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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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war? Dass er ihr Angst gemacht hatte? Oder, vielleicht noch schlimmer, dass es ihr Spaß gemacht hatte, zuzusehen? Sie würde nichts davon sagen, und er kannte sie gut genug, um das zu wissen.
    Also wusste er nicht wirklich, warum er sich ihr als Wolf und nicht als Mann näherte. Sie setzte sich auf und klopfte auf den Baumstamm vor sich. Er sprang nach oben und sie umarmte ihn. Lange Finger spielten mit seinen Ohren und kraulten die empfindlichen Stellen in seinem Gesicht.
    Sie lehnte sich gegen ihn. » Ich liebe dich«, sagte sie.
    Das war es, was er brauchte. Er holte tief Luft und verwandelte sich. Sie wich zurück, um ihm Raum zu lassen.
    » Woher kommt es, dass du nicht vier Dutzend rote oder blaue T-Shirts und fünfzig Paar Stiefel besitzt?«, fragte Anna, als er fertig war. » Und glaubst du, dass diese Gefährtensache gut genug funktioniert, dass ich mich auch bekleidet wieder in einen Menschen verwandeln könnte statt splitterfasernackt?«
    Er sah an sich herunter und wie üblich war er voll angezogen. Kein anderer Werwolf, von dem er je gehört hatte, war bekleidet, wenn er aus der Verwandlung kam. Er wusste nicht, ob es Werwolfmagie war oder ein Teil der Magie seines schamanischen Großvaters. Er wusste nur, dass es angefangen hatte, als er ungefähr vierzehn war und Nacktheit im Stamm seiner Mutter als beschämend galt. Zu dieser Zeit waren es Hirschlederhosen gewesen– die er immer noch hinbekam, wenn er sich darauf konzentrierte.
    Charles wandte sich zu ihr, bis er sie ansehen konnte, starrte in ihr grinsendes Gesicht, nahm es zwischen seine Hände und küsste sie, als könnte er sich mit ihr füllen. Sie öffnete ihren Mund und ließ ihn ein, hieß ihn mit warmen Berührungen und kleinen Lauten willkommen. Sie waren noch nicht lange genug zusammen, als dass auch die einfachsten Berührungen zur Routine geworden wären– aber er ging nicht davon aus, dass er ihre Küsse jemals als selbstverständlich betrachten würde, die Berührung ihrer Zunge, ihrer Zähne und Lippen.
    Als er sich zurückzog, schmiegte er trotzdem sein Gesicht gegen ihres und sagte: » Ich weiß es nicht. Wir werden es einfach beobachten müssen– vielleicht sollten wir die roten T-Shirts zählen.«
    » Warum rot?«, fragte sie. » Warum diesmal nicht grün oder blau? Manchmal ist es blau. Suchst du dir die Farbe aus?«
    Er lachte. Er brauchte das, die kleinen Vertraulichkeiten, die er vor Anna noch nie erlebt hatte. » Ich weiß es nicht. Niemand hat je gefragt, und ich habe nie drauf geachtet.«
    Sie legte ihren Mund an sein Ohr, und das Gefühl ihres Atems an seiner Ohrmuschel brachte ihn dazu, sehr gut aufzupassen. » Ich wette, sie haben sich alle dasselbe gefragt. Aber sie hatten zu viel Angst vor dem großen bösen Wolf.«
    Er lachte wieder. Die Erleichterung über ihre Anwesenheit– nicht nur Omega, sondern seine Anna– machte lachen, unter welchem Vorwand auch immer, notwendig.
    Sie zog sich zurück, und in ihren Augen stand immer noch ein Lächeln. » Dana ist ein Wassergeist, richtig? Die Sorte, die Männer ins Wasser locken und ertränken.«
    » Ja.«
    » Wie hat sie das gemacht? War es ein Zwang– oder eine Art von Manipulation?«
    Er konnte ihren Gesichtsausdruck nicht lesen. » Ich weiß es nicht. Warum fragst du?«
    » Es sieht dir nicht ähnlich, so auszuticken– nicht so unvorbereitet. Und Chastel. Er ist wie alt? Seine Vorgehensweise ist normalerweise subtiler als heute Abend, richtig? Er erlegt kleine Kinder und Frauen vor Leuten, die zu schwach sind, ihn zu verletzen. Dich würde er dagegen niemals so gegen sich aufbringen, nicht wenn es dir das Recht geben würde, ihn direkt anzugreifen.«
    Mit Anna in seiner Nähe strahlte Bruder Wolf nichts als Zufriedenheit aus. Charles konnte klarer denken und über die seltsamen Ereignisse des Tages nachdenken.
    » Das stimmt nicht ganz. Er ist manchmal waghalsig– und wirklich kein Feigling. Er spielt gerne Spielchen: Sein Sprung auf dich wäre tödlich gewesen, wenn er gewollt hätte– das ist schon sehr typisch für die Bestie von Gévaudan.« Aber sie hatte Recht damit, dass das Verhalten des Franzosen seltsam gewesen war. » Aber dieser Moment, als er die Tasche, seinen Preis, vor deine Füße gelegt hat. Das war ungewöhnlich.« Er dachte einen Augenblick nach. » Fast romantisch. Ich erinnere mich nicht, jemals über einen Partner an seiner Seite gehört zu haben. Frauen bringt er überwiegend um. Kinder auch. Es ist, als würde ihre Verletzlichkeit das

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