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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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eine tickende Zeitbombe war, die im Auftrag eines Geschäftsrivalen von Zhoglo arbeitete. Sicherheitshalber versuchte er es noch mit Ungarisch und Rumänisch. Nicht auszuschließen, dass sich Vadim Zhoglo Daddy Novaks Zorn zugezogen hatte. Diese Psychopathen waren nicht gerade für ihre Loyalität berühmt, wenn Milliarden Dollar auf dem Spiel standen.
    Nicht ein Funke des Begreifens fand sich in ihrem Gesicht, stattdessen ein Ausdruck blanken Horrors. Aber immerhin war sie eine Professionelle.
    Sie hatten ihren Köder gut gewählt, falls sie denn ein Köder war. Sie sah umwerfend aus, mit all den blassen, weichen Kurven, den großen grünen Augen. Genau Nicks Typ. Nicht zu dünn. Auf eine klassische, osteuropäische Weise bildschön, kein sehniges Malibu-Strandhäschen.
    Ihr Mund gefiel ihm besonders. Die vollen, geöffneten, zitternden Lippen ließen ihn kurz darüber spekulieren, was wohl ihre Spezialität in Sexdingen war. Im Blasen musste sie allererste Sahne sein.
    Er fühlte sich fast geehrt. Wenn man eine Edelhure auf ihn ansetzte, damit sie ihn ins Verderben lockte, musste er unbewusst mitten ins Schwarze getroffen haben.
    Nick fragte sich, wie alt sie sein mochte. Er schätzte sie auf dreiundzwanzig, allerhöchstens fünfundzwanzig. Vermutlich übte sie ihren derzeitigen Job noch nicht lange aus, denn es war unmöglich, diese betörende Unschuld, die sie ausstrahlte, vorzutäuschen. Unschuld verblühte sehr schnell.
    Ihre Optik war unwiderstehlich. An ihrer Haut glänzten noch immer Wassertropfen. Sie perlten aus ihrem Haar, liefen ihren Körper hinab und blieben an den dunklen Locken zwischen ihren Schenkeln haften. Volle Titten, die auf diese Weise perfekt zur Geltung kamen. Handschellen hatten echt was für sich. Ihre harten Brustwarzen. Ihr hilfloses Wimmern.
    Nick zwang sich, der Realität ins Auge zu sehen. Von wegen hilflos! Vermutlich versteckte sie eine Drahtschlinge in ihren Haaren, um ihn zu garottieren, sobald er ihr den Rücken zukehrte.
    »Wer bist du? Wer hat dich geschickt?«, fragte er auf Englisch.
    »Ich heiße … Becca Cattrell«, stammelte sie mit hoher, dünner Stimme.
    »Becca Cattrell«, echote er. »Wer zur Hölle ist Becca Cattrell?«
    Sie schüttelte den Kopf, die Augen geweitet. »Äh … ich?«
    »Das ist nicht witzig.« Er hob ihr Kinn an. »Dies ist kein Spiel. Wer hat dich geschickt?«
    »Marla hat mich geschickt«, antwortete sie atemlos.
    »Tatsächlich? Hat sie das? Und wer ist diese Marla?«
    »Mein B-boss«, stotterte sie. »Im Club.«
    Also war Marla ihre Zuhälterin. Nun gut! Damit war ein Teil des Rätsels gelöst, wenn auch nicht der Teil, der ihn interessierte. »Warum hat dich diese Marla zu mir geschickt?«
    »Sie hat nur gesagt, dass ich den Pool benutzen kann«, beteuerte das Mädchen weinerlich. »Sie hat gesagt, dass Sie nett seien.«
    Nett? Sie klang fast, als fühlte sie sich hintergangen. Ohne sie aus den Augen zu lassen, dachte er einen Moment darüber nach. »Ich kenne niemanden namens Marla«, sagte er dann. »Und soll ich dir noch was verraten? Ich bin auch nicht nett.«
    »Oh!« Sie blinzelte wie ein Hase in der Falle.
    Er bezwang den törichten Impuls, ihr zu vertrauen. »Warte hier!«
    Als bliebe ihr eine andere Wahl. Nick kehrte in den Sicherheitsraum zurück, checkte das Infrarot und schwenkte die Wärmebildkamera langsam um dreihundertsechzig Grad. Nichts Verdächtiges. Er wiederholte den Vorgang. Außer wild lebenden Tieren war dort draußen nichts mit warmem Blut und einem schlagenden Herzen.
    Er betätigte einen anderen Schalter, der ihm die Wendeltreppe aus zwei verschiedenen Blickwinkeln zeigte, und musterte das Mädchen aus beiden Perspektiven. Die nassen Haare hingen ihr übers Gesicht. Sie zitterte wie Espenlaub. Er musste sie dringend aufwärmen.
    Nein, ermahnte er sich streng. Das musste er nicht. Ritterlichkeit konnte ihm den Tod bringen. Er musste wie Zhoglo denken. Kein Herz, kein Gewissen, kein Mitleid. Kalt wie ein Kadaver in einem Kühlhaus.
    Er studierte ihren Körper. Sie verfügte nicht über die straffe, sehnige Muskulatur von jemandem, der im Nahkampf ausgebildet war. Sie sah weich und berührbar aus, geschaffen für körperliche Freuden, nicht wie eine kräftige, stromlinienförmige Killermaschine. Er zog die Möglichkeit in Betracht, dass sie keine Attentäterin war, aber zuerst musste er sie durchsuchen.
    Als er am Wäscheschrank vorbeikam, zog er nach kurzem Zögern ein Handtuch heraus, wobei er sich insgeheim dafür

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