Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
Vom Netzwerk:
den Generator herumgetastet hatte, um das Kabel besser
anfassen zu können, stieß sein Kopf schmerzhaft gegen
ein sehr spitzes Metallobjekt an der Wand. «Auuu»,
kreischte er, taumelte rückwärts und hielt sich den
Kopf.
    «Was bist du
bloß für ein Trottel. Eines Tages wirst du dich noch
umbringen.»
    «He, es ist
stockdunkel, okay?»
    «Wogegen bist du
gestoßen?» Roadrunner streckte die Hand aus und
ertastete die Metallkante, an der er sich gestoßen hatte.
«Es ist … ein Metallkasten. An der
Wand.»
    «Das ist der
Verteilerkasten. Jetzt können wir das Problem vielleicht
lösen.»
    «Darum hab ich
auch erst mal den Kopf dagegen gehauen.» Harley drängte
sich neben Roadrunner und griff nach dem Kasten. «Okay. Ich
hab ihn.» Er öffnete den Deckel und fingerte darin
herum. «Scheiße, ich seh überhaupt nichts, aber
einer der Schalter zeigt in einer andere Richtung. Kann ich einen
tödlichen Schlag kriegen, wenn ich das hier tue?» Ein
Klicken ertönte, und plötzlich flammte das Licht
auf.
    «JA!»,
rief Harley wie ein Sieger.
    «Gott sei Dank
…» Und dann schlug die Tür mit einem
ohrenbetäubenden metallischen Klang zu.
    «Scheiße!», rief
Roadrunner in Panik.
    «Keine Sorge,
Mann. Die Tür schließt nicht automatisch.» Er ging
hinüber und fasste nach dem Griff.
    Vor dem Generatorraum
hängten zwei Hände in Handschuhen das
Vorhängeschloss in die Haspe und ließen es
zuschnappen.

 
    Kapitel 46
    Magozzi hing über
Tommys Schulter und atmete ihm in den Nacken. «Warum dauert
das denn so lange?»
    «Die Datei hat
700 Seiten. Und ist gerade erst gestartet …» Einer der
Computer zirpte. Tommy schob Leo sanft zurück und rollte mit
seinem Stuhl an einen Nebentisch.
    «Monkeewrench
hat gerade wieder eine Nachricht bekommen.» Mit
zusammengekniffenen Augen las er vor, was auf dem Monitor stand:
«‹Ich habe das nicht tun wollen.› Mann, was
soll das denn heißen?»
    «Wer
weiß?», wollte Magozzi schon sagen, aber da
ertönte ein schrilles Alarmzeichen. «Scheiße, was
ist los?» Tommy starrte konzentriert auf den Monitor, wo
unter der Nachricht eine Zeile aus Buchstaben und Zahlen in kurzen
Abständen aufleuchtete und wieder erlosch.
«Verdammt», flüsterte er und drehte sich mit weit
aufgerissenen Augen zu Leo um. «Verdammt, Leo, da sind keine
Firewalls. Es handelt sich um eine direkte Verbindung. Diese
Nachricht kam von einem der Monkeewrench-Computer.» Magozzi
verharrte einen kurzen Moment bewegungslos, und in seinen Ohren
dröhnte es. «Was sagst du da?»
    «Der Kerl ist
dort, Leo. In diesem Augenblick.»  
    Harley benutzte seine
Schulter als Rammbock. Die Tür bewegte sich scheppernd in
ihrem Metallrahmen, machte aber nicht den Eindruck, noch in diesem
Jahrhundert nachgeben zu wollen.
«Gottverdammt!»
    «Ich dachte, du
hast gesagt, sie schließt nicht automatisch.» Harley
rannte nochmal gegen die Tür. «Darf sie eigentlich auch
nicht.»
    «Harley, gib's
auf. Eine Metalltür kriegst du nie
aufgebrochen.»
    «Eine bessere
Idee?»
    «Hast du dein
Handy dabei?»
    «Roadrunner, wir
befinden uns in einer Betonzelle unter der Erde. Da funktioniert
kein Handy.»
    «Ich hab aber
gerade in einem Film gesehen, wie so ein Typ in einem
Untergrundbunker im Irak während ‹Desert Storm›
telefoniert hat, und dessen Handy funktionierte.»
    «Da siehst du
mal, wie wir von Hollywood beschissen werden.» Er packte den
Türknauf und rüttelte völlig frustriert daran.
«Harley?»
    «Ja, was
ist?»
    «Blute ich? Ich
meine ­ sehr?» Harley drehte sich um und sah, wie
Roadrunner seinen Kopf nach der Stelle abtastete, mit der er gegen
den Verteilerkasten geprallt war. «Du hast eine rote Beule
auf dem Kopf, so groß wie ein Hühnerei, und die wird
langsam blau, aber Blut ist da nicht.» Er folgte Roadrunners
besorgtem Blick. Der Betonfußboden vor ihnen war von blutigen
Fußspuren bedeckt.
      
    Von ihren Fußspuren.
    «Gütiger
Gott, Harley. Das da draußen war gar kein Öl»,
flüsterte Roadrunner.
    Und plötzlich
begriffen sie ­ der Strom, der nicht hätte ausfallen
dürfen, es aber dennoch tat; die Tür, die sich nicht
hätte schließen dürfen, jetzt aber verriegelt war.
Harley zog seinen .357er Magnum und richtete ihn auf den
Türknauf.
    «SCHEISSE! WAS
HAST DU DÄMLICHES ARSCHLOCH VOR?!», schrie Roadrunner.
«Du kannst doch in einem kleinen Betonraum nicht auf eine
Stahltür schießen.
    Das reißt uns in
Fetzen!»
    «Weiß
ich!» Harleys Hand zitterte, und Roadrunners Blicke folgten
der

Weitere Kostenlose Bücher