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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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Handlungen beurteilen würde. Sie hatte noch nicht darüber nachgedacht, dass diese Handlungen für ihn untypisch waren.
    Ihr Gefährte wusste mehr über Dana, das hatte er ihr selbst gesagt– und es war anzunehmen, dass Bran noch mehr wusste als Charles. Sie würde mit Charles darüber reden, ihm erzählen, was sie in Danas Gesicht gesehen hatte– sobald sie ihn gefunden hatte.
    Sie ging zum nächsten Zaunpfahl und zog an den Befestigungen des Maschendrahtes, bis sich auch die letzte Klammer löste. Dann riss sie den Draht nach oben.
    Sie spürte die Anstrengung in ihren Schultern und im Bizeps. Ein Mensch ihrer Größe hätte das nicht geschafft: Es hatte auch ein paar Vorteile, ein Werwolf zu sein. Als sie fertig war, war das Loch groß genug, um unter dem Zaun hindurchzukriechen– sie musste dann aber daran denken, Angus zu sagen, dass er seinen Zaun reparieren lassen musste.
    Sie folgte Charles’ Spur, nicht besonders schnell, weil er es auch nicht war. Sie wusste nicht, was sie am Ende der Spur finden würde, aber sie war sich ziemlich sicher, dass es besser war, nicht zu früh auf ihn zu treffen. Oder auch zu spät.
    Würde er die Jäger erwarten, die Dana so schnell hinter ihm herschicken wollte? War er bereit, sich gegen ein Dutzend der stärksten Wölfe Europas zur Wehr zu setzen? Erwartete er, dass Angus ihn verfolgte? Oder Dana selbst? Hatte er gespürt, dass Anna sich seiner Macht bedient hatte, um die Frau vom Feenvolk aufzuhalten? Konnte er jetzt spüren, dass sie ihm folgte? Die Verbindung zwischen ihnen summte vor Stärke und Anspannung, aber das war alles, was sie fühlen konnte.
    Außer… sie merkte, dass sie jetzt, wo sie darüber nachdachte, sagen konnte, wo er war. Er lockerte seinen Zugriff auf ihre Verbindung, versteckte sich nicht mehr so sehr. Anna hielt bei diesem Gedanken kurz inne. War es das, was er tat? Versteckte er sich vor ihr?
    Er war nicht von Natur aus gewalttätig. Das wusste sie, da sie seine Zärtlichkeit selbst gespürt hatte. Er hatte sich in den Mann verwandelt, den sein Vater brauchte: seinen Killer, seinen Schwertarm. Er war sehr, sehr gut in seinem Job.
    Aber Bruder Wolf verzehrte sich nach Blut und Fleisch. Ihre eigene Wölfin nicht: Das war einer der Unterschiede darin, eine Omega zu sein. Sie erinnerte sich, wie Charles vor dem Haus seines Vaters angehalten hatte, als es nach Blut und Schmerz roch. Er hatte sie gefragt, was sie roch, dann hatte er ihr erklärt, dass sie, wenn sie keine Omega wäre, von diesem Geruch hungrig würde.
    Er war hungrig gewesen, auch wenn er ihr das nicht gesagt hatte.
    In Wolfsgestalt konnte sie rohes Fleisch essen und es schmeckte ihr. Aber wenn sie menschlich war, dann roch Blut nach Blut, nicht nach Essen.
    Anna ging wieder weiter und bemerkte, dass sie bergab lief, auf den… sie kniff die Augen zusammen und war sich nicht sicher, ob es der Sound war oder nur ein anderer der Salzwasserseen, die es in Seattle scheinbar überall gab. Sie hatte auf der Hinfahrt nicht daran gedacht zu fragen; sie hatte sich zu sehr den Kopf über die Jagd zerbrochen.
    Ein schmaler Pfad verlief neben einem ebenso schmalen Bach, der sich durch ein Brombeergebüsch schlängelte, das jetzt seiner Früchte beraubt war und nur noch tote Blätter und Dornen aufwies. Der Pfad war schlammig und saugte an ihren Schuhen, und sie zerbrach sich den Kopf, dass er nachgeben und sie in den Bach fallen würde.
    Charles’ Pfotenabdrücke waren tief an der Stelle, an der er angehalten hatte, um zu trinken. Bluten machte durstig, das wusste sie aus eigener Erfahrung. Es wurde zunehmend schwieriger, die Blutspur zu verfolgen. Sie hoffte, dass es daran lag, dass er heilte. Die dominanteren Wölfe heilten schneller– solange die Wunden nicht mit Silber, Erschöpfung oder Magie einhergingen.
    Sie konnte trotzdem nicht anders, als sich Sorgen zu machen.
    Also war sie zutiefst erleichtert, als sie den Strand erreichte– ein felsiges, kaltes, feuchtes Stück Land– und dort Charles sah, der sich gerade schüttelte. Er war im Wasser gewesen, um das Blut abzuwaschen. » Tapfer von dir«, sagte Anna. » Das Wasser ist unbeschreiblich kalt.« Aber sie hatte auch noch nie einen Grund gehabt, an Charles’ Mut zu zweifeln.
    Bernsteinfarbene Augen beobachteten sie, als sie die letzten drei Meter der Böschung eleganter hinabrutschte, als sie erwartet hatte, nur um dann zu stolpern, als ihre Schuhe auf den Steinen wieder Halt fanden.
    » Also«, sagte sie zu Bruder Wolf. » Ich habe

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