Spiel ohne Regeln (German Edition)
wunderte sich, ob sie ihn tatsächlich aus dem Bett geholt hatte. Jedenfalls sah er aus, als könnte er dringend Schlaf gebrauchen.
Sie legte einen Arm vor ihre Brüste und versuchte, mit der anderen Hand ihr Schamhaar zu bedecken. Sein Blick glitt über ihren Körper – es war, als würde er mit seiner heißen Zunge langsam über ihr Fleisch lecken. Unsichtbare Energieströme flossen kraftvoll zwischen ihnen hin und her. Sie leckte über ihre zitternden Lippen.
»Was ist mit deiner Waffe passiert?«, platzte sie hervor.
Sein ernster Mund zuckte belustigt. »Mach dir wegen meiner Waffe keine Sorgen! Ich werde dich nicht erschießen. Es sei denn, du versuchst, mich umzubringen.«
»Oh!« Schluckend befeuchtete sie sich erneut die Lippen. »Das habe ich nicht vor.«
»Freut mich zu hören«, sagte er. »Das ist echt beruhigend.«
»Mach dich nicht über mich lustig«, fuhr sie auf, was er mit einem breiten Grinsen quittierte. Plötzlich flankierten zwei sehr hübsche Grübchen seinen Mund, seine Zähne waren strahlend weiß.
»Das würde mir nicht im Traum einfallen.«
Ohne ihn aus den Augen zu lassen, bückte Becca sich, um das Handtuch aufzuheben. Nick schob es mit dem Fuß aus ihrer Reichweite.
»Nein«, meinte er sanft. »Ich mag dich genau so, wie du bist. Du sagst, du warst auf der Suche nach einem Abenteuer? Brauchst du einen Führer?«
Sie bedeckte sich mit den Händen, so gut es ging. »Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe. Und nein, ich brauche keinen.«
Er nickte. »Okay.« Seine Stimme war tief und samtig. Er sah sie lange an.
»Tritt ein Stück zurück«, wisperte sie. »Lass mir Luft zum Atmen!«
Er tat, wie ihm geheißen. Kälte ersetzte das Kraftfeld, das sein Körper abstrahlte. Becca fühlte sich schutzlos. Sie schlang beide Arme um ihren Leib.
Nick umfasste ihre Handgelenke und zog ihre Arme weit auseinander. »Du bist atemberaubend.«
Ihr Kinn zuckte nach oben, ihre Brüste wölbten sich ihm entgegen. »Nein, bin ich nicht.« Sie wollte weinen, wollte ihn küssen. Was zur Hölle war bloß los mit ihr?
Es war unverkennbar, dass er erregt war. Seine Cargohose verbarg nichts. Er bemerkte ihre Blickrichtung und bedachte sie mit einem »Lust, was damit anzufangen?«-Grinsen.
Gott, hatte sie? Ihre Schenkel kribbelten. Plötzlich fragte sie sich, wie es sich anfühlen würde, mit einem Mann dieser Größe Sex zu haben.
Er stellte es sich ebenfalls vor. Sie erkannte es an seinen Augen. Angst und Erregung schossen durch ihre Adern. Nein! Stopp! Diese Liga traute sie sich noch nicht zu. Sie wollte lieber unten anfangen.
Gleichzeitig hätte sie sich keinen perfekteren Kandidaten für ein hemmungsloses erotisches Abenteuer wünschen können. Sie war noch nie mit einem Mann wie ihm zusammen gewesen. Ihre Exfreunde waren allesamt harmlose Typen gewesen. Buchhalter, IT -Berater, Akademiker. Überaus hilfreich bei Steuererklärungen oder technischen Problemen mit ihrem Laptop, aber nichts, um neue, kribbelnde sexuelle Erfahrungen zu machen.
Dieser Kerl war absolutes Neuland. Abgesehen davon, dass er mit geübter Beiläufigkeit eine Waffe trug und – nicht zu vergessen – sie gefesselt hatte. Mit Handschellen, Herrgott noch mal! Geschickt angelegt, gekonnt abgenommen.
Hmm. So fühlte es sich also an, unglaublich scharf zu sein. Ein sanftes, angenehmes Prickeln war alles, was ihr bisheriger Erfahrungsschatz hergab – ob in männlicher Gesellschaft oder allein mit ihrem Vibrator. Nett, aber kaum der Mühe wert.
Vielleicht hatte die extreme Situation ihrem sexuellen Bewusstsein auf die Sprünge geholfen. Wie bei einem störrischen Gerät, das erst einen Tritt brauchte, damit es funktionierte.
Die Stille wurde drückender. Heißer. Mit ihm zu schlafen, wäre das Tollkühnste, was sie in ihrem ganzen Leben gewagt hatte. Es wäre … perfekt.
Becca holte tief Luft und befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge. Sie hätte verführerisch gelächelt und mit den Wimpern geklimpert, nur fehlte ihr dafür die nötige Kontrolle über ihr Gesicht. Ihr Körper schien vor Euphorie zu pulsieren. Lag es an dem Cabernet? Dem unerwarteten Fesselspiel? An ihm?
An ihm. Definitiv.
Mit großen Augen sah sie ihn an, während sie grübelte, wo sie anfangen sollte. Ihm ihren nackten Körper zu präsentieren, war schon mal ein guter Anfang. Er schien die Botschaft verstanden zu haben.
»Nun … « Sie schluckte wieder, während sie verzweifelt hoffte, dass er die Führung übernahm.
Da zog er sie an
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