Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
Vom Netzwerk:
verfluchte, so ein mitfühlender Idiot zu sein. Er beschloss, seiner Dämlichkeit die Krone aufzusetzen, indem er auch den Heizstrahler mitnahm, den er unter einem Regal entdeckte. Welchen Unterschied machte es schon, ob es die Auftragsmörderin und/oder Prostituierte ein wenig komfortabler hatte, während er sie verhörte? Zhoglo sah es schließlich nicht. Zumindest hoffte er das.
    Das Mädchen schaute ihn misstrauisch an, und Nick realisierte, wie bizarr er auf sie wirken musste, mit dem Heizstrahler und dem Handtuch unter dem Arm, als wäre er ein Poolboy. Und wenn schon. Er steckte das Gerät ein und richtete den warmen Luftstrahl auf sie. Sie erstarrte, als er nach ihren Haaren fasste und sanft das Wasser herausdrückte.
    Er musste wieder an diese Garotte denken, also kämmte er mit den Fingern durch ihre nasse, seidige Mähne. Dabei versuchte er, sich vorzustellen, welcher Tricks sich eine nackte Meuchelmörderin bedienen könnte, um das Handwerkszeug ihres Berufs zu verstecken. Ihr Haar war faszinierend dicht und weich, aber eine Drahtschlinge war darin nicht zu entdecken.
    Sie zitterte unter seiner Berührung. Keine Ohrstecker, Ringe, Halsketten, Fußkettchen, Armbänder, Zehenringe. Sie protestierte wortlos, als er mit den Händen über die tiefe Einbuchtung ihrer Taille und dann ihren Rücken hinauf tastete. Keine mit Klebeband befestigten Waffen. Schließlich nahm er sich die Stelle zwischen ihren weichen Schenkeln vor, die ebenfalls ein beliebtes Versteck war, und provozierte damit entrüstetes Quieken und wütendes Gestrampel. Er ignorierte es.
    Nick strich mit den Handkanten unter ihren Brüsten entlang, die üppig genug waren, um dort etwas mit Klebeband zu fixieren. Nichts. Sie waren unglaublich weich. Wow!
    Er überprüfte sie ein zweites Mal, nur um gründlich zu sein. Hmm! Damit blieben nur noch die Körperöffnungen, doch das konnte warten. Verdammt, er kannte das Mädchen kaum!
    Sie zuckte zusammen, als er ein schnaubendes Lachen ausstieß.
    »Was ist so witzig?«, fauchte sie. »Hast du mich jetzt genug befummelt, du widerliches Schwein?«
    »Noch nicht ganz«, erwiderte er gelassen. Er schnappte sich das Handtuch und rubbelte sie unsanft ab.
    Außer sich vor Zorn versuchte sie, sich ihm zu entziehen. »Geht’s noch?«
    »Absolut.« Er schleuderte das Handtuch weg und ließ den Blick über ihren Körper gleiten. Sie war so gut wie trocken, und ihre Lippen hatten wieder mehr Farbe. Also, zur Sache!
    »Dann lass uns reden, Becca Cattrell«, sagte er. »Erzähl mir alles über Marla!«
    »Ich arbeite für sie. Im Club.« Ihre Beharrlichkeit war bemerkenswert.
    »Okay. Der Club. Das ist ein guter Anfang. Erzähl mir alles über diesen Club, meine Hübsche! Wer leitet ihn?«
    »Nun, der Geschäftsführer, nehme ich an. James Blaystock der Vierte. Es ist der Cardinal Creek Country Club in Bothell. Ich bin die Eventmanagerin. Ich organisiere Konferenzen, Bankette, Partys. Hochzeiten.«
    Nicks Überlegungen wurden schockgefrostet. Er starrte sie an. Ein Country Club? Was zum Henker … ?
    »Marla ist meine Chefin«, plapperte sie weiter. »Marla Matlock. Sie hat mir die Schlüssel zu Jerome Sloanes Ferienhaus auf dem Hügel überlassen – das ist ihr Freund. Sie hat gesagt, dass sie schon seit Jahren zum Schwimmen herkäme. Sie beschrieb den Eigentümer als einen gutmütigen Mann … « Becca stockte. »Ich nehme nicht an, dass sie … von dir sprach, oder?«
    Nick räusperte sich, während in seinem Kopf weitere, noch weniger willkommene Szenarien Gestalt annahmen. »Nein. Definitiv nicht. Dieses Haus hat vor ein paar Wochen den Besitzer gewechselt.«
    Sie nickte. »Ich verstehe. Bitte, lass mich gehen!«
    Nick verschränkte die Arme vor der Brust. Es war noch immer nicht ausgeschlossen, dass sie log. Allerdings war Sloane tatsächlich der Name des Mannes, dem das nächstgelegene Haus gehörte. Nick hatte eine Akte über ihn. Jerome Sloane war ein reicher Kunsthändler um die fünfzig, der zwischen Seattle und San Francisco pendelte. Er hatte auch Akten über alle anderen Hausbesitzer auf der kleinen Insel. Sloane hatte Frakes Island in der zweiten Augustwoche verlassen und war seither nicht wiedergekommen.
    Eine plausible Tarnung, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. Jeder hätte die Recherchen anstellen können, die er durchgeführt hatte.
    »Na schön«, meinte er. »Lass uns für den Moment davon ausgehen, dass deine Geschichte wahr ist … «
    »Sie ist wahr! Ich schwöre, dass ich niemals …

Weitere Kostenlose Bücher