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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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tun.
    Er war die emotionale Achterbahnfahrt, auf der er sich befand, seit er Anna getroffen hatte, nicht gewöhnt. Es war gut, dass sie nicht dominant, sondern Omega war und jeden in ihrer Umgebung beruhigen konnte. Bruder Wolf war auch so schon nervös; nur wenn sie ihn berührte oder glücklich war, hatte er die vollkommene Kontrolle.
    Sie mussten reden, aber nicht in der Öffentlichkeit.
    Das Hotel war schon älter: Ziegel statt Stahl, und elf Stockwerke, nicht dreißig. Aber es war auf europäische Art hochklassig und in einem mediterranen Art-déco-Stil eingerichtet, der ihn ansprach, weil er zum Ziel hatte zu erfreuen, nicht zu beeindrucken. Als sie in die Lobby traten, hielt Anna– die immer noch still war– direkt hinter der Tür an. Sie schaute hoch, schaute auf den Weihnachtsbaum, der in dunklen Braun- und Purpurtönen mit silbernen Stoffschleifen statt mit einer Lichterkette dekoriert war, und auf der Spitze thronte eine noch größere gold-grüne Schleife.
    Anna lächelte ihn an und hakte sich bei ihm unter. Und er wusste, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Sie liebte es. Bruder Wolf sonnte sich in der Zufriedenheit, ihre Gefährtin erfreut zu haben.
    Ihr Zimmer lag im fünften Stock, etwas, womit Bruder Wolf nicht einverstanden war. Er hätte das Fenster als einfachen zweiten Fluchtweg vorgezogen, statt auf die riskanten Notausgänge angewiesen zu sein. Aber Charles hatte lieber ein Zimmer, in das unerwartete Besucher schwerer eindringen konnten, und der Wolf hatte ihm diesen Punkt zugestanden.
    Die Lifttüren öffneten sich, und vor ihnen war ein Spiegel, der den Flur größer und heller aussehen ließ– und auf einem kleinen Tisch stand ein rundes Glas mit einem Goldfisch.
    » Ein Goldfisch?«, fragte sie.
    » Zähe Kreaturen, Goldfische.«
    Sie lachte. » Klar. Ich kannte jemanden, der einen Goldfisch aus einer Studenten-WG gerettet hat, wo er sein Dasein in einem Glas Bier fristen musste. Aber warum gibt es im Hotel Goldfische?«
    Er zuckte mit den Achseln. » Ich habe nie gefragt. Allerdings, wenn man allein hierherkommt, dann stellen sie einen Goldfisch aufs Zimmer, damit man Gesellschaft hat.« Er erzählte ihr nicht, dass dies das erste Mal war, dass er keinen Goldfisch in seinem Zimmer haben würde.
    Er war schon lange Zeit allein, trotz seines Rudels, trotz der Geliebten, die er genommen hatte und die ihn genommen hatten. Er hatte es sein müssen, weil er, wie Dana gesagt hatte, der Killer seines Vaters war. Er hatte allein sein müssen: Bekannte waren leichter zu töten als Freunde.
    Und jetzt war er nicht mehr allein. Er liebte es, er schwelgte darin– obwohl er manchmal glaubte, dass die Verbindung zwischen ihnen sein Tod sein würde. Für Anna würde er die Welt zerstören.
    Aber wahrscheinlich würde es dazu nicht kommen.
    Er öffnete das Zimmer und wartete neben der Tür, während sie ihr neues Revier erkundete.
    Sie wanderte hindurch und berührte den Tisch und die Couch im Wohnzimmer. Sie zog leicht an einer Quaste der schweren Vorhänge, die das Schlafzimmer vom Rest des Raumes abtrennten.
    » Es sieht aus wie eine Kulisse aus Der Scheich«, sagte Anna. » Komplett mit gestreifter Tapete, die wirkt wie die Wände eines Zeltes, und dem Raumtrenner aus Stoff. Cool.«
    Sie setzte sich auf das Bett und stöhnte. » Daran könnte ich mich gewöhnen.« Dann richtete sie ihre warmen braunen Augen auf ihn und sagte: » Ich denke, wir müssen reden.«
    Er stimmte ihr zu, aber das flaue Gefühl in seinem Magen ließ nicht nach. Reden war nicht seine Spezialität.
    Sie rutschte nach hinten und setzte sich mit überkreuzten Beinen hinten aufs Bett. Dann klopfte sie neben sich auf die Matratze.
    » Ich werde nicht beißen«, sagte sie.
    » Oh?«
    Anna grinste ihn an, und plötzlich war in seiner Welt alles in Ordnung– ja, es hatte ihn übel erwischt.
    » Oder zumindest werde ich sicherstellen, dass du es magst, wenn ich es tue.«
    Charles ließ ihre Koffer vor dem Badezimmer stehen, so dass sie den Weg zum Flur versperrten, und Bruder Wolf protestierte nicht einmal gegen das Hindernis auf ihrem eventuellen Fluchtweg. Die Wärme in ihr zog ihn an wie ein Feuer im Winter, und es gab kein Entkommen für ihn oder seinen Bruder im Fleische. Und keinem von ihnen machte es etwas aus.
    Er zog seine Lederjacke aus und ließ sie auf den Boden fallen. Dann setzte er sich auf das Bett und zog die Stiefel aus. Als er sich neben ihr auf dem Bett ausstreckte, hörte er, wie ihre Tennisschuhe zu

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