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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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in ihr vergruben. Blut schoss ihr in den Kopf, und sie hatte gerade noch Zeit zu verstehen, dass er sie töten würde. Er würde sie vor all diesen Wölfen töten, und niemand würde etwas tun können, bevor es zu spät war.
    Und sie hatte keine Angst. Es war nie der Tod gewesen, der ihr Angst gemacht hatte– sie fürchtete sich davor, hilflos zu sein.
    Chastel brach den Angriff ab und schnappte nur in die Luft kurz vor ihrer Kehle– die er auch im Stehen hätte erreichen können. Zu spät wich Isaac zurück und zog sie nach hinten. Chastel warf ihnen einen befriedigten Blick zu, wandte sich ab, um seine Tasche wieder aufzunehmen– und Bruder Wolf kam wie aus heiterem Himmel über ihn.
    Der Angriff war schnell und leise; Anna war genauso überrascht wie Chastel. Sie hatte nicht einmal gesehen, dass Charles sich bewegt hatte– sie hatte seine Verwandlung zum Wolf nicht gefühlt.
    Chastel knurrte und fauchte, aber Charles war absolut lautlos und dadurch umso furchteinflößender. In seiner Attacke lag eine Konzentration, die Chastel fehlte: Charles war darauf aus zu töten, und Chastel bemühte sich immer noch, zu verstehen, was eigentlich vorging.
    Anna hatte Charles schon kämpfen gesehen– aber da war er erschöpft gewesen, verwundet und widerwillig– und überwiegend hatte er in menschlicher Gestalt gekämpft. Bruder Wolf in der Offensive war etwas völlig anderes. Es lag keine Intelligenz, keine Finesse in der Art, wie er jetzt kämpfte.
    Die anderen Wölfe zogen sich zurück und machten Platz für den Kampf. Es gab keine Anfeuerungsrufe oder lärmenden Kommentare. Die Zeugen waren, wie Charles, ruhig und aufmerksam, während die kämpfenden Wölfe einander mit Krallen und Zähnen Wunden zufügten. Das war kein Spiel, und das war allen klar.
    Falls der Größenunterschied Charles Sorgen bereitete, konnte Anna es zumindest nicht bemerken. Sobald Chastel sich wirklich auf den Kampf einließ, war er bei weitem nicht mehr so einseitig wie am Anfang– und er war brutal. Das Fell machte es schwierig, zu erkennen, wie schlimm sie verwundet waren, aber beide bluteten. Wenn sie auseinandersprangen und sich mit gesenkten Köpfen und gefletschten Zähnen gegenüberstanden, tropfte Blut von ihren Körpern und bildete auf dem Holzboden unter ihnen kleine Pfützen.
    Chastel tauchte unter Charles hindurch und schloss seinen Kiefer um Charles’ Hinterbein. Bevor der französische Wolf richtig zupacken konnte, riss Charles sein Bein nach vorne, bog sich wie der Schlangenmensch im Cirque du Soleil und vergrub seine Zähne in Chastels Nase. Anna konnte das Knirschen hören.
    Chastel vergaß alles und versuchte nur noch, Charles abzuschütteln– er ließ Charles’ Bein los, zog, drückte, wand sich–, alles, um den anderen Wolf loszuwerden. Bruder Wolf hatte sich wie eine Bulldogge verbissen, während die Bemühungen des französischen Wolfs schwächer und schwächer wurden. Bis er die Augen schloss und sein Körper nur noch hilflos zuckte.
    Etwas versuchte, ihre Aufmerksamkeit von Charles abzulenken. Ein leises Schau dort, schau dort in ihrem Inneren– aber Anna war zu sehr damit beschäftigt einzuschätzen, wie sehr Charles verletzt war.
    Angus trat vor. » Lass ihn los, Charles.«
    Bruder Wolf riss den Kopf herum– und zog Chastels riesigen, schlaffen Körper mit sich. Er blickte Angus in die Augen und knurrte. Angus wurde bleich und wich ein paar Schritte zurück, bis er gegen Dana stieß, die den Kampf beobachtete und dabei viel zu zufrieden wirkte.
    Anna lief es kalt über den Rücken, als sie die Frau vom Feenvolk ansah, deren Aufgabe es war, für Ordnung zu sorgen. Ja, hier. Schau. Schau. Sie will ihm Böses, flüsterte Annas Wölfin.
    Es war an Danas Körpersprache abzulesen, nicht in ihrem Gesicht, das nur Sorge zeigte. Aber ihr Körper verriet sie: das begierige Beugen der Finger, die Verlagerung des Gewichts nach vorne– sie war bereit zu töten. Eine Jagd hatte begonnen, und für die Feenvolkfrau war Charles der Rubinring an ihrem Ende.
    Annas Wölfin sagte ihr: Wir werden sie aufhalten. Niemand tut dem weh, der uns gehört.
    » Ja«, flüsterte Anna.
    Dana sprach. » Charles Cornick, du hast den Frieden hier gestört. Lass ihn frei.«
    Bruder Wolf machte sich nicht einmal die Mühe, sie anzusehen. Wie hatte er sie genannt? Sie-die-nicht-verwandt-ist, die dachte, sie hätte ihm etwas zu sagen, hier, an einem Ort, der den Werwölfen gehörte. Anna hatte das Gefühl, seine Gedanken an seiner Körperhaltung

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