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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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nicht der Marrok«, berichtigte Isaac. » Die Geschichte, die ich für am wahrscheinlichsten halte, ist, dass Bran Cornick die Bestie aufgespürt und ihr mitgeteilt hat, dass sie in den Händen der Hexen enden würde, sollte das Morden kein Ende finden.« Er lächelte schwach. » Die Hexen waren damals um einiges mächtiger– und nichts hätte ihnen besser gefallen, als einen Werwolf zu haben, der ihnen unter der Folter Blut, Fleisch und Fell für ihre Zauber liefert. Chastel war hundert Jahre alt– und Bran war… Bran. Es war damals eine sehr wirksame Drohung. Jetzt ist Chastel stärker als damals, auch klüger– und er hasst Bran wie jeder dominante Wolf denjenigen hasst, der ihn gedemütigt hat.«
    » Er tut das, um es Bran heimzuzahlen?«
    Isaac schüttelte den Kopf. » Ich glaube, es gibt viele Gründe. Das ist einer davon. Einen weiteren hat er bereits genannt: Er will den Marrok aus seinem Revier heraushalten.«
    » Ändert Sunnys Tod irgendetwas?« Sie versuchte immer noch, einen Grund für den Tod der Frau zu finden, aber sie bemühte sich vergeblich.
    Ein anderer Wolf kam in den Raum, erschöpft und hinkend– aber er trug eine Tasche im Maul. Er beachtete sie überhaupt nicht und es schien, als habe nur Anna sein Kommen bemerkt.
    Isaac zuckte als Antwort auf Annas Frage wieder mit den Schultern. » Wenn überhaupt, dann nur, indem er das Fass endgültig zum Überlaufen bringt. Arthur wird als Charles’ stärkster Unterstützer gesehen: der Einzige von uns, der weit genug von der Bestie entfernt ist, um es riskieren zu können, sich ihr zu widersetzen. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich stimmt, außer man handelt nach dem Motto › Der Feind meines Feindes‹. Arthur und Bran… sind sich in vielen Dingen auch nicht einig. Das spielt allerdings keine Rolle. Arthur wird nach Sunnys Tod noch Wochen zu nichts zu gebrauchen sein. Die Gefährtin zu verlieren ist…« Er verzog leicht das Gesicht, dann zwang er sich mit Mühe,wieder seine normale, gutmütige Miene aufzusetzen. » Er wird Charles keine Hilfe sein, so viel ist sicher.«
    Der erste siegreiche Wolf hatte sich bereits in einen Menschen zurückverwandelt und durchwühlte nackt den Kleiderhaufen. Was Anna daran erinnerte, dass sie ihre Socken noch in der Hosentasche hatte und ihre nackten Füße in den Turnschuhen schmerzten. Sie schüttelte die Schuhe ab und schlüpfte in die Socken.
    Sie kniete noch, um sich die Schuhe zuzubinden, als der dritte Gewinner in den Raum kam. Sie hatte seine Wolfsgestalt noch nie gesehen, aber der Geruch verriet ihr genau, wer es war: Chastel.
    Sobald er den Raum betreten hatte, wurde der Alarm ausgelöst und im gesamten Lagerhaus erklang für fünf Sekunden ein tiefes Brummen. Dann wiederholte sich das Geräusch: das Signal, dass die dritte Tasche gefunden worden war.
    Anna hörte es kaum. Chastel war der gigantischste Werwolf, den sie je gesehen hatte. Ric war größer als der Durchschnitt; Charles war größer als Ric; und Chastel ließ sie beide wie Welpen aussehen. Er wirkte wie ein Bernhardiner in einem Raum voller Schäferhunde– der statistische Ausbrecher. Sein Fell war in verschiedenen Brauntönen gefleckt: die perfekte Farbe, um mit dem Wald zu verschmelzen.
    Er suchte mit seinen gelben, wahnsinnigen Augen ihren Blick, und sie wich zurück, wobei sie gegen Isaac stieß, der sie auffing und aufrecht hinstellte. Chastel trottete von der Tür, durch die er gekommen war, zu Anna und ihren Jagdkameraden.
    Er blieb vor ihr stehen und ließ die Tasche fallen, um dann wieder einen Schritt zurückzutreten– eine Einladung.
    » Ich habe einen Gefährten«, sagte sie. Ric hatte mit dem, was er über ihre Teilnahme an der Jagd gesagt hatte, Recht gehabt. Sie war in diesem Raum gewesen, mit all diesen Wölfen, und hatte nicht einen Hauch von Angst empfunden. Hier, wo Charles war, wo ihre Freunde waren– wie neu sie auch sein mochten– hatte sie keine Angst. » Und ich will nichts von Ihnen.«
    Er ließ seinen Unterkiefer fallen, und die Zunge hing ihm aus dem Maul, als er sie anlachte– unheimlicher Bastard. Er nahm die Tasche wieder auf und machte Anstalten, an ihnen vorbeizugehen– dann drehte er sich um und sprang Anna an. Die Tasche ließ er fallen, um sein Maul zur Verfügung zu haben. Er war schnell, so schnell. Sie warf sich nach hinten und fiel gegen Isaac, der einfach nur dastand, ohne sich zu bewegen.
    Sie hatte keine Chance, der Bestie auszuweichen, und sie wartete darauf, dass sich seine Zähne

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