Spiel - Sprache des Herzens
ihnen von Engeln und Schutzengeln erzählen. Diese Geschichten können den Kindern helfen, die leise innere Stimme in sich wahrzunehmen. Mauern wir ihnen das Tor zur geistigen Welt nicht zu, nur aus Unachtsamkeit.
Beten, Meditieren und kleine Stille-Ãbungen können wunderbare Geschenke sein, die wir unseren Kindern als Juwelen mitgeben auf ihren Lebensweg. Alle groÃen spirituellen Traditionen der Welt bestätigen die Bedeutung des Gebetes und der Meditation.
Sprechen mit Gott
Mit den Grundlagen zum Beten und Meditieren können Kinder schon vor dem Schulalter vertraut werden. Für Kleine sind drei bis fünf Minuten Konzentration und Ruhigsein gerade richtig. Vom Rhythmus des kindlichen Tagesablaufs her gesehen sind besinnliche Minuten am Morgen, vor dem Essen und vor dem Schlafengehen wichtig. Kinder lieben kleine Gebete und Lieder. Sie spenden ihnen Trost und Geborgenheit. Kinder sprechen voll Vertrauen spontan mit Gott und erzählen ihm ihre Freuden und Nöte.
Lehren wir sie auch zu danken für alles Gute, das wir am Tag erlebt haben. Dabei bitte daran denken: Dankbarkeit ist ein Gefühl, das sich zwar einladen, aber nicht einfordern lässt.
Rituale im Kinderalltag
Kinder entwickeln dabei: Sinn für Strukturierungs- und Orientierungshilfen im Alltag. Sie erfahren Sicherheit und Halt durch Wiederholung, soziales Miteinander, Verlässlichkeit. Rituale sind konkrete Hilfen für den Tages-, Wochen- und Jahresablauf.
RegelmäÃig wiederkehrende Rituale strukturieren den Alltag, die Wochentage und besondere Feste im Jahreslauf. Da wir in einer unruhigen, reizüberfluteten Zeit leben, schätzen Kinder diese kleinen Fixpunkte. Rituale regeln das soziale Miteinander, stärken die Verlässlichkeit, geben Halt, erleichtern den Tagesablauf und sind wiedererkennbare, festliche Höhepunkte im Jahr.
Rituale regeln das soziale Miteinander
Rituale können sozial gestaltete Aktionen zu alltäglichen Anlässen sein wie etwa Tagesbeginn, Gutenacht-Ritual, Essen, Körperpflege, Aufräumen, BegrüÃen, Abschiednehmen, Gewinnen und Verlieren, Streiten und Sichversöhnen, Schulaufgaben machen, Haustiere und Pflanzen pflegen usw. Kleine, immer wiederkehrende Rituale erleichtern den
Tagesablauf zu Hause, im Kindergarten und im Unterricht. Im Jahreslauf regeln sie besondere Feste wie etwa Geburtstage, St. Nikolaus, Ostern, Weihnachten usw.
Der Sinn guter Rituale sind Strukturierungs- und Orientierungshilfen im Alltag. Kinder lieben Wiederholungen. Ihre Welt ist das Spiel und beim Spiel sind Wiederholungen und Spielregeln etwas ganz Natürliches. Deshalb muss ein Märchen immer im gleichen Wortlaut erzählt werden, wollen sie einen geliebten Fingervers immer und immer wieder hören, singen sie ein Lied x-mal, falten sie ganze Berge von Schiffchen, hüpfen stundenlang Gummitwist, bauen Türme und zerstören sie, um sie gleich wieder aufzubauen. Sie können nicht einschlafen, wenn das Gutenachtritual fehlt oder die geliebte Puppe unauffindbar ist.
Weder stur noch veraltet
Gute, kindgerechte Rituale sind weder stur noch veraltet. Eltern und Kinder erleben sie mit viel Lebendigkeit, Liebe, Humor und gegenseitiger Achtung. Sie transportieren Werte wie Familiensinn, Zusammengehörigkeitsgefühl, Vertrauen, Wahrheit, Liebe, Frieden, Gewaltlosigkeit. Sie geben Kindern Schutz und Sicherheit. Was man »kann« oder »wiedererkennt«, was sich wiederholen lässt, macht stark, sicher und »groë! Rituale entsprechen, mit ihrem immer wiederkehrenden Erkennungsmerkmal dem natürlichen Ordnungsbedürfnis der Kinder. Sie fördern ihre Selbstständigkeit. Rituale geben den Kindern Verlässlichkeit und Halt, sie beruhigen, lassen die Welt überschaubar werden und sind ein wunderbares Gegengewicht zur heutigen schnelllebigen Zeit. Selbstverständlich passen sich Rituale dem Alter und dem jeweiligen Entwicklungsstand
der Kinder an. Ein Geburtstagsfest für Zweijährige muss anders verlaufen als eines für Schulanfänger.
Was bewirkt die Wertehaltung der Eltern?
Kinder lernen durch Nachahmen und Wiederholen. Das Vorbild Erwachsener hat einen gröÃeren Einfluss auf Kinder, als uns meist bewusst ist. Die Schriftstellerin Pearl S. Buck meinte: »Wenn Sie Ihren Kindern unbedingt etwas geben wollen, dann geben Sie ihnen ein gutes Beispiel.« Der Ratschlag klingt banal, aber genau hier liegt die Krux. Wir können Kindern
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