Spiel - Sprache des Herzens
dass dir nichts passiert. Du kannst mich rufen bei allem, was du tust: abwaschen, aufräumen, Aufgaben machen, spielen mit den Puppen, spielen im Wald und mit den Zwergen. Alles, was du tust, interessiert mich. Meine Stimme ist ganz leise. Du kannst sie nur im Herzen hören. Wenn du auf mich acht gibst, ersparst du dir viel Ãrger. Denn ich sage manchmal Sachen zu dir wie: Renn nicht über die StraÃe, damit du nicht unter das Auto kommst. - Ãrgere deinen Nachbarbuben nicht, sonst ist er traurig. - Zieh die Katze nicht am Schwanz, das tut ihr weh. Vergiss nicht Flöte zu spielen. Ich liebe Musik. Deine Gedanken, Fragen, Bitten und dein Dank erreichen mich sofort und ich helfe dir, wo ich nur kann!«
Wie sieht mein Schutzengel aus? Wir sprechen mit Kindern über ihren Schutzengel und lassen uns erzählen, wie sie ihn fühlen und wie sie ihn sehen. Vielleicht beschreiben sie uns seine Farben oder singen uns sein Lied. Wer hat Lust, seinen Schutzengel zu zeichnen? Der bunt bemalte Engel wird ausgeschnitten und über dem Bett aufgehängt, damit er die Träume bewachen kann.
Ein Engel aus Ton: Wir kneten einen Klumpen Ton gut durch und formen einen Engel daraus. Der Körper wird kegelförmig modelliert, oben ziehen wir den Kopf heraus und formen eine Krone. Am Rücken lassen wir Flügel wachsen. Vorne auf dem Bauch ziehen wir die Arme heraus und drücken eine Mulde hinein, damit wir später da eine Kerze einstecken können. Nun lassen wir den Ton trocknen. Dann wird der Engel bunt bemalt. Krone und Flügel streichen wir goldig. Das Engelslicht leuchtet zur Gutenachtgeschichte und hört sich unser Nachtgebet an.
Osterhase und St. Nikolaus
Was Erwachsene wissen sollten: Bei uns gibt es nur noch wenige Figuren, die allgemein bekannt sind und die die kindliche Fantasie anregen. Weil märchenhafte Figuren wie der Osterhase oder der Nikolaus bei uns so selten geworden sind, sollten wir die dazugehörigen Feste unbedingt beibehalten! Nikolaus und Osterhase gehören für ein Kind zum Jahresablauf wie Geburtstag oder Weihnachten.
Diese zwei »Märchenfiguren« Osterhase und St. Nikolaus machen Eltern und Erziehende mitunter verlegen: Was sollen sie erzählen, ohne dass der Inhalt der Kategorie »Lüge« zuzuordnen ist?
»Gibt es den Osterhasen/den Nikolaus wirklich?« Was soll man auf diese Kinderfragen antworten? Als Pädagogin kann ich nur raten, zurückzufragen und Geschichten zu erfinden: »Was meinst denn du? WeiÃt du, ich habe den Osterhasen noch nie gesehen, aber meine Mutter und meine GroÃmutter erzählten mir von ihm. Er ist ein Freund der Kinder und nur für Kinderaugen sichtbar. Sollen wir ihn einmal im Wald suchen? Vielleicht hast du ja Glück! Und falls du ihn nicht sehen wirst, darfst du ihm trotzdem helfen beim Eierfärben und Nestchen basteln.«
Je offener die Erwachsenen ihre eigenen Vermutungen formulieren, desto weniger zementieren sie die Fantasiegestalt mit Behauptungen, die das Kind im Nachhinein als
Lügen empfinden könnte - und desto mehr Raum lassen sie der kindlichen Vorstellungskraft. Sätze, die mit »Ich glaube...« oder »Ich vermute...« beginnen, ermuntern das Kind zu Gedankenspielen und signalisieren: Der Osterhase ebenso wie der Weihnachtsmann oder Nikolaus sind ein Geheimnis, das nicht einmal die Erwachsenen so genau kennen. Und Geheimnisse sind gerade für Kinder im sogenannten magischen Alter Seelennahrung, die Fantasie und Kräfte freisetzt. Das Kind erhält die Chance, ein eigenes Bild vom Osterhasen zu entwickeln, es aktiviert seine Fantasie und erlebt, dass es Fragen ohne endgültige Antwort gibt.
Die Welt der Märchen
Kinder entwickeln dabei: Fantasie, Mut, Selbstbewusstsein und innere Bilder. Märchen sind ein wichtiger Beitrag zur Psychohygiene, sie wirken heilsam und vermitteln Lebensweisheiten: Erkennen von Gut und Böse, das Wissen um die Ãberwindung von Gefahren, die Einsicht, dass man auch als Kleiner, nicht Beachteter, zum Ziel kommt. Märchen führen Kinder in die Anfänge der Literatur ein und erweitern ihr Verständnis für die Sprache. Sie transportieren Botschaften wie: »Du darfst Angst haben, Fehler machen, dir helfen lassen!« - »Das Böse wird besiegt« - »Am Ende wird alles gut!«
Märchen öffnen ein Tor in das Land der Träume, der Fantasie und der Wunder. Das Verständnis für Gut und Böse
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