie sich Dana gestellt und ihn auf dem Boot für sich beansprucht hatte, spüren konnte. Sie konnte nicht alles lesen. Momentan überhaupt nichts von Charles– aber es schien so, als wäre Bruder Wolf willig, ein wenig entgegenkommender zu sein.
    » Ihr zwei habt einiges mehr miteinander gemein als nur denselben Körper«, sagte sie.
    Charles fing an zu lachen und rutschte in seinem Sitz nach unten. » Ich nehme an, das tun wir, im Guten wie im Schlechten, hm? Er mag das Feenvolk nicht, nicht einmal Dana. Und er… wir müssen uns immer noch daran gewöhnen, dass wir dich haben. Wir beschützen unser Rudel, das war schon immer unsere Aufgabe. Besonders die Unterwürfigen, die unser Herz sind.«
    » Und er… du empfindest mich als über-unterwürfig«, sagte sie. Was sie wirklich war, nämlich Omega, war überhaupt nicht unterwürfig. Aber im Rudel erfüllte sie eine ähnliche Aufgabe. Die dominanten Wölfe konnten sich in ihrer Nähe… entspannen, weil sie wussten, dass sie sie niemals herausfordern würde– nicht, weil sie es nicht konnte, sondern weil sie es einfach nicht tun würde. Omegas interessierten sich nicht für die Rudelhierarchie, sie interessierten sich nur für das Rudel.
    » Du gehörst uns«, erklärte er unmissverständlich, jeder Ansatz von Humor war verschwunden. » Bruder Wolf und mir. Wir müssen dafür sorgen, dass du in Sicherheit bist. Dana ist viele Dinge, aber sicher gehört nicht dazu. Du hast uns abgelenkt– und wenn wir zu lang mit dir gesprochen hätten, hätte sie es bemerkt und wäre beleidigt gewesen. Es ist bei den meisten Angehörigen des Feenvolkes nicht schwierig, sie zu beleidigen, und Dana ist da keine Ausnahme.«
    » Ihre Reaktion auf das Gemälde, das Bran ihr geschickt hat, war seltsam«, sagte Anna.
    » Heftig«, stimmte Charles ihr zu. » Aber wir konnten ihr kein Geschenk bringen, das weniger wert ist als die Geschenke, die andere ihr während der Konferenz überreichen werden. Sich mit dem Feenvolk gutzustellen, ist ein interessanter Drahtseilakt, und ich werde es meinem Vater überlassen, zu entscheiden, wo genau man sich hinwagen darf.«
    » Der Vermeer… Warum hat sie ihn kopiert, statt etwas Eigenes zu malen?«
    » Ihre eigenen Gemälde… sind schlimmer. Erinnerst du dich an die Bilder von traurigen Clowns? Oder bist du zu jung? Für eine Weile waren sie überall. Bunt und irgendwie schal. Leer.«
    Anna überlief ein Schauder. » Mein Zahnarzt hatte sie überall in seiner Praxis.«
    » Ungefähr so«, meinte Charles.
    » Vielleicht sollte sie Landschaften malen«, schlug Anna vor. » Der Hintergrund im Vermeer war wirklich gut.«
    » Das habe ich auch einmal vorgeschlagen, aber sie war nicht interessiert. Sie will die Art von Bildern malen, die sie auch gerne ansieht– Liebende und Träumer.«
    » Glaubst du, das Rudel hat eine gute Autoversicherung?«, fragte Anna, als sie wieder in den Rückspiegel sah.
    Charles warf einen Blick über die Schulter und kniff die Augen ein wenig zusammen.
    Der Ferrari fiel plötzlich zurück.
    » Jesses«, sagte Anna. » Du bist ziemlich praktisch.«
    » Danke.«
    Anna dachte über Dana nach, während sie sich ihren Weg durch den Verkehr suchte, und jetzt war ihre Meinung um einiges freundlicher als vorher.
    Wie würde es sich wohl anfühlen, Musik so zu lieben, wie sie selbst es tat, und nicht fähig zu sein, zu singen oder ein Instrument zu spielen? Oder schlimmer, recht gut zu sein, aber niemals die Schwelle zwischen einer Ansammlung von Noten in einem bestimmten Rhythmus und echter Musik zu überqueren? Zu wissen, dass man es um Haaresbreite verpasste, aber trotzdem keine Idee zu haben, wie man es von Korrektheit im Takt des Metronoms zu Macht und echter Schönheit bringen sollte.
    Sie hatte in der Schule ein paar solche Leute gekannt. Manchen war der Übergang gelungen, anderen nicht.
    An der Northwestern University, bevor ihre Verwandlung sie gezwungen hatte, abzubrechen, war ihr Hauptfach Musik gewesen. Ihr Instrument war das Cello.
    Der erste Violinist in dem Quartett, in dem sie an der Uni gespielt hatte, war ein präziser Meister der Technik gewesen, so gut, dass er den Professoren vorgaukeln konnte, er würde Musik spielen.

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