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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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angegriffen hat, und die Regel des Blutes ist nicht mehr gültig.«
    Danas Miene gefror, und für einen Moment las Anna in ihren Augen die Begierde nach Charles’ Tod, nach irgendeinem Tod. Eine Begierde, die der eines Werwolfes gleichkam. Aber die Frau vom Feenvolk gewann ihre Selbstbeherrschung zurück und strich mit einer Hand ihr Jackett glatt, als wäre es zerknittert. » Ah. Du hast Recht.«
    » Chastel hat Anna, Charles’ Gefährtin, bedroht«, fuhr Angus schnell fort. » Außerhalb der Jagd rechtfertigt so etwas nach unseren Gesetzen einen Angriff.«
    Er hatte Recht. Anna war so damit beschäftigt gewesen, Charles’ Gefühle nachzuempfinden, dass sie sich nicht weit genug zurückgezogen hatte, um die ganze Wahrheit zu sehen. Obwohl Chastel sie nicht verletzt hatte, hatte die Androhung ausgereicht, um Charles’ heißblütigen Angriff zu rechtfertigen. Charles mochte es nicht so empfinden, aber die Wölfe schon– und das war genug, um Dana Shea dazu zu zwingen, ihre Haltung anzupassen.
    » Nicht bis zum Tod«, sagte Dana.
    » Er ist nicht tot«, konterte Ric, der sich zusammen mit Michel, dem französischen Alpha, neben Chastel gekniet hatte. Jemand, vielleicht Michel, murmelte: » Leider.«
    Angus ging zu dem auf dem Boden liegenden Wolf hinüber und untersuchte ihn genauer. » Nicht einmal schlimm verletzt«, sagte er und klang selbst ein wenig enttäuscht. » Charles hat ihm nur die Luft abgeschnürt, er wird in ein paar Minuten wieder in Ordnung sein, mal abgesehen von einer sehr wunden Schnauze.«
    » Gut«, sagte Anna. Sie ging an Angus und Dana vorbei, blieb aber an der Tür noch einmal stehen. » Mach hier fertig«, sagte sie und sah Angus an. » Ich gehe und rede mit Charles.«
    Er war nicht, wie erwartet, zum Tor gelaufen.
    Anna hatte nicht viel Erfahrung im Spurenlesen, und das, was sie wusste, bezog sich auf Schnee. Der Kies hier hätte ihre Bemühungen zunichtegemacht, wenn ihre Beute nicht geblutet hätte wie ein angestochenes Schwein. Es war unmöglich, die Spur zu übersehen, die in die entgegensetze Richtung führte. Das viele Blut bereitete ihr Sorgen, und sie ging schneller. Kies wurde zu Schlamm– und Schlamm war fast so gut wie Schnee. Charles hatte große Pfoten, und seine Krallen hatten sich tief in den weichen Boden gegraben, als er auf das Wasser zugelaufen hatte, das an das Gelände angrenzte, auf dem sie sich befanden.
    Er war nicht gerannt– es war eher ein gleichmäßiger Trott, der sie hoffen ließ, dass er trotz des ganzen Blutes nicht allzu schlimm verletzt war. Seine Spuren führten sie zu dem Zaun, der das Areal von hinten abschloss. Sechs Meter hoher Maschendrahtzaun mit Stacheldraht darauf– und selbst verwundet war es ihm gelungen, darüberzuspringen. Sie war sich nicht sicher, ob sie das geschafft hätte, nicht einmal in ihrer Wolfsgestalt. Und sie würde sich so schnell nicht wieder verwandeln, außer es ging nicht anders. Vielleicht in zwanzig Minuten. Aber so lange würde sie nicht warten.
    Etwas in Bruder Wolfs Blick hatte nicht gestimmt. Es hatte etwas Verrücktes darin gelegen… Etwas Verrückt gemachtes. Während sie sich den Zaun ansah, erinnerte sie sich an die Aufgabe, die er ihr gestellt hatte, als sie Dana Shea zum ersten Mal besucht hatten. Sie beide hatten es vergessen.
    » Zu was für einer Art des Feenvolkes gehört Dana Shea?«, murmelte sie, während sie nach einem Weg suchte, den Zaun zu überwinden. Dana war stark genug, um einem Troll Angst einzujagen, mächtig genug, um zu den Grauen Lords zu gehören– obwohl Anna keine wirkliche Vorstellung davon hatte, wie stark man dafür sein musste. Etwas, das Leute fraß– der Hunger, den die Frau vom Feenvolk gezeigt hatte, war unverwechselbar der eines Raubtiers. Etwas, was mit Wasser zu tun hatte– sie lebte auf einem Hausboot und hatte trotzdem innen noch Springbrunnen und einen künstlichen Teich.
    La Belle Dame Sans Merci. Die schöne Dame ohne Gnade, die Männer in ihren Fluss oder Bach lockte und sie ertränkte. Sie glauben ließ, sie sei etwas anderes, als sie tatsächlich war.
    Charles war immun gegen Danas Begierdezauber. Aber vielleicht war er trotzdem nicht gegen ihre gesamte Magie immun.
    Charles war heute Abend auf Messers Schneide gewandelt. Aber er war klug, er war ein schneller Denker– und er hatte angegriffen, nachdem Chastel sich bereits zurückgezogen hatte. Das war untypisch. Sie hatte sich um die Konsequenzen dieser Handlungen Gedanken gemacht– und wie Charles seine

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