Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel nach meinen Regeln

Spiel nach meinen Regeln

Titel: Spiel nach meinen Regeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
Vom Netzwerk:
für mich gewesen.
    Bedauerlicherweise lief es anders. Er wohnte in einem großen umgebauten Speicher mit Ausblick auf die Themse. Man sah auf den ersten Blick, dass er und seine Familie richtig reich waren.
    Yachtzubehör lag herum, und als er mein Interesse bemerkte, führte er mich auf den Schlafzimmerbalkon. Sieben Stockwerke unter uns lag eine 2o-Meter-Yacht – nicht gerade billig. Das bedeutete, dass er in dem Kanal, gleich neben der Wohnung, einen Liegeplatz hatte – auch nicht billig. Zudem gab es noch ein Foto, das ihn zusammen mit einem Privatschulabsolventen vor einem Landhaus zeigte – alles andere als billig. Reichtum war nicht das Einzige, was er besaß. An einer Wand hing ein Ruder mit blassblauem Blatt – also hatte er einer
    Rudermannschaft von Cambridge angehört. Mehrere Teamfotos kündeten von weiteren sportlichen Erfolgen, die zumeist entweder mit dem Rudern oder dem Segeln in Verbindung standen. Also sah er nicht nur toll aus, sondern war auch reich und sportlich.
    An Chrissy Green konnte er unmöglich Gefallen gefunden haben! Sie spielte einfach nicht in seiner Liga. Es ist schon traurig, wie sie sich an Männer ranschmeißt. Ich konnte mir gut vorstellen, was geschehen war, wie sie sich ihm aufgedrängt und er sie eher aus Mitleid denn aus sexueller Begierde gevögelt hatte.
    Unweigerlich würde sie jetzt denken, dies sei der Anfang einer großen Romanze, aber das war natürlich nicht der Fall. Eigentlich konnte sie mir dankbar sein, wenn ich dem möglichst bald ein Ende machte, denn dann würde es ihr nicht so wehtun.
    Ich hatte mein Vorhaben, ihn abzuweisen, bereits aufgegeben, doch an diesem Abend war diese großzügige Geste vollkommen nutzlos. So ist das nun mal mit den Männern. Gibt man ihrem Verlangen zu schnell nach, verlieren sie das Interesse.
    Hält man sich zurück, wollen sie mehr. Ihre Attraktivität spielt dabei keine Rolle. Im Kern sind sie alle gleich, und Michael Callington stellte bestimmt keine Ausnahme dar.
    Daher ließ ich es locker und unauffällig angehen, ließ nur hier und da eine kleine Andeutung fallen, dass ich vielleicht zu haben sei, um ihn mir warm zu halten. Er zeigte keine Regung, doch ich wusste, er musste reagieren, und sei es nur deshalb, weil er bei Chrissy angesprungen war.
    Er stellte sechs Flaschen in einer Reihe auf und erklärte mir, weshalb er sie ausgewählt habe. Ich tat so, als hörte ich zu, bewunderte stattdessen aber das Spiel seiner Muskeln, die sich unter dem weiten weißen Hemd abzeichneten. Von seiner Fachsimpelei verstand ich bloß, dass er mir umständlich zu erklären versuchte, der Chablis, den er mir eingeschenkt hatte, sei trocken und leicht.
    Ich trank den Chablis, dann kam der australische Chardonnay an die Reihe, es folgte der Hellrote, von dem ich noch nie gehört hatte. Ich war überzeugt, er wollte mich betrunken machen, und spielte mit, öffnete sogar nach dem dritten Glas einen weiteren Blusenknopf. Er schenkte erneut ein, diesmal einen kräftigen australischen Rotwein, seine Hand so ruhig wie ehedem. Seine Hände waren wunderschön, elegant, aber kräftig, und ich konnte sie mir mühelos auf meinem Körper vorstellen, wo er sie bestimmt auch hinlegen wollte.
    Mittlerweile hatte ich begriffen, was vor sich ging: Er spielte das gleiche Spiel wie ich. Bei einer kleinen Schlampe wie Chrissy, die keinem halbwegs passablen Mann einen Korb gibt, war das leicht. Außerdem war es ihm bei ihr sowieso egal gewesen, ob ja oder nein. Bei mir war es etwas anderes. Er wollte kein Risiko eingehen.
    Ich ging zum Sofa und streckte mich darauf aus, gab ihm Gelegenheit, meine Beine zu bewundern und mir in den Aus-schnitt zu schauen. Er kam näher, setzte sich auf die Armlehne, immer noch plaudernd, immer noch cool, mit professioneller Distanziertheit. Ich legte den Kopf in den Nacken und blickte in seine wunderschönen grauen Augen auf. Er zeigte noch immer keine Reaktion, und als ich das Glas geleert hatte, schenkte er mir wieder nach.
    Vier große Gläser Wein sind nicht besonders viel, aber ich hatte nichts gegessen. Ich war im Begriff, betrunken zu werden, doch das musste auch für ihn gelten. Der fünfte Wein war süß und schwer und kräftig, so gar nicht nach meinem Geschmack, wiewohl ich ihn trotzdem trank. Michael desgleichen, zwischen den Schlucken plaudernd. Ich verstand kein einziges Wort, sondern betrachtete nur sein Gesicht und seinen Körper.
    Ich schwöre, ich kann mich nicht erinnern, ihm die Hand aufs Bein gelegt zu haben,

Weitere Kostenlose Bücher