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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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spielen?«
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, stellte er sein Glas ab und strich mit den Fingerspitzen an ihrem langen Bein hinauf in Richtung ihrer Hüfte, wo der Schlitz in ihrem engen Rock zusammenlief.
    »Du bist ja pervers. Vergiss es.«
    »Du hast darum gebeten.«
    »Du hast nicht das geringste Schamgefühl.« Lachend drückte sie ihm sein Champagnerglas wieder in die Hand. »Mindestens die Hälfte der Leute, die in deinem schicken Theater sitzen, glotzen uns momentan durch ihre Operngläser an. Sie alle wollen den berühmten Roarke einmal mit eigenen Augen sehen.«
    »Sie gucken nicht auf mich, sondern auf diese wunderschöne Frau vom Morddezernat, die mich eingefangen hat.«
    Als sie wie erwartet schnaubte, beugte er sich vor, biss leicht in ihre weiche Unterlippe und bekam dafür zu hören: »Wir sollten vielleicht Eintrittskarten verkaufen, wenn du so weitermachst.«
    »Wir sind praktisch noch immer frisch verheiratet. Und es ist durchaus akzeptabel, wenn sich ein frisch verheiratetes Paar in der Öffentlichkeit küsst.«
    »Als ob dich interessieren würde, ob etwas akzeptabel ist.« Sie legte eine Hand auf seine Brust und schob ihn ein Stückchen von sich fort. »Du hast also heute Abend ein volles Haus. Allerdings hatte ich kaum was anderes erwartet.« Sie ließ ihren Blick erneut über die Zuschauerränge wandern und musste unumwunden zugeben, dass sie - obwohl sie keine Ahnung von Architektur oder Innendekoration hatte - gebannt war von dem eleganten Ambiente. Wahrscheinlich hatte Roarke wieder einmal nur die allerbesten Leute engagiert, damit der alte Bau die Pracht von einst zurückgewann.
    Während der Pause schlenderten die Menschen durch das riesige, mehrgeschossige Theater und füllten das Gebäude mit ihren aufgeregten und fröhlichen Stimmen. Einige Besucher hatten sich - um einen zu einem Kriminalstück passenden Ausdruck zu verwenden - echt todschick gemacht, andere liefen lässig in Airboots und altmodischen, überdimensionalen kugelsicheren Westen herum, wie man sie in diesem Winter allerorten sah.
    Mit seinen hohen, handbemalten Wänden, den kilometerlangen roten Teppichen und den vergoldeten Bögen hatte man das Theater entsprechend Roarkes anspruchsvollen Vorgaben restauriert. Alles, was ihm gehörte, wurde entsprechend seinen Vorstellungen gestaltet - und, ging es Eve flüchtig durch den Kopf, ihm gehörte so gut wie alles, was im bekannten Universum zu besitzen war.
    Daran hatte sie sich noch immer nicht gewöhnt, und sie hegte ernste Zweifel, ob es ihr jemals tatsächlich gefallen würde. Doch gehörte dieser Reichtum einfach zu Roarke dazu, und sie hatte versprochen, im Guten wie im Bösen seine Partnerin zu sein.
    In dem Jahr seit ihrem Kennenlernen hatten sie von beidem mehr als genug erlebt.
    »Ein wirklich tolles Haus. Die Holographie-Modelle haben bei weitem keinen derartigen Eindruck auf mich gemacht.«
    »Modelle zeigen nur die Struktur und gewisse Elemente, die man für die Schaffung einer bestimmten Einrichtung braucht. Ein Theater benötigt zusätzlich Menschen, ihren Geruch und ihre Geräusche, damit es voll zur Wirkung kommt.«
    »Das glaube ich dir gern. Weshalb hast du ausgerechnet dieses Stück für die Eröffnung ausgesucht?«
    »Es ist eine faszinierende Geschichte, und, wie die meisten wirklich guten Geschichten, hat sie ein Thema, das völlig zeitlos ist. Liebe, Verrat und Mord, all das in einem vielschichtigen, undurchsichtigen Paket. Und die Besetzung ist fantastisch.«
    »Schließlich hast du die Akteure auch persönlich ausgesucht. Trotzdem hat Leonard Vole den Mord begangen.« Sie blinzelte zu dem sanft schimmernden, rot-goldenen Vorhang, als könnte sie den Tathergang deutlich dahinter sehen. »Seine Frau ist supercool. Ich bin sicher, dass sie noch irgendetwas vorhat. Der Anwalt ist ebenfalls nicht schlecht.«
    »Verteidiger«, verbesserte ihr Mann. »Das Stück spielt Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts in London. Dort haben die Angeklagten in Strafverhandlungen speziell ausgebildete Verteidiger gehabt.«
    »Wie auch immer. Die Kostüme sind echt klasse.«
    »Und vor allem authentisch. So liefen die Leute in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts wirklich rum. Als Zeugin der Anklage verfilmt wurde, war es ein Riesenhit. Auch damals hatten sie phänomenale Schauspieler engagiert.« Roarke hatte eine Vorliebe für die alten Schwarz-Weiß-Streifen des frühen und mittleren zwanzigsten Jahrhunderts, und natürlich hatte er diesen Film daheim auf

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